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The Ovation - April 2015

30.04.2015 - 15:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Drei fleißige The Ovation Leser.
Independent Pictures, TheAlfred, Shay Company, Inc.
Drei fleißige The Ovation Leser.
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In "The Ovation" soll diversen, auf Kino, TV, aber auch Internet und auf anderen Medien basierenden Facetten Applaus gespendet werden, welche im vergangenen Monat meine Aufmerksamkeit und meine Begeisterung auf sich gezogen haben. Eine kleine, monatliche Awardshow sozusagen. Natürlich ist klar, dass die Welt nach der Mondlandung, dem Alter von Keanu Reeves, der klassischen Frage nach dem Sinn des Lebens, Hitlers UFO's und Megan Fox im Allgemeinen kein größeres Mysterium zu lüften versucht als die monatlichen Favoriten des Mr.English, weshalb ich keine Zeilen mehr vergeude und zum eigentlichen Text übergehe.

Kategorie 1: Sendung TV/Internet

And the greatest sucker in the world is: Hattrick live

Ich beginne diesen Monat mit einer etwas anderen ersten Kategorie. Eigentlich wollte ich hier Boomarama Late Night nennen, da mich diese Sendung allerdings nicht vollständig überzeugt hat, und ich hier schon etwas dazu verfasst habe, musste ich mir eine Alternative überlegen. Die einzige Sendung welche meinen April begleitet hat, war das komische Format, was die Montagsspiele der 2. Bundesliga überträgt. Dank den glorreichen Schergen der DFL und den Sadisten welche den Spielplan erstellen, durfte ich gleich zweimal hintereinander auf den Sender schalten, welcher das was den Großteil seines Namens ausmacht nur zu ca. 16,23 Prozent in seinem Programm hat. Stattdessen wird vornehmlich Werbung gezeigt oder die Moderatorin darf wortgewandt detaillierte Analysen und geistige Ergüsse aus den Mündern der Experten saugen. Bevorzugt Peter Neururer oder Pele Wollitz. Wird dann doch mal Fußball gespielt darf man wenigstens die Thema-Rhema-Regel in Aktion erleben und über One-Liner der feinsten Sorte lachen. Oder weinen. „Wenn er den Ball nicht bekommt wird es ganz gefährlich.“ „Gut dass der Torwart den Ball hier abgefangen hat, anders hätte der Stürmer frei einschieben können.“ „Hätte der Schiedsrichter hier auf Elfmeter entschieden wär‘ es nochmal spannend geworden“. Ja! und hätte der Spieler denn Ball ins eigene Tor geschossen wäre die Welt explodiert und du wenigstens nicht mehr Co-Kommentator im ersten Deutschen Sportfernsehn. Man verzeihe mir die Emotionalität. Nun aber weiter mit Filmen!

Kategorie 2: Kinofilme

And the winner is: A Girl Walks Home Alone At Night

A Girl Walks Home Alone At Night verbindet Tristesse, Dunkelheit und Drogensumpf mit schwarz-weiß-Ästhetik, Billo-Western-Synth-Sounds und Fantasy Elementen. Am besten funktioniert der Film wahrscheinlich wenn man vorher keinerlei Informationen darüber hat und sich einfach in die Nacht von Bad City begibt. Zusätzlich bekommt man noch den Anblick des schönsten Hals-Tattoos weltweit geboten und darf iranische Skateboardskills begutachten.

Kategorie 3: Film allgemein

And the winner is: Swingers

Swingers macht Spaß. Nicht wie ein Actionfilm mit Krach-Bum, Schwertkämpfen und Blut im Gesicht, eher schleicht er sich per Plansequenz cool durch die Hintertür. In der linken ein Whiskeyglas, irgendeinen Malt, und die rechte um eine schöne Frau gelegt. Swingers stößt die Tür zum Nachtleben von L.A. ganz weit auf und macht uns mit allerlei Personen bekannt, welche auf ihre eigene Weise charmant sind. Zum einen Mike, der etwas schüchternere, relativ erfolglose Schauspieler und Komiker, er kann eine ganze Beziehung innerhalb von 5 Minuten beginnen und wieder beenden. Charles, der auf keine Party geht auf der tote Hose ist. Lorraine, die still und unberührt an der Bar sitzt und von niemandem außer Mike angesprochen wird. Sue, das waffentragende, NFL zockende Ghettokid und natürlich Trent, der Kopf der Gang. Er ist Frauenschwarm und exzentrischer Aufreißer mit Hang zum Dramatischen in einem. Außerdem verdoppelt er immer bei 11 und kennt jegliche Tricks um andere Leute verlegen zu machen, kann sie allerdings genau so schnell wieder aufbauen. Wenn ihr wollt ladet die Gang mal zu euch ein, aber Achtung: Achtet darauf, dass ihr genug Parkplätze habt.

Kategorie 4: Schauspieler/in

And the winner is: Al Pacino in Der Duft der Frauen

Leider kann man einen Blinden nicht fragen wie gut Al Pacino den geblendeten Colonel spielt, da die meisten Blinden sich mit dem Thema Film nicht sonderlich häufig auseinander setzen. Ich kann zwar das Vorhandensein meines Sehsinns nicht mit Vorstellungskraft ausgleichen, dennoch bin ich von der Schauspielerischen Leistung mehr als beeindruckt und verleihe hiermit die goldene Sonnenbrille an den Mann mit der Nase.

Kategorie 5: Filmmusik

And the winner is: A Girl Walks Home Alone At Night

Der Soundtrack ist eigentlich nicht unbedingt mein Geschmack, außer den Ennio Morricone Einlagen, dennoch passt er perfekt in die Stimmung und die Ästhetik des Films. Einfach mal schauen.

Kategorie 6: Moviepilot Artikel/Kommentar

And the winner is:

Dieser Artikel zu Til Schweiger  wird ihm vollkommen gerecht und zollt ihm endlich den Respekt den er verdient. Man kann sogar darüber streiten ob der Text mehr bietet als seine Filme, so gut ist er geschrieben.

Kategorie 7: Zitat oder Spruch des Monats

And the winner is: „You’re so money. 

Kategorie 8: Stil

And the winner is: Black Dahlia

Brian De Palma Werk von 2006 überzeugt leider nicht hundertprozentig. Vor allem das Drehbuch ist ein großer Kritikpunkt. Trotzdem ist es schön einen Film Noir zu sehen, welcher die „aktuelle“ Optik mit klassischen Filtern, Einstellungen und Kostümen verbindet. Zudem hat Josh Hartnett fast immer Stil und überzeugt hier als boxender Polizist mit mehreren Liebschaften.

Kategorie 9: Szene des Monats

And the winner is: Die Schlussszene von A Girl Walks Home Alone At Night

Zwei Personen sitzen schweigend nebeneinander im Auto. In der Mitte ein Kater mit großen leuchtenden Augen. Ein paar Minuten geschieht gar nichts, bis der Junge eine Kassette in das Autoradio schiebt und ein schöner Plastik-Balkan-Synthie-Beat erklingt. Der Film endet im Scheinwerferlicht des Wagens und im Schwarz der Nacht.

Kategorie 10: Sonstiges, Erwähnenswertes

And the winner is: Six Shooter

Martin McDonagh kann vor allem eins, interessante Geschichten erfinden. Schon die skurrile aber spannende Ausgangslage in Brügge sehen... und sterben? oder die einzelnen Geschichten der 7 Psychos ragen aus all den innovationsarmen Drehbüchern des Mainstream heraus. Six Shooter schafft es in seinen 30 Minuten eine spannende, unterhaltsame, zynische und tief schwarze Geschichte rund um den Tod zu erzählen. Dabei entdeckt er nebenbei noch einen herausragend coolen Jungdarsteller, der leider nicht den Sprung auf die große Leinwand geschafft hat und zeigt warum wir mit Gas heizen. Die Menschheit wartet auf einen neuen Film von Martin McDonagh.

Das war The Ovation für März 2015.

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