Als Netflix im November 2018 Bird Box veröffentlichte, wurden sofort Vorwürfe laut, der Streamingdienst habe dreist A Quiet Place kopiert. Fairerweise muss gesagt werden, dass beide Titel fast parallel entstanden sind und immerhin geht es in Bird Box nicht primär um Töne, sondern um das Sehen. Ob Kopie oder nicht, der Sandra Bullock-Horror wurde ein viel diskutierter Hit. Der neue Netflix-Film The Silence verdient dessen Anklage da schon viel mehr, wenn auch nur auf den ersten Blick.
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Auch in The Silence gilt: Mach kein Geräusch!
Beim Betrachten des Trailers (siehe Artikelbild) bekommt man zunächst das Gefühl, dass sich Netflix nach Bird Box erneut an der Prämisse von A Quiet Place bedient. Nur ist das diesmal deutlich offensichtlicher. Wie im Leinwand-Schocker mit Emily Blunt wird hier die Erde von mysteriösen Kreaturen bedroht, die ihre Beute akustisch orten können. Folglich müssen sich die Menschen jeden noch so leisen Ton verkneifen, der ihre Position verraten könnte.
Darum ist The Silence kein Netflix-, sondern ein Kinofilm
The Silence ist strenggenommen aber gar kein Netlix-Film. Der Titel stammt zunächst gar nicht aus der Produktion von Netflix, sondern wird lediglich auf der Streamingplattform vertrieben und das auch nur in den USA. Bei uns erscheint er dagegen ganz normal durch Constantin Film in den Kinos. Und zwar am 16.05.2019.
Bisher lief dieser Prozess in der Regel genau andersherum, wie etwa beim Sci-Fi-Werk Auslöschung, der in den USA eine reguläre Kinoauswertung erhielt und bei uns nur auf Netflix lief. The Silence basiert zudem auf dem 2015 veröffentlichten gleichnamigen Roman von Tim Lebbon, der Plot ist also eher zufällig ein A Quiet Place-Klon.
Wer kopiert hier eigentlich wen?
Da liegt es schon näher, dass die Verteilung der Blaupause genau andersherum ist. Als A Quiet Place im Frühjahr 2018 in die Kinos kam, warfen bereits einige Zuschauer die These in den Raum, der Film wäre von Tim Lebbons Roman inspiriert. John Krasinski, treibende Kraft hinter dem Projekt, hat dies aber nie bestätigt, sondern meint im Filmmaker Magazine , ihm und seinen Co-Autoren sei die Idee vor allem aufgrund von früheren Stummfilmen gekommen.
Im Mittelpunkt von The Silence steht die 16-jährige Ally (Kiernan Shipka aus Chilling Adventures of Sabrina), die wie auch eine Protagonistin in A Quiet Place taub ist. Als Eltern-Darsteller gesellen sich die erfahrenen Stanley Tucci (Transformers 5: The Last Knight) und Miranda Otto (Homeland) hinzu.
Immerhin unterscheidet sich The Silence in einem wesentlichen Punkt von A Quiet Place: Die Familie stößt im von Wish Upon-Regisseur John R. Leonetti inszenierten Horrorfilm auch auf einen bösartigen Kult, was wiederum etwas an Bird Box erinnert. Ein ganz schön verzwicktes Ding, dieses The Silence.
Der Trailer für The Silence:
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