Wayward Sisters - Pilot zum Supernatural-Spin-off im Serien-Check

20.01.2018 - 09:20 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Bild zu Wayward Sisters - Pilot zum Supernatural-Spin-off im Serien-CheckThe CW
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Die neue Folge Supernatural ist zugleich Quasi-Pilotfolge für das Spin-off Wayward Sisters. Ob sie ein spannender Startschuss für eine mögliche zweite Supernatural-Serie ist, haben wir für euch überprüft.

Was tun, wenn Sam und Dean sich schon wieder in Schwierigkeiten gebracht haben? Wen rufen, wenn von den üblichen Adressen, von Chuck bis Cas, niemand verfügbar ist? Ja, wer kann dann noch helfen? Ganz klar: Die Kavallerie. Bestehend aus Jody Mills (Kim Rhodes), ihren vier fröhlichen Ziehtöchtern und einer weiteren Bekannten. Diese sechs Damen sind das zentrale Ensemble der aktuellen Folge Supernatural mit dem schönen Titel Wayward Sisters, der in Anlehnung an die inoffizielle Hymne der Serie, Carry On Wayward Son, gewählt wurde. Doch Wayward Sisters ist nicht nur eine Hommage an Kansas' zeitlosen Hit oder eine Folge mit Perspektivwechsel, sondern gleichzeitig ein Backdoor-Pilot: eine Testfolge für die geplante Spin-off-Serie Supernatural: Wayward Sisters. Wir untersuchen für euch, ob die verlorenen Schwestern ihre eigene Geschichte tragen können.

Wir starten Supernatural-typisch (und nun auch Wayward Sisters-typisch) direkt mitten im Geschehen. Ein verängstigtes kleines Mädchen, zwei Entführer mit verdächtig spitzen Zähnen und gelben Augen. Jeder Hobbyjäger weiß: Werwölfe. Hier wird Silber benötigt. Das weiß auch die blondgelockte Retterin des Mädchens, unsere alte Bekannte Claire Novak (Kathryn Newton). Nach erfolgreich beendeter Jagd folgen wir ihr zum ersten Mal seit langer Zeit nach Hause.

Kathryn Newton als Zentrum der Wayward Sisters.

Dort wartet der Rest der Wayward-Schwesternschaft auf sie: Schutzmama Jody, Adoptivschwester Alex (Katherine Ramdeen) und Neuzugang sowie Medium Patience (Clark Backo), die in dieser Supernatural-Staffel bereits einen Zusammenstoß mit den Winchesters hatte und anschließend von Jody aufgenommen wurde. Um die Rettung besagter Jägerbrüder wird es den Rest der Folge gehen. Die zwei sind nämlich verschwunden und offenbar in Gefahr, und die weibliche Kavallerie will ausrücken, um sie rauszuhauen.

Ehe wir jedoch wirklich dazu kommen, mit unseren vertrauten Ermittlerinnen loszustürmen und mit gezückten Pistolen Monster zu überrennen, muss noch ein wenig gestritten werden. Und hier liegt das vielleicht einzige Problem des Konzepts von Supernatural: Wayward Sisters. Claire ist Hauptfigur und Erzählcharakter dieser Folge. Und wo andere Teenager-Charaktere wie etwa Nephilim Jack (Alexander Calvert) sich entwickeln und durch ihre Erfahrungen erwachsen werden, ist Claire immer noch im Anfangsstadium: Eine bockige Teenagerin.

Also geht es diskutierend weiter, um den letzten Kontakt der Winchesters aufzuspüren, ein Mädchen namens Kaia (Yadira Guevara-Prip), das wir bereits aus der vorherigen Supernatural-Episode kennen. Sie entpuppt sich schnell nicht nur als wichtiger Hinweis, sondern als neue Schwester in der Gruppe. Als Traumläuferin kann sie zwischen verschiedenen Welten wandeln, und hat mindestens so viel durchgemacht wie alle Mitglieder der Wayward Sisters. Sie weiß, wo die Winchesters feststecken, und sie weiß theoretisch, wie es dorthin geht. Zu dumm nur, dass sie verfolgt wird. Wie sich herausstellt, sind Kaia einige Bewohner des "bösen Ortes", an den sie in ihren Träumen regelmäßig gelangt, in unsere Welt gefolgt. Auftritt Mama Mills mit feuerbereitem Revolver.

Ein neues Gesicht: Kaia (Yadira Guevara-Prip)

Kaum sind 20 Minuten vergangen, geht es dann auch richtig auf die Jagd. Hier fängt Supernatural: Wayward Sisters an zu glänzen und gibt Supernatural-Fans das, worauf sie seit Jahren warten: ihre geliebten Leading Ladies, die die Sache selbst in die Hand nehmen. Mit möglichst vielen Waffen. Die kommen in Begleitung der letzten fehlenden Schwester, Vampirkillerin und Schönheitsfarm-Crasherin Donna Hanscum (Briana Buckmaster). Waren die Streitereien mit Claire und ihre kurzen ruhigen Momente mäßig emotional, ist das Wiedersehen mit Donna tatsächlich rührend. Der folgende Kampf gegen außerweltliche Monster und um das Leben der Winchesters ist so gelungen, wie wir es uns nur wünschen könnten. Fetzen fliegen, eine Prophezeiung wird erfüllt (natürlich nicht so wie gedacht) und zum Schluss kommt der notwendige Teaser in Richtung Spin-off.

Jody und Donna in Supernatural

Für den Start von Supernatural: Wayward Sisters wäre es vermutlich klüger gewesen, den Fokus erst einmal auf die zwei Haupt-Sympathieträgerinnen zu legen. Jody und Donna sind uns Fans am vertrautesten. Für einen gelungenen Einstieg in eine Serie mit einem großen Grundensemble wäre es ratsam, die beiden den Weg ebnen zu lassen. Doch trotz allem Gejammer des eingefleischten Fans, der diese Zeilen tippt, zeigt Waywars Sisters eine Menge Potential. Die Beziehungen der Frauen untereinander sorgen für eine sehr abwechslungsreiche Dynamik, die nach 13 Jahren Winchesters sehr erfrischend ist. Selbst die unreife Attitüde Claires bessert sich schlussendlich, sodass Vorfreude auf ihre zukünftigen Abenteuer aufkommt. Zudem ist der Cast angenehm divers und unkonventionell.

Die Wayward Sisters sind immer dann wirklich großartig, wenn die Heldinnen über sich hinauswachsen. Die erfahrenen Jägerinnen punkten mit sarkastisch-humorvollem Wortwechsel. An emotionalem Tiefgang fehlt es an einigen Stellen, da schlicht zu wenig Raum für große Charakterentwicklung und -bindung blieb in den 40 Minuten. Die Supernatural-Folge hat die undankbare Aufgabe, ein Heldenteam von deutlich mehr als zwei Protagonisten zu etablieren und für einige der Charaktere gab es gerade mal ein oder zwei Folgen Einführungszeit. Dementsprechend kommt das Unterfangen ein wenig holprig daher, aber keineswegs so schlimm wie in einer Justice League-Zusammenführung, aber bei weitem auch nicht so gut wie ein Supernatural-Avengers.

Die perfekte Serienepisode hat aber auch niemand erwartet, schließlich ist in einer ganzen Serie namens Supernatural: Wayward Sisters genug Platz, um jedem Charakter Raum zu geben. Wenn die Serie also wirklich produziert wird, bekommen wir es hier mit einem würdigen und ebenbürtigen Spin-off zu tun. Monsters beware.

Leider hat sich The CW im Mai 2018 dazu entschieden, das Spin-off Supernatural: Wayward Sisters nicht zu produzieren.

Wollt ihr eine eigene Serie für die Wayward Sisters?

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