McDonald's. Das Markenzeichen des berühmten gelben Ms ist omnipräsent, ungebrochen beliebt und ein in Burgerfett gebranntes Symbol der modernen Konsumgesellschaft. Doch wie wurde das im Süden Kaliforniens von zwei Brüdern gegründete Provinzunternehmen zur größten Fastfood-Kette der Welt? Diese Frage beantwortet Regisseur John Lee Hancock mit seinem kritischen biographischen Drama The Founder, indem er die wahre Geschichte eines ganz anderen, weit unbekannteren Mannes erzählt - nämlich Ray Kroc.
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Amerika in den 1950er Jahren: Ray Kroc (Michael Keaton) lebt mit seiner Frau Ethel (Laura Dern) in Illinois und ist ein mäßig erfolgreicher Vertreter für Milchshake-Mixer. Bei einer Geschäftsreise trifft er auf die Brüder Mac (John Carroll Lynch) und Dick McDonald (Nick Offerman), die ein kleines, regionales Burgerunternehmen mit einer genialen Idee führen: Jede Bestellung ist innerhalb von 30 Sekunden fertig. Ray ist die revolutionäre Bedeutung des Geschäftsmodells sofort klar und will es zu einer amerikaweiten Marke machen. Er schafft es die zunächst widerwilligen Brüder von seinen Plänen zu überzeugen und tatsächlich wird McDonald's unter seiner Führung zu einem Milliardengeschäft. Doch je größer der Erfolg wird, umso ehrgeiziger und skrupelloser agiert auch Ray. Bis er so weit geht, Mac und Dick aus ihrer eigenen Firma herauszudrängen.
Gründungsgeschichten haben oftmals die Tendenz, Gründungsmythen zu sein. Glorreich strahlende Lehrstücke über Innovationskraft und Beharrlichkeit mit der Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Schablone über den oft nicht ganz so romantischen wahren Ereignissen. Auf John Lee Hancocks The Founder trifft dies nicht zu, denn was als genau eine solche Erzählung zu beginnen scheint, entpuppt sich bald als bitter-böse Satire und entlarvender Abgesang auf denselben amerikanischen Traum. Unterhaltsam und gleichzeitig erschreckend wird so Ray Krocs Wandel vom sympatischen Visionär zum gnadenlosen Geschäftsmann gezeigt, was insbesondere durch Michael Keatons intensiv-energetisches Spiel zu beeindrucken weiß. Aber auch der restliche Cast, insbesondere Laura Dern als Ehefrau Krocs, weiß zu überzeugen.
Auf diese Weise ist The Founder zwar alles andere als ein Imagefilm für McDonald's, für alle anderen jedoch ein spannendes, hervorragend gespieltes Drama über die korrumpierende Wirkung des Kapitalismus. Wen das interessiert: Der Film mit Michael Keaton ist ab dem 25.08.2017 auch für zu Hause erhältlich.
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Wer wird sich The Founder anschauen?