Warum Liga der außergewöhnlichen Gentlemen Sean Connerys letzter Film war

26.02.2018 - 17:41 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Die Liga der außergewöhnlichen GentlemenTwentieth Century Fox of Germany GmbH
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen läuft heute Abend im Fernsehen. Bekanntermaßen ist es der Film, der Sean Connery in den Ruhestand trieb - wir erzählen euch, warum.

Die Comincverfilmung Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen von Regisseur Stephen Norrington erzählt von sieben verschiedenen Helden aus der Literatur des 19. Jahrhunderts, die zusammenfinden, um die Welt vor einem maskierten Bösewicht, genannt Phantom, zu retten. Unter ihnen befinden sich Allan Quatermain (Sean Connery), Captain Nemo, Tom Sawyer, Mina Harker, Dorian Gray, Rodney Skinner und Dr. Henry Jekyll. Ihnen bleiben lediglich 96 Stunden Zeit, um Phantoms Plan zu durchkreuzen. Dieser will ganz Venedig im Meer versenken. Heute Abend ist der Fantasy-Film von 2003 im Fernsehen zu sehen. Sowohl für Regisseur Stephen Norrington als auch für Sean Connery markierte die Alan Moore-Adaption den bisher letzten Film ihrer Karriere.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen gilt als gescheitertes Projekt. Der Film spielte nicht nur verhältnismäßig wenig Geld ein, sondern wurde außerdem sowohl in der Kritik verrissen als auch vom Publikum eher schlecht aufgenommen. Von vornherein schien das Projekt unter keinem guten Stern zu stehen: Laut BoxOfficeProphets  wurden im August 2002 in Prag Kulissen im Wert von 7 Millionen US-Dollar von einer Flutwelle zerstört. Die Dreharbeiten mussten somit wochenlang pausiert werden, Fox gewährte Norrington jedoch keine zusätzlichen Drehtage und verschob auch das Startdatum nicht. Dies mag dazu beigetragen haben, dass dem kreativen Schaffensprozess nicht der Raum gegeben werden konnte, den er benötigte und dass sich vor allem Norrington dem erhöhtem Zeitdruck ausgesetzt sah.

Sean Connery in Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

Während und nach den Dreharbeiten erreichten vermehrt Berichte einer angespannten Stimmung am Set die Öffentlichkeit. So sollen vor allem Sean Connery und Stephen Norrington immer wieder aneinander geraten sein. Laut Entertainment Weekly  hätten die beiden enorme kreative Differenzen gehabt, die in einer Auseinandersetzung über ein Elefantengewehr gipfelte. Da Norrington deswegen die Dreharbeiten für einen Tag pausieren wollte, drohte Connery, ihn feuern zu lassen. Laut anonymen Quellen drohte die Auseinandersetzung in einer Prügelei zu gipfeln, bevor Connery abrupt das Set verließ. Ein Mitglied der Crew äußerte sich zu der komplizierten Arbeitsweise des Regisseurs:

Der Regisseur weiß nicht, was er will. Er dreht eine riesige Menge an Film. Er macht zehn Einstellungen wo man normalerweise nur zwei macht. Der Großteil dieses Films wird am Boden des Schnittraums enden - wenn er überhaupt fertig gestellt wird.

Sean Connery selbst äußerte sich häufig dazu, die Dreharbeiten als schrecklich empfunden zu haben. Nach Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen gab er bekannt, seinen Ruhestand anzutreten. Auch Stephen Norrington saß seitdem nie wieder auf dem Regiestuhl. Connerys Freund Michael Caine fügte 2010 hinzu :

Das Filmgeschäft hat ihn in Rente geschickt, weil er keine kleinen Parts über alte Männer spielen wollte und ihm keine jungen Parts als romantische Hauptfigur angeboten wurden.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen läuft heute Abend um 20:15 Uhr auf kabel eins.

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