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The New Doctor Who Era turns 10!

26.03.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
10 Years New Doctor Who!
BBC | bearbeitet von Ichundso
10 Years New Doctor Who!
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Anlässlich des 10. Geburtstags der neuen „Doctor Who“-Ära haben Aurea und Ichundso eingefleischte Whovians zum mitfeiern aufgerufen. Bei solch einer Fete bin ich doch nur zu gerne dabei und beantworte 7 abgespacte Fragen zur britischen Kultserie!

Es ist eine Geschichte, wie sie nur das Cineastenleben schreibt. Von abgrundtiefer Abneigung hin zur ungebändigten Liebe zu einer britischen Serie. Wie kitschig das nur klingt. Und trotzdem hat es vor Doctor Who noch nie eine Serie geschafft, mich bereits mit der ersten Folge um den Finger zu wickeln. Warum mich aber ein schrulliger Protagonist nicht nur für dieses Kultformat, sondern auch für Science Fiction im Allgemeinen beigeistern konnte, lest ihr in den folgenden Antworten.

Wie und wann hast du angefangen, Doctor Who zu schauen?

Schuld daran ist User Ichundso. Ganz klar. Ich bin eigentlich kein Mensch, der sich durch eine Textwand zu einem mir unbekannten oder abschätzig betrachteten Thema liest, wie es Doctor Who nunmal immer für mich war. Britische Serien waren mir meist zu kalt und zu monoton. Aber wenn Ichundso so einen liebevoll geschriebenen Text raushaut, dann riskiert man eben doch einen Blick und lässt sich eines Besseren belehren. Meine doch recht bissigen Vorurteile gegenüber einer britischen Kultserie über Zeitreisen mitsamt verschrobenem Protagonisten wurden nach o.g. Lektüre zügig ad acta gelegt und schnell trat ich mit besagtem User in Kontakt. „Wie/Was/Wann fängt man denn mit der Serie am besten an? Gibt es Einschränkungen? Was ist mit der ‚Classic Era‘?“ usw. usf. und zahlreiche Antworten später gelangte ich dann zu dem Entschluss: Die Folgen müssen her!
Zwar tat ich mich mit dem Gedanken schwer, statt wie gewohnt am Anfang sondern mittendrin, also mit der 5. Staffel anzufangen, aber nach den ersten zwei, drei Folgen hatte ich schon Blut geleckt. Es hätte wahrlich keinen besseren Start geben können, um den timey-wimey-Wahnsinn loszubrechen.

Wer ist dein Lieblings-Doctor?

Wer mich kennt weiß, dass es für mich bei dieser Frage nur eine gültige Antwort geben kann: Nr. 11 - Matt Smith.
Gut, es gibt unter uns Whovians ja diese ungeschriebene Regel des 1. Doctors, die besagt dass einem in den meisten Fällen der erste Darsteller mit dem man in der Serie einsteigt, auch am ehesten zusagt. Eine Teilschuld hat also auch sicherlich mein gewählter Einstiegspunkt in die Serie, denn in der ersten Folge mit Matt Smith dachte ich nur „Ach du…“. Doch je mehr Charakterzüge bei seiner Inkarnation sichtbar wurden, desto faszinierender wurde auch die Darstellung Smiths. Denn obwohl er ein junges, flippiges Äußeres verkörpert, so überrascht er doch mit einer Tiefgründigkeit und dieser unglaublich alten Art, als hätte sein Doctor schon abertausende Jahre hinter sich, in denen nicht nur Zuckerschlecken, sondern eben auch dieser Zeitkrieg in seinem bisherigen Leben stand. Deswegen gefallen mir viele der ruhigen Momente mit ihm fast noch mehr, als seine "in Action"-Momente. Außerdem sind seine Reden einfach phänomenal. Ob witzig oder seriös und bitterernst, er bringt es wie kein zweiter rüber. Chapeau 11!


Allerdings muss ich, zumindest nach der ersten Folge der 8. Staffel, sagen, dass er von Peter Capaldi mächtig Konkurrenz bekommen dürfte. Ähnlichkeiten sind ihm in der Folge "Tief durchatmen" ja definitiv nicht abzusprechen und doch wirkt er beißend sarkastischer und skrupelloser. Das gefällt.

Welches ist deine Lieblingsfolge?

Ich kann mich doch nicht auf eine Folge festlegen! Also machen wir es anders und ich sage euch zu jedem Doctor meine Lieblings(doppel)folge(n).

9. Christopher Eccleston: The Empty Child/The Doctor Dances

Mit Christopher Eccleston und dem doch recht eigenwilligen trashigen Stil der ersten Staffel konnte mich keiner hinterm Ofen hervorlocken. Allerdings veränderte sich diese Ablehnung gegenüber der neugestarteten Serie bei dieser Doppelfolge in pure Freude, als sich der Doctor, Rose und Captain Jack Harkness gegen unheimliche Kinder mit Gasmasken zur Wehr setzen mussten. Es war nicht nur gruselig, es war auch endlich nicht mehr ganz so slapsticklastig. Die Macher bewiesen also, dass es Hoffnung für die Serie geben sollte, und doch wurde diese Schiene noch etwas länger ausgereizt.

Are you my mummy?


10. David Tennant:
The Girl in the Fireplace; The Impossible Planet/The Satan Pit; Planet of the Ood

Nicht "Blink", nicht "Silence in the Library/Forest of the Dead" und auch nicht "Midnight": Meine absolute Lieblingsfolge der Tennant-Ära ist der Publikumsliebling "The Girl in the Fireplace". Sie ist zu einem großen Teil historisch, sie ist witzig und sie ist emotional gestaltet. Außerdem finde ich das Creaturedesign als Uhrenfreund unglaublich faszinierend und detailverliebt. Daher ist es durchaus eine Folge, die sich bereits mehrmals im Player befand und sich außerdem hervorragend als Schnupperfolge für Neulinge eignet.
Bei all der Gefühlsduselei sorgt die Doppelfolge "The Impossible Planet/The Satan Pit" für harten Kontrast. Diese Doppelfolge ist dreckig, fies und unheimlich. Sie ist durchgehend spannend gestaltet und mit einem Finale ausgestattet, das im Gedächtnis bleibt.
Und zum Abschluss noch eine Folge, die ich auf immer und ewig mit Nummer 10 verbinden werde: "Planet of the Ood". Die freundlichen Ood passen als Geschöpfe wie die Faust aufs Auge zum Doctor des David Tennant. Hilfsbereit und freundlich, und doch können sie unter Umständen durchdrehen. Und oho, genau das passiert auf unerklärliche Weise in dieser Folge und macht sie irgendwie zu einer meiner Lieblingsfolgen der Tennant-Ära. Mir gefällt das verschneite Setting der Folge und der Storygedanke dahinter.

Planet of the Ood


11. Matt Smith:
Vincent and the Doctor; The Impossible Astronaut/Day of the Moon; The Name of the Doctor.

Ohh, hier finden sich so viele Perlen... zum einen wohl die Folge schlechthin: "Vincent and the Doctor". Der Doctor und die Ponds besuchen zu Beginn der Episode eine Ausstellung über das Schaffen Vincent van Goghs. Schon dort gibt es ein herrliches Schmankerl, wenn sich Bill Nighy als Kurator die Ehre gibt. Aber es ist das Gesamtpaket, welches so lockt. Die Episode bietet Witz und noch mehr Tragik, ohne davon erdrückt zu werden. Sie wirkt künstlerisch angehaucht und das Ende ist einfach Perfektion pur. Da kullert gerne mal ein kleines Tränchen die Wange runter.

Vincent und der Doctor (und Sonnenblumen im Übermaß)

"The Impossible Astronaut/Day of the Moon" ist hingegen wieder absolutes Kontrastprogramm, für welches die Phrase "wibbly wobbly timey wimey" wie geschaffen wirkt. Nicht nur dass es aus meiner Sicht eine der spannendsten und gleichzeitig auch abgedrehtesten Folge der neuen Ära ist, es auch eine der besten Folge im Storyarc des 11. Doctors. Wie hier (unscheinbare) Grundsteine für diverse Nebenplots gelegt und wieder aufgegriffen werden, welche Überraschungen einen erwarten, lässt mich vor Ehrfurcht vor Steven Moffats Geniegeist erzittern. Yes, this is awesome. Genauso wie die Ponds in the U.S.A.
"The Name of the Doctor" darf in dieser Aufzählung allerdings auch nicht fehlen. Zum einen schließt diese Folge diverse Nebenstränge der vielschichtigen Handlungen äußerst zufriedenstellend ab, zum anderen überzeugt sie durch all die Werte, die die Serie und die Figuren Doctor Whos ausmachen. Es geht um weitreichende Zeitelemente in der Handlung, es gibt einen skrupellosen Widersacher und der Fokus liegt auf jedem einzelnen Aspekt der Serie, und nicht nur auf dem Doctor selbst.
Außerdem konnte ich durch diese Folge endlich meinen Frieden mit dem Soundtrack zur 7. Staffel von Murray Gold schließen. Stücke wie "Remember Me" oder "Infinite Potential " laufen auch heute noch in Dauerrotation und mir kommen Sturzfluten von Tränen, wenn ich auch nur an den erstaunenden Abschluss der Folge denke.

"Just this once, just for the hell of it, let me save you."

12. Peter Capaldi: Deep Breath; ...

Gut, weiter als bis zur ersten Folge der 8. Staffel kam ich leider noch nicht. Allerdings darf sich diese erste Folge Peter Capaldis gut und gerne in die Reihe gelungener Aftergenerationepisoden einreihen. Ich hatte ja die Befürchtung mit "dem Neuen" nicht zurechtzukommen, auch in Hinblick auf mein Faible für Nr. 11. Aber auch hier konnte Screenwriter Moffat wieder sämtliche Sorgen im Kern ersticken.
Obwohl Capaldis Doctor noch stark an Smiths Inkarnation erinnert- es scheint fast so als würde er schlicht vergessen haben, regeneriert zu haben- so ist es doch auch spannend zu sehen, wie er zwanghaft versucht, sich selbst und seine eigene, neue Identität zu finden. Da macht es ihm Clara (Jenna Coleman) auch nicht gerade leicht, indem sie sich so an seinen Vorgänger klammert und Probleme mit der aktuellen Situation und ihrem Begleiter hat.
Neben dieser Charaktertragik und einer feschen Story mit Wink zu einer älteren Folge, lässt sich der neue Doctor bereits erstaunlich präzise einschätzen. Neben seinem Hang zum Sarkasmus, wirkt außerdem seine bereits früh zu Tage tretende Skrupellosigkeit imponierend auf mich. Dies lässt stark vermuten, hier einen weiteren Favoriten unter den Who-Darstellern zu sehen. Man, ick freu mir schon auf die restliche Staffel!

You can't see me, can you? You look at me and you can't see me. Do you have any idea what that's like? [...] I'm right here. Standing in front of you. Please. Just... Just see me.

Am I A Good Man?

Welche Folge würdest du gern vergessen?

Es gibt da eine Folge… in der der Doctor kaum zu sehen ist. Das funktioniert in „Blink“ ja noch ganz gut, aber hier hat es mich fast aus dem Sitz geworfen. Es dabei nur auf das Drehbuch zu schieben wäre falsch, denn die Kreatur fand ich schon allein so doof und hundsdämlich gemacht, dass ich am liebsten schreiend weggerannt wäre. Welche Folge ich meine? Staffel 2 Folge 10: „Liebe & Monster“ Bei der Geschichte schüttelt es mich heute noch… Zwar gibt es noch andere Folgen die ich gerne vergessen würde, aber tiefer konnte und ist die Serie auch nie gefallen. Na wenigstens etwas.

Mit welcher Ansicht zu einer der Folgen oder Figuren stehst du scheinbar alleine da?

Ich kann Rose auf den Tod nicht leiden. Es scheint sie ja wirklich jeder zu lieben, nur ich nicht. Es liegt nicht einmal an ihrer Entwicklung zum Loveinterest, denn mir war schon bei ihrer Einführung klar, dass das mit uns nichts werden kann. Es ist ihre Art und Weise mit der ich partout nicht klarkommen kann/will. Und dann das Ende bei dem jeder schluchzt… nur ich Arsch nicht. Vielleicht wird es ja im Rewatch besser und packender. Das Ende selbst ist ja eigentlich ganz schön gemacht... sorry for the feels, Rosebuds!

And I suppose... if it's my last chance to say it... Rose Tyler. ... [*zusch*]


Welche historische Figur sollte der Doctor dringend noch besuchen?

Ich liebe die historisch angehauchten Folgen sehr. Egal ob der Doctor William Shakespeare oder Vincent van Gogh besucht. Letzteres gehört sogar zu meinen Lieblingsfolgen. Davon könnte ich glatt noch einen Abrieb vertragen, wenn der Doctor Galileo Galilei besuchen würde. Wie toll stelle ich es mir vor, Galilei in seiner historisch korrekten Ansicht zu seinem heliozentrischen Weltmodells, die Erde würde sich um die Sonne drehen und die Sonne diene als Mittelpunkt unseres Sonnensystems, bestätigt zu sehen. Dazu müsste ihn der Doctor nur mal kurz in die TARDIS zerren, ins Weltall fliegen und Galilei unser Sonnensystem zeigen. Klingt ja furchtbar kitschig, aber ich fände es unglaublich toll. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Besitzt du Who-Merchandise?

Ja. Neben dem „The Day of the Doctor“ Poster, einer Minitardis, einem Minidalek, einem Minischallschraubendreher (11.) und zwei ausgewachsenen Repliken des 10. Und 11. Schallschraubendrehers noch massig... massig viele T-Shirts. Oh, und natürlich noch eine Fliege, die ich aber nicht wegen meiner Affinität zum 11. Doctor gekauft habe. Die hat mir eher eine Freundin aufgeschwatzt. Und da kann man doch nicht nein sagen, zumal ihr diese Art der Hommage wohl gar nicht in den Sinn kam… Achja, eine Tasse habe ich damals auch geschenkt bekommen… Zwar würde ich mich insgesamt als Merchandisefan betrachten, allerdings ging es bei den meisten Serien nie oder nur sehr selten über T-Shirts und/oder Schlüsselanhänger hinaus... Muss mir das Sorge bereiten? Nein, denn mein Kleiderschrank bietet noch etwas Platz und solche Merchfiguren machen sich gut als Ergänzung im heimischen DVD-Regal. ;)

Bonusfrage: Was ist dein Lieblingsmonster der New Who-Era?

Auf der einen Seite finde ich ja die Ood und die Uhrengeschöpfe klasse. Aber es gibt ein Monster, dass mir nicht nur jedesmal eine Gänsehaut über den Rücken jagt, sondern auch ständig für Kummer sorgt. Die Weeping Angel.

Sie sehen aus wie ganz normale Statuen. Aber:

Don't blink!

Diese Warnung kannte ich damals noch nicht, als ich die Doppelfolge "The Time of the Angels/Flesh and Stone" der 5. Staffel sah. Man stelle sich vor, man fange gerade erst mit der Serie an. Und man weiß, dass diese Serie unter anderem auch für Kinder gemacht ist. Also kann sie ja gar nicht so gruselig sein. Oh, wie falsch ich doch lag. Nach diesen beiden Folgen hatte ich meine Lektion gelernt und die Serie nie wieder unterschätzt. Denn diese beiden Folgen sind gruselig, düster und alles andere als zimperlich. Und doch geht von diesen Monstern eine Fasination aus, wie es nur wenige Monster schaffen. Drehbuchschreiber Moffat schafft es nämlich, aus alltäglichen Dingen unglaublich gruselige Ideen zu zaubern. Aber als wäre das noch nicht genug, dreht er diese ganze Monsterchose auch noch so, dass man einen Groll auf diese Geschöpfe entwickelt...

Rageddy man... goodbye

Don't blink

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Wie ihr also sehen könnt, bietet einem die britische Kultserie Doctor Who unglaublich viel. Sie ist witzig und zuweilen überdreht, doch bietet sie neben Humor auch eine Tiefgründigkeit, die man so vielleicht nicht erwarten würde. Es ist der Mix aus Faszination und Überraschung, mit der uns die Drehbuchschreiber und Akteure immer wieder aufs neue beschenken. Doctor Who ist eine wahre Wundertüte in der Serienlandschaft und zieht ihr eigenes Ding seit nun schon 52 Jahren durch. Dass die Serie mit dem Reboot von 2005 so positiv einschlagen würde, damit haben damals wohl die wenigsten gerechnet. Und doch hat sich die Serie im neuen Jahrtausend schon wieder 10 Jahre gehalten. Denn mit dem regelmäßig wechselnden Darsteller des Doctors und entspechenden Companions ist immer für frischen Wind gesorgt. Da ist sicherlich für jeden die richtige Kombination dabei. Probiert's doch mal aus!

Daher sage ich von ganzem Herzen: Danke BBC und herzlichsten Glückwunsch, Doctor Who! Auf das es nicht minder viele Jahre wie die der Classic Era werden, in denen du uns mit deinem abgefahrenen und verrückten Zeitreise-/Drama-/Komödien- und Tragödienmix beglückst!
Und hier geht's zum Rest von Whoviepilot: Wir feiern 10 oder 52 Jahre Doctor Who!

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