Letztes Mal haben wir darüber diskutiert, welches Kino wir absolut weiterempfehlen können und die Antworten waren zahlreich wie vielseitig. Heute dreht es sich jedoch darum, was wir nicht im Kino sehen können - aber gerne sehen würden. Viele von euch haben sicherlich nicht nur ein ganz großes Herz für Kino, Filme & Serien, sondern auch für Spiele. Und nein, wir reden nicht vom Familienabend mit Mensch ärgere Dich nicht, sondern von Videospielen. Populäre Verfilmungen wie Warcraft und Assassin's Creed sollen uns kommendes Jahr von der großen Leinwand anstrahlen, doch welches Spiel hat noch keinen Kino-Starttermin? Welches Videospiel muss endlich verfilmt werden?
Wie immer gilt: Wenn du dich näher mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, schreib einen Blogeintrag darüber und du wirst im nächsten Artikel erwähnt und verlinkt!
Auch wir haben gegrübelt und uns dieses Mal sogar die Expertenmeinung von den gamespiloten Hannes und Conny dazugeholt:
Hannes wünscht sich endlich mehr Gefühl mit Shadow of the Colossus
Ich bezweifele, dass irgendjemand der zelebrierten Einsamkeit von Shadow of the Colossus je gerecht werden könnte, aber wenn ich mir tatsächlich eine Videospielverfilmung wünsche, dann dürfte es das unbequeme Meisterwerk von Fumito Ueda sein. Zwar war ich mit seinem Godzilla-Reboot nicht ganz zufrieden, aber Gareth Edwards dürfte ein Händchen für die namensgebenden Kolosse haben und sie auch als gefühlvolle, schwermütige Kreaturen darstellen können. Für den jugendlichen Wander, der seine leblose Freundin durch das Niederstrecken der 16 friedlichen Giganten wiedererwecken will, könnte ich mir Thomas Brodie-Sangster vorstellen, der seine unfreiwillige Täterschaft mit der passenden Portion Melancholie versehen würde.
Conny möchte einen Kinofilm über ObsCure
Ich halte die durch Horror-Klischees geprägte Geschichte von ObsCure keineswegs für originell. Was bei mir für Gänsehaut gesorgt hat, war die grandiose musikalische Untermalung von Olivier Derivière. Als Komponisten des Scores würde ich mir deshalb ihn wünschen, auf dem Regiestuhl dieses Slashers würde Guillermo del Toro (Pans Labyrinth) sitzen und sich ebenfalls um das Design der Monster kümmern, die die Bildungseinrichtung unsicher machen. In der Rolle des mysteriösen Schulleiters Herbert Friedman würde ich gerne Christopher Lee sehen und als den verschwundenen Schüler Kenny könnte ich mir Channing Tatum (trotz seines "fortgeschrittenen" Alters) gut vorstellen.
Paul will einen in Neon getränkten Fiebertraum mit Hotline Miami
Hotline Miami mit seinem dumpf wummernden elektronischen Klängen, dem Neon-Look, der expliziten Gewaltdarstellung und dem surrealen Touch wäre ein gefundenes Fressen für Regisseure wie Nicolas Winding Refn oder Gaspar Noé. Ich persönlich würde ersteren mit seinen langsamen Kamerafahrten bevorzugen. Lange Takes, die dem maskierten Protagonisten auf seinem Weg durch den Untergrund folgen, während im Hintergrund die Bässe treiben.
Jonathan wünscht sich eine märchenhafte The Wolf Among Us-Verfilmung
Wenn ich mir die Figuren aus dem Telltale-Spiel The Wolf Among Us ansehe, dann fällt mir fast zu jeder Figur ein Schauspieler ein, der die Rolle wunderbar ausfüllen könnte. Selten ist mir eine Geschichte so nahe gegangen wie die von Bigby und seinen menschlich gewordenen Fabel-Kollegen in New York City. Sogar seine Feinde, vorwiegend Holzfäller und Grendel, sind derart vielschichtig gezeichnet, dass es kein großer Aufwand mehr wäre, diese in ein Drehbuch einzupacken. Als Regisseur würde ich mir Darren Aronofsky wünschen, der aus diesem Stoff sicher ein mitreißendes Drama machen kann, das trotz des fiktiven Hintergrunds nicht lächerlich aussehen würde. Die Rolle des Bigby würde Hugh Jackman übernehmen, Cara Delevingne spielt Bloody Mary und Steve Buscemi ist Grendel.
Andrea zittert um eine eisige Fahrenheit-Verfilmung
Abgesehen davon, dass ich nach einem animierten Horror-Crossover von den Minions und Lemmings dürste, würde ich noch mehr über eine Verfilmung von Fahrenheit jubeln. Als Regisseur könnte ich mir sehr, sehr gut J.C. Chandor (All Is Lost, A Most Violent Year) vorstellen, der in ruhigen, eindringlichen Bildern den langsamen, mentalen Verfall und die wachsende Unsicherheit von Hauptdarsteller Miles Teller einfängt bei stets sinkenden Temperaturen und psychischem Druck sowie mit eindringlicher Cello-Musik. Bei J.C. Chandor läuft das Projekt auch nicht Gefahr, ins Prätentiöse und Weinerliche abzudriften.
Jetzt du! Oute dich! Welches Spiel braucht einen Film?