The Banner Saga im Test — Schmerzverzerrtes Knöpfchendrücken

12.01.2016 - 15:15 Uhr
The Banner Saga
Stoic Studio
The Banner Saga
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The Banner Saga von Stoic Studio erschien Anfang 2014 und hat sich nun wieder auf unsere Seite gemogelt. Der Grund ist der Release des Spiels für Xbox One und PS4: Ein großartiger Anlass um herauszufinden, wie gut der PC-Titel auf der Couch funktioniert.

The Banner Saga ist ein handgezeichnetes Abenteuerspiel in einer Fantasywelt, die entfernt an die nordische Mythologie erinnert: Riesen, Trolle und bärtige Krieger schwingen hier Langschwerter, Äxte und Schilde um die Wette, während wir abwechselnd die Kontrolle über zwei Reisegruppen übernehmen, die ganz eigene Ziele verfolgen. Der Kern des Spiels sind rundenbasierte Kämpfe im Stil von XCOM 2 und regelmäßige Entscheidungen, die von euch getroffen werden müssen. Dazwischen habt ihr reichlich Zeit, den wunderschönen Grafikstil zu bewundern, der an Zeichentrickfilme der 1980er Jahre erinnert.

Auf der Konsole sind die rundenbasierten Kämpfe übersichtlich und schwieriger zu kontrollieren.

So weit, so gut. 2014 hatte ich enorm viel Spaß mit den spielbaren Märchenstunden. Nun soll die Portierung für PS4 und Xbox One die Wartezeit auf The Banner Saga 2 verkürzen — doch wirklich raten würde ich euch zu dieser Maßnahme nicht.

Einen Tee kochen & Müll rausbringen

Beide Tätigkeiten könnt ihr problemlos in den meisten Ladebildschirmen erledigen. Das ist einerseits praktisch, andererseits aber auch ärgerlich: The Banner Saga verabschiedete sich auch auf dem PC recht häufig hinter Ladebalken, allerdings handelte es sich hier meist nur um wenige Sekunden. Sowohl die PS4 als auch die Xbox One hingegen zögern das Warten lange hinaus und kämpfen darüber hinaus mit Einbrüchen der Bildrate. Nun bin ich wirklich niemand, der sich mit dem Taschenrechner vor den Monitor sitzt und die Frames nachzählt, allerdings waren die technischen Probleme hier so deutlich spürbar, dass der Spielspaß dauerhaft flüchtete.

Wenn unsere Truppe unterwegs ist, müssen wir Vorräte und die Moral im Blick behalten.

Fernab dieser rein technischen Probleme erlebt ihr uneingeschränkt die wunderbar erzählte Geschichte über ein nordisch anmutendes Land, das von einer fremden Macht heimgesucht wird. Es ist die klassische Erzählung eines unterlegenen Widerstandes, der sich gegen das unumstrittene Böse stellen muss. Gewürzt wird das Abenteuer durch die individuellen Charaktere, die euren Gruppen beitreten, im Rang aufsteigen und mächtiger werden können — allerdings sind auch die meisten namhaften Streiter nicht gegen den Bildschirmtod resistent, wenn ihr allzu sorglos in den rundenbasierten Kämpfen unterwegs seid.

Fazit

Mir als großer Fan des jungen Franchises fiel es schwer, The Banner Saga auf der Konsole so viel Liebe zu schenken, wie es sie eigentlich verdient hätte: Zu auffällig sind die technischen Probleme, zu viele Störungen trüben den Spielspaß. Daher rate ich ganz explizit von der Konsolenfassung ab, während ich die PC-Version hingegen ausdrücklich empfehle. Sowohl die Steuerung als auch das Erleben der Geschichte fühlt sich mit Maus und Tastatur deutlich intuitiver und echter an als mit dem Controller in der Hand.

Dieses Review wurde mit Hilfe eines PS4-Keys erstellt, der uns vom Publisher zur Verfügung gestellt wurde.

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