Wegen Barbie: Umstrittener Konservativer verbrennt demonstrativ Puppe und wird dafür zu Recht lächerlich gemacht

29.07.2023 - 13:00 UhrVor 9 Monaten aktualisiert
BarbieWarner Bros.
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Barbie will niemandem was Böses, die Hasswelle aus dem rechtskonservativen Lager ist dafür umso gewaltiger. Ein Video, in dem Barbie-Puppen verbrannt werden, ist der bisherige Höhepunkt.

Seit letzter Woche läuft Barbie in den Kinos und dem Film von Greta Gerwig gelang ein Überraschungserfolg. Die Einnahmen übertreffen die Erwartungen. Die Kritiken fallen größtenteils gut aus. Die beiden Stars Margot Robbie (Barbie) und Ryan Gosling (Ken) werden bereits mit dem Oscar in Verbindung gebracht. Natürlich mögen nicht alle Menschen Barbie, wie bei jedem anderen Film auch.

Was nicht bei jedem anderen Film passiert: Es schießen teilweise sehr bekannte und reichweitenstarke Stimmen aus dem (rechts)konservativen Lager gegen Barbie. Sie verdrehen die Weltanschauung des Blockbusters bis zur Unkenntlichkeit und leiten daraus größtenteils wirre Kritik ab.

Vor allem ein bizarres Video von Ben Shapiro erregte am vergangenen Wochenende Aufsehen. In einem Twitter-Post, mit dem er Barbies "Zerstörung" ankündigte, schrieb er: "Meine Produzenten haben mich dazu gezwungen, Barbie anzusehen. Es war einer der politisch korrektesten ("wokest") Filme, den ich je gesehen habe."

Wer ist Ben Shapiro und was hat er gegen Barbie?

Ben Shapiro ist ein US-amerikanischer politischer Kommentator, Anwalt und Autor, der bekannt ist für seine konservativen Standpunkte. Er wird gesehen und gehört: Seinem YouTube-Kanal folgen über 6 Millionen Menschen. Ihm wird immer wieder vorgeworfen, feindselig und undurchlässig gegenüber Standpunkten zu sein, die nicht seinen entsprechen.

Kurz nach dem Start von Barbie in den USA postete Shapiro auf seinem YouTube-Kanal ein Video, in dem er angibt "Zwei Stunden meiner kostbaren Zeit" mit Barbie verschwendet zu haben. Das Video heißt: "Ben Shapiro ZERSTÖRT 43 Minuten lang den Barbie-Film". Ben Shapiro mochte Barbie offenbar nicht.

Mehr zu Barbie:

Er glaubt, der Film verbreitet folgende Botschaft: "Die einzige Möglichkeit, eine glückliche Welt zu gestalten, besteht darin, dass die Frauen die Männer ignorieren und die Männer die Frauen ignorieren."

Shapiro ist nur die Speer-Spitze einer Barbie-kritischen Front im konservativen Lager. Der rechte Autor Matt Walsh sieht in Barbie "das aggressivste anti-Männer [...] Propagandafest, das jemals auf Film gebannt wurde." Der Milliardär und Unternehmer Elon Musk schrieb auf seiner Plattform Twitter/X zuletzt: "Wenn du jedes Mal, wenn Barbie das Wort 'Patriarchat' sagt, einen Drink trinkst, wirst du ohnmächtig, bevor der Film zu Ende ist."

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Ginger Luckey Gaetz, Ehefrau des US-amerikanischen, rechtsradikalen Abgeordneten Matt Gaetz, kritisierte Barbie, weil er "Glauben oder Familie" nicht berücksichtige, berichtet der Guardian . Auch in Lateinamerika sehen konservative Zuschauende die "Zerstörung des ursprünglichen Konzepts der Familie" in Barbie, wie Sensacine  berichtet.

Wie Barbie-Fans auf Ben Shapiros Video reagieren

All diese Standpunkte sind schwer nachvollziehbar, weil sie sich nicht annähernd im Film widerspiegeln. Die größte Aufmerksamkeit in der konservativen Kritikwelle gegen Barbie erhielt dennoch das Video von Ben Shapiro, weil sein Auftritt unfreiwillig komisch geriet.

So bemerkten Twitter-Nutzer, dass Shapiro (wohl versehentlich) im Ken-Cosplay zur Barbie-Vorstellung erschienen war:

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Die Autorin Jen Psaki ließ sich erst von Shapiros Video zum Kinobesuch bewegen:

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"Gib es zu: Du hasst den Film nur, weil Barbie größer ist als du."

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"Der Typ hat Barbie nur geschaut, um wütend zu werden."

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Warum die konservative Kritik an Barbie Unsinn ist und was Regisseurin Greta Gerwig dazu sagt

Regisseurin Greta Gerwig wurde in einem Interview  unter anderem mit den Männerhass-Vorwürfen konfrontiert. Sie reagierte perplex und erklärte: "Meine Hoffnung ist, dass der Film alle einlädt, die Dinge loszulassen, die uns als Frauen oder Männer nicht unbedingt dienen."

Man könnte auch sagen: Wer in Barbie unbedingt eine Gefahr sehen will, der sieht eine Gefahr. Auch wenn sie offensichtlich nicht existiert.

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