Gestern war es soweit: Gefühlt eine Ewigkeit nach der Ankündigung von YouTube Gaming ist der Dienst, der Twitch die Stirn bieten soll, endlich offiziell gestartet. Ich war gespannt darauf, was uns der Service zu bieten hat, schnell musste ich jedoch feststellen, dass YouTube Gaming in Deutschland vor allem eins bedeutet:
Live-Streaming ist wegen Rechteproblemen in Deutschland leider nicht möglich.
Diese Meldung bekam ich schon vor Launch des Dienstes des Öfteren, wenn Gaming-fremde Publisher auf YouTube streamten. Wer in Deutschland wohnt, bekommt schlicht keinen Zugang. Das gilt nicht nur für die Streams an sich, sondern auch für die beiden Apps für Android und iOS, die hierzulande noch nicht heruntergeladen werden können. Ob und wann sich die Lage ändert, ist noch nicht bekannt. Falls dieser Zustand beibehalten wird, werden wir wohl nur umständlich über Proxy-Server oder VPN-Verbindungen mitschauen dürfen.
Darüber hinaus birgt YouTube Gaming jedoch noch ein weiteres Problem, das auch Gaming-Fans aus anderen Ländern betrifft. Die Livestreams sind nämlich – wie auch normale YouTube-Videos – vom Content ID-System betroffen. Das bedeutet, dass auch Livestreams ständig auf geschütztes Material gescannt werden, im Hintergrund laufende Musik beispielsweise.
Entdeckt das System solche Inhalte, bekommt der jeweilige Streamer eine Nachricht, in der er auf den Strike hingewiesen wird. Dann hat er ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung, um die Musik zu stoppen. Tut er das nicht, wird sein kompletter Stream geblockt.
Auf Twitch wurde vor einiger Zeit ein deutlich User-freundlicheres System etabliert: Wird hier Musik entdeckt, die mit einem Copyright geschützt ist, so wird der entsprechende Teil des aufgezeichneten Streams stumm geschaltet. Das Bild ist weiterhin zu sehen.
Warum sollte nun irgendjemand YouTube Gaming Twitch vorziehen?