Was The Last of Us 2 von Uncharted 4 lernen sollte

19.05.2016 - 16:55 Uhr
The Last of Us
Sony Interactive Entertainment
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Die Entwickler von Naughty Dog wurden nicht müde zu betonen, wie sehr Uncharted 4: A Thief's End von The Last of Us beeinflusst wurde. Doch geht es auch andersherum? Was hat Uncharted 4 zu bieten, dass sich The Last of Us 2 für die Zukunft hinter die Ohren schreiben sollte?

Als Naughty Dog bekannt gab, dass es tatsächlich einen vierten Uncharted-Teil geben wird, stand eine große Frage im Raum: Ergibt es wirklich Sinn, nach dem beeindruckenden Erfolg von The Last of Us noch einmal zu einem Franchise zurückzukehren, das eigentlich gut als abgeschlossene Trilogie funktioniert? Doch dieser mutige Schritt mit Uncharted 4: A Thief's End gelang und das liegt nicht zuletzt an den Lehren, die die Entwickler aus The Last of Us gezogen haben.

Man lernt nie aus

Der stärkere Fokus auf die emotionalen Momente zwischen den Charakteren und der frische Stealth-Anstrich im Gameplay haben dabei geholfen, dem Uncharted-Franchise eine Frischzellenkur zu verpassen. Doch nun stelle ich mir die Frage, ob Naughty Dog diese Arbeitsweise beibehält? Was kann The Last of Us 2, das ja vielleicht sogar in Uncharted 4 angeteased wurde , von Nathan Drakes letztem Abenteuer abkupfern? Welche Tricks haben die Entwickler gelernt, die sie auf die Rückkehr von Joel und Ellie anwenden können?

Auch wenn die Uncharted-Reihe unter Bruce Straley und Neil Druckmann einige Dinge von The Last of Us übernommen hat, kann das Abenteuer auch eigene Ideen vorweisen, die für Naughty Dog-Titel noch ungewohnt sind. Bei meinen Streifzügen durch Madagaskar ist mir beispielsweise ein Element ganz deutlich in Erinnerung geblieben, das ich bisher nicht wirklich mit den Uncharted-Spielen in Verbindung gebracht habe: Die offenen Spielareale.

Die ungeahnten Weiten von Uncharted 4: A Thief's End

Dass die einzelnen Level in Uncharted 4 deutlich größer und weitläufiger ausfallen als noch in den Vorgängern ist nicht nur in technischer Hinsicht eine beeindruckende Sache. Das Erkunden gehört seit jeher zum Kerngameplay von Uncharted und da eignen sich breitere Spielwelten perfekt für Verstecke, alternative Wege und dem ganz eigenen Weg, sich durch das Spiel zu schlagen. Durch den technischen Fortschritt lassen sich die althergebrachten Anreize, Nathan Drake zu seinem nächsten Schatz zu verhelfen, noch einmal erfrischen.

Größer ist manchmal besser

Und genau hier sollte auch The Last of Us 2 ansetzen, falls sich Naughty Dog wirklich auf einen Nachfolger einlassen sollte. Der Vorgänger teilte sich die lineare, oft enge Levelarchitektur nämlich noch mit den ersten drei Uncharted-Spielen. Der Survival-Aspekt in der eigentlich tödlichen Umgebung beschränkte sich in der Regel auf Schleichpassagen an urbanen Schauplätzen. Wer es mit Ziegelsteinen und selbstgebastelten Messern schafft, zwei bis drei Clicker hinter sich zu lassen, hat sich als Überlebenskünstler bereits bewiesen.

Die offenen Spielareale aus Uncharted 4 würden The Last of Us 2 daher gut tun, wenn es darum geht, den Survival-Part des Action-Adventures noch weiter auszubauen. So habe ich vielleicht gleich mehrere Wege zur Auswahl, wenn es darum geht, mich durch ein Gebiet zu schlagen, in dem es von infizierten Pilz-Personen nur so wimmelt. Die unmittelbare Umgebung im Auge zu haben und aktiv Gefahren meiden zu müssen, könnten dafür sorgen, dass wir stärker in die Spielwelt gezogen werden und nicht allein auf die nächste Zwischensequenz hoffen müssen, damit Spannung aufkommt.

The Last of Us fühlte sich oft eng und beklemmend an

Vielleicht bieten sich ja auch fahrbare Vehikel für The Last of Us 2 an, mit denen wir schnell an Orte mit Ressourcen gelangen, die allerdings Aufmerksamkeit auf uns ziehen und ständig zur Suche nach neuen Benzinvorräten zwingen. Der Jeep aus Uncharted 4 unterstreicht die Unzugänglichkeit der madagassischen Landschaft und auch die verwilderten USA aus The Last of Us haben sicher ebenfalls an Infrastruktur verloren. Vielleicht könnte der größere Fokus auf das Reisen durch die Post-Apokalypse auch mit einem umfangreicheren Crafting-System angefeuert werden. Es muss doch mehr geben als Medikits und Rasierklingen!

Ich glaube, dass The Last of Us 2 von einer größeren Spielwelt profitieren würde und dadurch nicht Gefahr läuft, einfach die Stärken des Vorgängers noch einmal auszuspielen.

Das lief nämlich schon bei Uncharted 3 nicht allzu gut.

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