Test zu Tales from the Borderlands Ep. 5: The Vault of the Traveler

28.10.2015 - 18:38 Uhr
Handsome Jack bleibt ein Aufschneider
Telltale Games
Handsome Jack bleibt ein Aufschneider
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Die Tales from the Borderlands-Reihe konnte mich jedes Mal aufs Neue überraschen, doch beim Finale hätte ich anspruchsvoller kaum sein können. Dennoch schafft es The Vault of the Traveler, mich voll und ganz zu überzeugen.

Jetzt haben wir es also geschafft: Tales from the Borderlands hat sein großes Finale bekommen und es ist glücklicherweise genauso gut geworden, wie es die Reihe verdient hat. The Vault of the Traveler, die fünfte Episode von Telltales Borderlands-Ausflug, ist zugleich die beste Ausgabe der Staffel und konzentriert sich auf den Aspekt, der Tales from the Borderlands von Beginn an ausgezeichnet hat.

Das große Finale

Die unsagbar charismatischen Helden des Abenteuers und ihre unerschütterliche Freundschaft liefen zwar niemals Gefahr in Kitsch auszuarten, doch das Finale der Geschichte von Rhys, Fiona, Sasha, Vaughn, Gortys, LoaderBot und Co. ließ mich mit einem Kloß im Hals zurück, den ich niemals erwartet hätte. Hannes will remember that. Doch es ist nicht nur der emotionale Abschied von den Figuren, der Vault of the Traveler auszeichnet und über den restlichen Episoden schweben lässt.

Alle wichtigen Spannungsbögen werden stets auf eine befriedigende Art und Weise aufgelöst. Handsome Jack darf noch einmal den Oberschurken mimen und wird zugleich als tragische Figur inszeniert. Wir erfahren die geheime Identität des mysteriösen Zeitgenossen, dem Rhys und Fiona seit der ersten Folge ihre Geschichte erzählen, und ja, wir dürfen sogar die sagenumwobene Vault betreten, nach der die finale Episode benannt ist.

Ein Telltale-Erfolg ohne Telltale

Sogar ein waschechter Bosskampf hat es in das Finale geschafft und ist derart clever und unterhaltsam integriert, dass ich vor lauter Street Fighter- und Power Rangers-Anspielungen kaum noch Luft holen konnte. Gleichzeitig vergisst Tales from the Borderlands aber auch in der Konklusion der eigenen Geschichte nicht das Original und wirft zahllose Küsse der Liebe in Richtung der Borderlands-Fans.

Zwar bleibt erneut das Problem bestehen, dass die Spieler viel zu selten mit echten Entscheidungen konfrontiert werden, aber letztlich schaffen es die Telltale-Entwickler dann doch noch, ihre bisherige Herangehensweise in diesem Punkt zu rechtfertigen. Je nachdem wie ihr die übrigen Folgen absolviert habt, werdet ihr auch das Finale mit einer Besetzung erleben, die euren Wünschen entspricht. Eine narrative Tragweite wie im The Walking Dead-Ableger erreicht Tales from the Borderlands diesbezüglich aber nicht.

Fazit

Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn wo es in der Welt der Zombies viel stärker um Fragen der Moral geht, dreht sich in Tales from the Borderlands alles um charakterliche Aufrichtigkeit. Diese wird aber nicht dem Spieler in die Hand gegeben, sondern bleibt fest in den Figuren selbst verankert.

Letztlich gilt es, ein großes Kompliment an die Autoren zu richten, die das wahre Potenzial der Borderlands-Reihe aufgezeigt haben. Die umstrittene "Telltale-Formel " ist für den Erfolg der Reihe deutlich weniger von Bedeutung, als es den meisten vielleicht lieb ist.

Tales from the Borderlands wurde uns in Form eines Review-Keys von Telltale Games zur Verfügung gestellt.

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