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World of Warcraft - Was bietet uns die 5. Erweiterung Warlords of Draenor?

30.10.2014 - 14:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
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Blizzard Entertainment
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Am 13. November ist es wieder soweit. Die Kriegshörner Azeroths schallen erneut durch die Lande und locken zahlreiche alte und neue Spieler vor die Bildschirme. Doch warum bewegt dieses betagte MMO so viele Leute zur Rückkehr und warum ist WoW immer noch der Primus des Genres?

World of Warcraft - Warlords of Dreanor steht in den Startlöchern. Die Horde und die Allianz verschlägt es dieses Mal in die Vergangenheit des Planeten Dreanor (der Scherbenwelt aus dem Addon Burning Crusade), um Garrosh Pläne zu vereiteln, dem ehemaligen Anführer der Horde und Oberschurken aus dem aktuellen Addon Mists of Pandaria.


Wie von Blizzard gewohnt gab es schon mal einen wuchtigen Trailer und viele interessante Versprechen über geplante Neuerungen.

Erster Wermutstropfen, es wird keine neue Klasse oder Rasse eingeführt werden, stattdessen werden die Charaktermodelle grafisch aufgearbeitet, da seit 2004 der optische Zahn der Zeit doch etwas an den Figuren genagt hat.

Die größte Änderung dürfte wohl die Einführung einer Art Housing sein, welche Garnison genannt wird. Anhänger von Star Wars Galaxies oder Rift dürften darüber schmunzeln, denn es wird wenig Möglichkeiten geben, die Garnison optisch individuell anzupassen. Sattdessen wird man seinen Stützpunkt durch Quests erweitern und Gebäude wie Ställe, Werkstätten, Arsenale und Bauernhöfe freischalten können.


Trautes Heim, Glück allein


Schade, ein umfassendes Housing wäre die Innovation gewesen. Die Faszination ein Haus oder einen Komplex mit eigenen Händen zu erschaffen und einzurichten stellt die Faszination vieler Sandbox MMO dar. Viele Urgesteine der Gamingszene schwelgen heute noch in nostalgischen Erinnerungen, wenn sie über das Housing in Ultima Online oder Star Wars Galaxies schwärmen. Ich hoffe, das Blizzard dieses durchaus interessante Feature in der Zukunft stark ausbaut und erweitert.


Star Wars Galaxies - Blaupause für Housing?


In diese Spielen steckten die Leute hunderte Stunden in den Aufbau ihrer individuellen Gebäude und prägten damit die Welt des jeweiligen MMO maßgebend. Es entstanden ganze Städte, durch die man bummeln konnte und die Leistungen der Mitspieler begutachtete.

Weiterhin wird ein flexibles Questsystem beschrieben, was allerdings wohl mehr Schein als Sein darstellt und die obligatorischen Änderungen am Gameplay dürfen selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Es wurden wieder einmal Fähigkeiten gestrichen und ein paar neue kommen hinzu, insgesamt relativ umfangreich je nach Klasse. Die schwerwiegendste Änderung dürfte augenscheinlich auf die Heiler zukommen, die einige Heilzauber einbüßten und denen komplett die aktiven Skills für Manaregeneration genommen wurde. Wie sich das konkret auf die Spielweise auswirken wird, dürfte einer der interessanten Aspekte werden. Einfaches "Spammen" von Heilung dürfte wohl vorerst der Vergangenheit angehören.

Reicht das alles, um seinen Kettenwams wieder anzulegen und auf nach Azeroth zu ziehen? Diese Frage wird im Netz heiß diskutiert, typischerweise extrem emotional wie bei kaum einem anderen Spiel. Es gibt da zum einen die konservativen Fundamentalisten, die WOW Classic und vielleicht auch noch die erste Erweiterung Burning Crusade in den Himmel loben und jegliche Entwicklung danach verteufeln. Viel zu weichgespült und "casual" sei das Spiel geworden, schließlich schaffen mittlerweile mehr als 2% die Raids und die ganzen Items werden einem eh in den Allerwertesten geschoben. Diese Fraktion wird nie wiederkehren und argumentieren muss man mit ihnen meist auch nicht, da die Standpunkte klar und unverrückbar sind. Das gleiche gilt vice versa natürlich auch für die sogenannten Fanboys.

Die entscheidende Gruppe ist eher die der Neulinge und der alten Hasen, die WoW den Rücken gekehrt haben, da für sie die Luft raus war. Ich habe auch jahrelang der Horde gedient und legte meine Waffen ca. 2 Monate nach Release der letzten Erweiterung Mists of Pandaria nieder. Richtig zufrieden war ich schon lange vorher nicht mehr, aber es fehlten die Alternativen. Es gab schon so viele vermeintliche WoW Killer, die als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet sind. Ob sie nun Rift, Aion, Star Wars, Tera oder wie jetzt Wildstar hießen. Keines davon konnte langfristig den Riesen vom Thron stoßen. Ich habe alle gespielt, aber keines konnte mich langfristig binden, außer Guild Wars 2. Das werfe ich immer mal gerne an für ein bisschen PvP oder WvWvW (open PvP Server vs Server), denn die Mechanik ist sehr dynamisch und es kostet keinen monatlichen Beitrag.

Seit ca. 2 Wochen spiele ich nun wieder World of Warcraft, schaue mir den Inhalt an, den ich verpasst habe - ganz entspannt. Ich muss sagen im PvE Bereich bietet es einfach das beste Gesamtpaket. Die Comicgrafik kaschiert ein wenig die Spinnenweben, welche die Engine mittlerweile angesetzt hat und es gibt natürlich auch aufgrund des Alters eine riesige Welt und viel zu tun, wenn man denn will. Die Tools zum Suchen von Gruppen für Dungeons und Schlachtzüge sind für (Wieder-) Einsteiger extrem nützlich, auch wenn dadurch natürlich einige Nachteile entstehen. Es wird kaum kommuniziert, also ein Hallo und Tschüss sind das äußerste der Gefühle und wenn etwas geschrieben wird, dann stellen es oft Flames nach einem Scheitern an einem Schlachtzugsboss dar. Dieser rüde Ton herrscht mittlerweile aber leider fast überall im Gaming-Bereich vor, wenn man sich die Kommentare bei manchen Shootern oder MOBAs ansieht, sticht World of Warcraft da nicht besonders hervor. Die guten alten Zeiten, in denen man im Mapchat der Hauptstadt lange nach einer Gruppe für eine 5er Instanz gesucht hat und dann ewig dort mit Flugpunkten und Reittier hingereist ist, um sich dann eine Stunde durchzuwipen waren schön, aber sie sind vorbei.

Die Casualisierung (schönes Wort) macht den Wiedereinstieg möglich und spaßig. Ich konnte die veralteten Lumpen meines Trolljägers schnell gegen neue Edelrüstung eintauschen, indem ich mit Zufallsgruppen Schlachtzüge bestritten und Weltbosse gekillt habe. Natürlich ist der Schwierigkeitsgrad auf diesem Level lächerlich gering, für anspruchsvolle Aufgaben und heroische Schlachtzüge wird man weiterhin eine Gilde bzw. ein paar menschliche Mitstreiter benötigen, aber deshalb ist es ja ein MMO und kein Singleplayer. In Warlords of Dreanor wird man übrigens mit 20 Personen raiden gehen, da die 10er Schlachtzüge im Gegensatz zu jetzt schlechteren Loot geben werden.

Ich freue mich jedenfalls auf den 13.11., dann werde ich wieder eine neue Welt erkunden können und das tun, was ich in einem MMO am liebsten mag: Leveln und Looten!

Freut ihr euch schon auf die neue Erweiterung von World of Warcraft?


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