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Wie bewerte ich und warum genau so?

07.04.2016 - 00:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Falls sich jemand auf diesen Blog verirren sollte, möchte ich hier näherbringen wie ich bewerte und warum. Einfach um sich ein besseres Bild davon verschaffen zu können, wie ich auf die jeweiligen Bewertungen komme.

Zuerst möchte ich sagen, dass ich kein Profi bin und nichts derartiges beruflich ausübe oder mich anderweitig professionell damit beschäftige. Ich bewerte daher das was ich mit meinem Laienauge sehe. Zudem achte ich auch nicht übertrieben auf Machart, Plot, Prämisse oder sonstiges. Ich möchte es mir bewahren den Film zu genießen, anstatt mich wissenschaftlich damit auseinander zu setzen. Die individuelle Ansicht sollte man sich erhalten, egal ob der ein oder andere einen dann als "ahnungslos" abstempelt. Was bringt es mir, wenn ich mich an anderen orientiere? Dann kann ich meinen eigenen Notizen und Bewertungen nicht trauen. Und hier auf der Seite funktionieren dann wahrscheinlich auch die Vorschläge nicht mehr. Ebenso bewerte ich absolut subjektiv und halte ich mich aus gleichen Gründen strikt an die Vorgaben der Seite:

Totenkopf "Hassfilm"
0.0-0.5 "Schmerzhaft"
1.0-2.5 "Ärgerlich"
3.0-3.5 "Schwach"
4.0-4.5 "Uninteressant"
5.0-5.5 "Geht so"
6.0-6.5 "Ganz gut"
7.0-7.5 "Sehenswert"
8.0-8.5 "Ausgezeichnet"
9.0-10.0 "Herausragend"
Herz "Lieblingsfilm"

Alles andere macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Wenn wir eine verlässliche und aussagekräftige Datenbank erstellen wollen, dann muss sich jeder daran halten. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, dann reicht es wenn wir uns unsere Notizen auf unserem PC oder auf einem Blatt Papier machen. Ich komme mir auch etwas schäbig vor Herr der Ringe mit 7,5 von 10 zu bewerten, aber es ist aus meiner Sicht einfach kein "ausgezeichnet" umgesetzter Film.

Ich füge meinen Kommentaren ebenfalls noch eine kleine zusätzliche Bewertung hinzu, in der ich Bild, Ton, Story, Darsteller und Atmosphäre nochmals mit - / o / + / ++ / +++ einzeln bewerte.

Bild: hier bewerte alles Visuelle. Ein bildgewaltiger Film wie zB Avatar bekommt zum Beispiel +++. Bei der Der Herr der Ringe Trilogie ist das nicht mehr ganz so ausgeprägt und da gebe ich für die schönen Landschaften und Berge ++. Auch wenn es in diesem Sinne keine überwältigenden Bilder gibt, kann es aber noch ein + geben, wenn alles andere auffallend gut umgesetzt wurde. "o" steht für Durchschnitt. Ein Minus gibt es für auffallend schlechten Schnitt, miese Kostüme, schlecht gemachte Effekte oder sonstiges. Es kommt dabei aber auf dem Film an. Wenn es zB ein gewollt "billiger" Splatterfilm ist, dann sollen die Effekte vielleicht auch nicht zu gut sein. In dem Fall würde ich nicht zwingend ein Minus geben.

Ton: Hier bewerte ich alles akustische. Soundeffekte, Nachvertonung und den Soundtrack. Wenn alles passt und mir positiv (passend) auffällt, dann gebe ich +++. Wenn es super begleitend ist, dann ++. Wenn die Sounds gar nicht auffallen, dann sind sie gut sagt man. Das sehe ich ganz genau so und deshalb gibt es auch für "nicht-auffallen" noch ein +. Ein "o" gibt es für Filme, bei denen irgendwelche der genannten Dinge negativ auffallen. Über zwei kleine "komische Töne" oder eine kleine schlechte Übersetzung kann ich dabei hinwegsehen. Ein Minus gibt es zB bei ganz groben (oder häufigen) Schnitzern in den Effekten oder aus meiner Sicht unpassender Musik. Gerade Musik ist dabei als eine sehr subjektive Bewertung zu nehmen.

Story: Hier bewerte ich die Handlung und wie komplex sie umgesetzt wird. Dabei habe ich allerdings keinen zu großen Geduldsfaden. Wenn es zu verstrickt wird und man wirklich keinen Durchblick mehr hat, dann gibt es eben ein Minus. Ebenfalls wenn es um nichts geht. Bei allem darüber entscheidet eigentlich nur, wie es mir in den Kragen passt. Interessiert mich das Thema? Ist es "mal etwas anderes", also eine innovative Story? Wie ausgefeilt und komplex ist sie? Bleibt sie trotz Komplexität verständlich? Sind die Handlungen und Aktionen nachvollziehbar? Das alles entscheidet hier. Je nach Genre kann es natürlich variieren welcher dieser Punkte in welchem Maße gut ist.

Darsteller: Sind sie gut gecastet? Passen sie in ihre Rolle? Nehme ich ihnen das ab was sie sagen und machen? In welchem Ausmaß ist der Cast passend? Ist vielleicht sogar jede Rolle super besetzt? Nur weil es ein Starauflauf wie bei Ocean 11 oder Expendables ist, gibt es hier bei mir noch lange keine Bestnoten. Es können alles gute Schauspieler sein, aber solange die Rollen ihnen nicht passen oder einer den anderen an die Wand spielt, ist das aus meiner Sicht noch kein Anlass gut zu bewerten.

Atmosphäre: Hier kommen viele Themen zusammen. Es geht eigentlich nicht nur um Atmosphäre, sondern auch um Niveau und Anspruch. Habe ich mich totgelacht oder hätte ich heulen können? Wenn ja - well done! Der Film hat mich gefesselt und ich war scheinbar "mittendrin". Ich rechne nichts höher an, als wenn ich in irgendeiner Weise gefesselt bin. Vielleicht hat mich der Film auch dazu angeregt, mich noch stunden- oder sogar tagelang mit dem Thema zu beschäftigen. Vielleicht habe ich mir aber auch nur vor Angst in die Hose gemacht.. Evtl. kam auch dieser Heldenmoment in dem die Euphorie in mir hoch kam. Solange es mich fesselt, berührt oder beschäftigt finde ich es mehr als gelungen. Als Filmemacher den meist vorher eher skeptischen Zuseher so zu beanspruchen - DAS ist Kunst! Eben mehr als nur Zeitvertreib... Das Niveau ist meistens gut oder gewollt schlecht. Wenn gewollt schlecht, dann muss es auch hier keine schlechten Noten geben.

Nochmal zur Erinnerung: Alles subjektiv und unprofessionell. Wenn ich etwas übersehe oder so, dann war es eben "gut genug" versteckt oder eingebaut. Muss nicht zwingend ein Problem sein.

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