Oblivion: Warum selbst einer der Macher den Film hasst

05.07.2018 - 17:30 Uhr
Tom Cruise in OblivionUniversal Pictures
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Drehbuchautor William Monahan zeichnet für den ersten Drehbuchentwurf zum Science Fiction-Film Oblivion mit Tom Cruise verantwortlich, distanzierte sich aber von dem Film und erklärt nun auch weshalb.

Update, 05.07.2018: Heute zeigt VOX um 20:15 Uhr Oblivion, weswegen wir diesen Artikel vom 23.01.2015 wieder hervorgeholt haben.

Oblivion aus dem Jahr 2013 war zwar ein moderater Box-Office-Erfolg, schlug aber bei den Kritikern nicht übermäßig ein. Aufgrund seiner Darsteller und visuellen Vorzüge wurden dem Film gewisse Qualitäten attestiert, doch wenn etwas bemängelt wurde, dann in der Regel das Drehbuch. Der Grund für die Schwächen des Scripts könnte nun gefunden sein: Wie Cinema Blend  berichtet, äußerte sich William Monahan, der den ersten Drehbuchentwurf zu Oblivion verfasste, in einem Interview mit Den of Geek  äußerst negativ zum Entstehungsprozess des finalen Drehbuchs, bei dem so ziemlich alles verändert worden sein soll, was er ursprünglich erdacht hatte.

Sein Originalentwurf war erst in die Hände von Karl Gajdusek und später in die von Michael Arndt gegeben worden, bevor das Buch von Joseph Kosinski verfilmt wurde. Mit dem Endergebnis ist Monahan allerdings alles andere als zufrieden:

Der Unterschied war enorm. Meiner Meinung nach hatte ich etwas sehr gutes geschrieben, vielleicht sogar einen Science Fiction-Klassiker. Ich könnte mir vorstellen, dass das der Grund dafür war, dass der Film grünes Licht bekommen hat. Doch dann wurde das Script von nachfolgenden Autoren einfach verheizt - trotz Tom Cruise, Morgan Freeman, Andrea Riseborough und Olga Kurylenko, die ich alle liebe.

Dabei geht Monahan nicht allzu tief ins Detail über Änderungen, die ihn besonders geärgert haben, doch nennt er einige Aspekte, die vom Originalskript erhalten geblieben sind. Im Umkehrschluss hieße das also, dass alles andere verändert oder gestrichen wurde:

Von meinem Entwurf ist nichts übrig geblieben außer das Verhalten der Drohnen, etwas Hintergrundgeschichte, die Meerwasser-Sammler und Horatius. Ich wollte keine Credits dafür. Der Regisseur und das Studio haben ihr Bett gemacht und sie können es haben. Mich von dem Projekt zu distanzieren, hat mich vermutlich eine ganze Menge Tantiemen gekostet, aber das interessiert mich nicht.

Nicht einmal einen Scheck für seine Arbeit zu kassieren, zeigt, wie ernst es Monahan wohl damit ist und wie wenig das finale Produkt mit seiner ursprünglichen Vision zu tun hat. Vorfälle wie diesen gibt es immer wieder im Filmgeschäft, ein besonders prominentes ist die Geschichte von Quentin Tarantino, der sich von dem ursprünglich von ihm verfassten, aber von Oliver Stone inszenierten Natural Born Killers distanzierte, nachdem sein Drehbuch umgeschrieben wurde. Allerdings akzeptierte er immerhin noch einen Credit-Eintrag, in dem ihm die Grundgeschichte zugeschrieben wurde.

Habt ihr Oblivion gesehen? Wie beurteilt ihr die Reaktion von William Monahan?

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