Wenn ihr glaubt, Marvel kann euch nicht mehr überraschen, werden euch 2 The Marvels-Szenen komplett umhauen

13.11.2023 - 09:15 UhrVor 6 Monaten aktualisiert
The Marvels
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The Marvels ist ein ausgelassenes Sci-Fi-Abenteuer, das mit einigen abgefahrenen Ideen der MCU-Müdigkeit trotzt. Vor allem zwei Szenen werdet ihr nie wieder vergessen.

Steckt das Marvel Cinematic Universe in der Krise? 2023 hat sich das Franchise von seiner besten (Guardians of the Galaxy Vol. 3) und von seiner schlechtesten Seite (Secret Invasion) gezeigt. Eine gewisse Müdigkeit gegenüber neuen Projekten ist nicht zu leugnen. Besonders groß ist die Skepsis gegenüber The Marvels, für den ein ganzer Berg an Marvel-Hausaufgaben notwendig ist, um die Geschichte zu verstehen.

Angefangen hat der Film als einfache Fortsetzung zu Captain Marvel. Seit dem ersten Trailer ist jedoch klar, dass neben Carol Danvers (Brie Larson) zwei Figuren aus den Marvel-Serien bei Disney+ wichtig sind: Kamala Khan (Iman Vellani) aus Ms. Marvel und Monica Rambeau (Teyonah Parris) aus WandaVision. Nachdem ich den Film gesehen habe, kann ich allerdings Entwarnung geben. Es gibt mindestens zwei Szenen, die euch komplett überraschen werden.

Neuer MCU-Blockbuster: The Marvels fühlt sich an, als würde man durch die Seiten eines Comic-Crossovers blättern

Ja, in dem Film geht es um einen mysteriösen Gegenstand, der zuvor in einer Serie eine entscheidende Rolle spielte. Krees und Skrulls bekriegen sich. Und ein Trauma aus der Vergangenheit darf nicht fehlen. The Marvels hält sich jedoch an keiner der Stationen lange genug auf, als dass diese Mythologie-Einschnitte wichtig werden. Vielmehr bewegt sich der Film in der Tradition eines ausgelassenen Comic-Crossovers.

Hier könnt ihr den Trailer zu The Marvels schauen:

The Marvels - Trailer (Deutsch) HD
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The Marvels besitzt eine Leichtigkeit wie kaum ein anderer MCU-Film. Wenn Carol, Kamala und Monica von einer Sci-Fi-Welt in die nächste katapultiert werden, fühlt sich der Film so an, als würde man durch die Seiten eines Comics blättern. Oft bekommen wir in einem einzelnen Heft auch nur kleine Auszüge aus einer deutlich größeren Geschichte geboten. Aber das reicht völlig, um sich in Bilderwelten einzutauchen.

Wenn man sich nicht vom MCU-Schatten abschrecken lässt, kommt The Marvels mit einer ähnlich vergnüglichen Unverbindlichkeit daher, die nur dann außer Kraft gesetzt wird, wenn es um die drei Hauptfiguren geht. Carol, Kamala und Monica bilden den Herzschlag des Films. The Marvels will eigentlich nur herausfinden, wie die drei entfremdeten Frauen zu Freundinnen werden, und legt dabei mehrere absurde Zwischenstopps ein.

Die erste Highlight-Szene in The Marvels: Ein fremder Planet, auf dem die Einheimischen nur singen

Regisseurin Nia DaCosta, die zusammen mit Megan McDonnell und Elissa Karasik das Drehbuch schrieb, weiß genau, was das emotionale Zentrum des Films ist. Sie macht sich keine Gedanken, ob der Besuch eines Planeten, auf dem die Einheimischen nur mittels Gesang kommunizieren können, Sinn ergibt. Die Kreativen gehen sogar einen Schritt weiter als die Guardians of the Galaxy-Filme in ihren schrägsten Momenten und stürzen sich unerschrocken vor jeglichem Cringe-Gefühl in den seltsamen Ort.

Willkommen in einer Welt voller Gesang!

Irgendwo versteckt sich hier das MCU-Äquivalent zu Filmen wie Barbarella und Flash Gordon, die oft belächelt und aus einer Trash-Perspektive wahrgenommen werden. Was diese Filme aber auszeichnet, ist die pure Begeisterung, mit der sie sich in beachtlich dekorierten Sets und eigenartigen Ideen verlieren – befreit von der Überzeugungsarbeit, die viele andere Sci-Fi- und Fantasy-Filme akribisch zu leisten versuchen.

Wenn The Marvels in der Gesangswelt Aladna ankommt, spürt man definitiv ein Stück dieses Geists. Für ein Franchise, das in den vergangenen Jahren immer gleichförmiger geworden ist, lehnt sich The Marvels erfreulich sorglos in das Bizarre. Das einzige Versäumnis: Der Film löst den sich dort anstauenden Konflikt mit einer großen Action-Szene auf, anstelle in ein Musical mit Choreo und allem auszubrechen.

Achtung, es folgen Spoiler!

Die zweite Highlight-Szene in The Marvels: Tentakel-Monster-Katzen, Zeitlupen und ein Musical-Klassiker

Kurz vor Ende bekennen sich DaCosta und Co. schließlich doch dazu, dass tief im Inneren dieses kurzweiligen MCU-Blockbusters ein Musical schlummert. Als es zur Evakuierung von Nick Furys (Samuel L. Jackson) S.A.B.E.R.-Raumstation kommt, muss die gesamte Besetzung von den Monster-Tentakel-Katzen – den sogenannten Flerken – verschlungen werden, ehe sie später auf der Erde sicher wieder ausgespuckt werden.

Die putzigen Flerken in The Marvels

Da sich niemand gerne von einer glibbrigen Masse umschließen lässt, stößt der Plan auf Widerstand bei der Crew. Nur ein einziger Song in allen Dimensionen des Multiversums vermag es, die nachfolgende Sequenz zusammenzuhalten: Memory aus Andrew Lloyd Webbers eigenwilligem Musical-Klassiker Cats. Während ein S.A.B.E.R.-Mitglied nach dem anderen verschlungen wird, setzt Barbra Streisands Stimme ein.

Wenn ihr dachtet, dass Action-Szenen in Zeitlupe zu kontrapunktierter Musik mit Quicksilver in X-Men: Zukunft ist Vergangenheit ihren Höhepunkt gefunden haben, solltet ihr unbedingt einen Blick auf The Marvels wagen. Die Cats-Sequenz ist eine ganze Spur überdrehter. Von diesem herrlichen Mix aus Comic-Energie und Popkultur darf das MCU in Zukunft gerne mehr auffahren. Deadpool 3, du bist am Zug!

The Marvels läuft seit dem 8. November 2023 in den deutschen Kinos.

The Marvels im FILMSTARTS-Podcast

Unsere Kollegen von FILMSTARTS haben sich für die neue Ausgabe ihres Podcasts Leinwandliebe den 33. MCU-Film angeschaut und diskutieren nicht nur, was der Film besser macht als sein Vorgänger Captain Marvel, sondern auch darüber, was sein Ende für große Veränderungen im MCU einläuten könnte.

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