Was wäre nur ein Leben ohne sechs Monate moviepilot?

27.03.2015 - 09:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Terminator 2 - Tag der Abrechnung
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Nach sechs Monaten und über 500 geschriebenen Artikeln muss ich heute leider Abschied nehmen. Meine Zeit als Redaktionspraktikant ist vorbei und der deutlich unspektakulärere Studienalltag hat mich wieder. War es das alles wert?

Einen schönen guten Tag und herzlich willkommen zu meinem Vorstellungstext! "Wiiiee, Vorstellungstext??", höre ich schon die ersten unter euch erzürnt aufbrüllen. "Dich kennen wir doch schon! Wird es nicht langsam Zeit für einen neuen Praktikanten?"

Schon gut, schon gut. Ich bin ja schon fast weg. Tatsächlich wollte ich mich mit diesem Text überhaupt nicht vorstellen. Ich wollte mir nur etwas vorstellen, und zwar: Wie wäre das letzte halbe Jahr meines Lebens wohl ohne moviepilot verlaufen? Wie wäre es mir ergangen, wenn ich nicht vor knapp sieben Monaten eine Bewerbung nach Berlin geschickt hätte, wenn ich nicht am Telefon trotz nervösen Gestammels überzeugt hätte, wenn meine erste Reise in die Hauptstadt nicht vorerst ein waghalsiges One-Way-Ticket gewesen wäre?

Was wäre mir dann alles entgangen? Die klare Antwort: in jedem Fall eine ganze Menge.

"Entschuldigen Sie, Sir, Sie haben da ein paar Namen fallen lassen!"

Mir wäre der beste Betrieb entgangen, in dem ich in meinem jungen Leben bisher arbeiten durfte, das netteste und angenehmste Kollegium, das man sich nur wünschen kann. Mir wären die lehrreichen Tipps und Hinweise der Redakteure Ines, sciencefiction, the gaffer und Lord C entgangen, von denen ich eine Menge über den Unterhaltungs-Journalismus lernen konnte. Und auch das restliche Kollegium hatte es in sich:

Da kommt der bereits vor einigen Monaten gegangene Django11 in den Sinn, mit dem man immer gut über Filme sprechen konnte. Und dann war da der hervorragende Itchy91, mit dem ich gefühlt jeden Tag über modernes Blockbusterkino und insbesondere Superheldenverfilmungen stritt und mit dem ich gegen Ende seiner Praktikumszeit die erinnerungswürdige Berlinale-Premiere von Queen of the Desert besuchen durfte. Auch die nachfolgenden Kollegen, den spazierwütigen Khorosho, den verdammten Billard-Profi Treubein und den sympatischen Rocker Moehrensuppe werde ich so schnell sicher nicht vergessen. Beeblebrox überraschte ein ums andere Mal mit starkem Filmwissen und war ebenfalls immer für eine Diskussion gut. Mit den Gamespilot-Leuten Radegast, R3nDom, freakingmuse, Tim_Hoedl und SetupWizard durfte ich viele amüsante Mittagspausen teilen und mit dem großartigen Pakarani so manche Partynacht durchzechen. Die gute borcomatic brachte den unwiderstehlichen Charme Norddeutschlands in die Redaktion und Elman Smithee streute eine angenehme Prise Rheinland-Heimatgefühls in diesen bunten Haufen Menschen im Osten Deutschlands. Wehmütige Grüße gehen auch an Maike und Johanna von Filmstarts und an das immer freundliche Content-Team von moviepilot! Ach, ich könnte noch lange so weiter machen, doch genug des Namedroppings!

Berlin - Hauptstadt mit Gyrosdefizit

Kommen wir lieber zur Stadt. Oh, dieser dreckigen, schönen Hauptstadt voller Sehenswürdigkeiten, geschickt platzierter Bahn-Ausfälle, Dönerbuden und anderen Essensgelegenheiten, die mich einen Kühlschrank in sechs Monaten nur sehr selten haben vermissen lassen. Die Burger Berlins sind überragend, doch eines hat mir hier dann doch sehr gefehlt. Als alter Gyrosliebhaber- und Connaisseur hat mich der deutliche Schwund meiner Leibspeise insbesondere in den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg sehr enttäuscht und nach gut sechs Monaten ohne Gyros kann ich es kaum erwarten, mich nach meiner Heimreise zurück ins langweilige Sankt Augustin bei Bonn (bei Köln) sofort in den Gyrospalast zu setzen, der seinem Namen bei aller Bescheidenheit übrigens mehr als gerecht wird. Doch Gyros-Abstinenz hin oder her: Für keinen Fleischspieß dieser Welt hätte ich diese Erfahrung missen wollen, die für mich das vergangene halbe Jahr dargestellt hat.

Deswegen streiche ich die Vorstellung, das alles hätte nicht so hervorragend geklappt, wieder flott aus meinem Kopf, freue mich einmal mehr, dass ich mein Praktikum bei moviepilot absolvieren durfte und bin auf alles gespannt, was danach noch kommen mag. Und was auch immer das sein wird, ich hoffe, es ist gut vorbereitet, denn eins kann ich dir sagen, liebe Zukunft: Das Vergangene zu übertreffen, wird verdammt schwierig!

Vielen Dank auch an euch, die großartige moviepilot-Community! Auf Wiedersehen!

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