Die Franzosen sind ja bekanntermaßen Romantiker, zumindest die meisten. Während seiner erfolgreichen Karriere ließ Jean-Paul Belmondo in seinen Rollen allerdings auch gerne mal Machosprüche vom Stapel, wie zum Beispiel “Die Frau: Das einzige Geschenk, das sich selbst einpackt.” Mit seinen Sprüchen und seinen Darstellungen von charmanten und frechen Frauenhelden war er sehr erfolgreich. Seinen Zenit erreichte er 1960, als er zwei Jahrzehnte lang als Komödiant und sportlicher Held actionbetonter Filme im europäischen Kino bekannt war. Sein Lächeln, sein Charakter-Gesicht und das verführerische Glitzern in seinen Augen machten Jean-Paul Belmondo in der Frauenwelt sehr beliebt. Er hat einiges durchgemacht im Laufe seines Lebens, doch heute wünschen wir ihm einen erholsamen und angenehmen 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch.
“Versuchung ist ein Parfum, das man so lange riecht, bis man die Flasche haben möchte.”
Geboren in Neuilly-sur-Seine als Sohn eines Bildhauers und einer Tänzerin, war Jean-Paul Belmondo ein schwieriger, aufmüpfiger Junge. Früh begeistert er sich fürs Boxen. Doch schon mit 16 Jahren muss er diesen Traum aufgeben, da er an Tuberkulose erkrankt. Dank seiner Jugend kann er sich kurzerhand entschließen, Schauspieler zu werden. Er besteht die Aufnahmeprüfung und bekommt schon bald seinen bis heute bekannten Spitznamen Bébel. Seine lässige Haltung, seine breite Nase, die herben Gesichtszüge und natürlich sein berühmtes Lächeln machen ihn früh unverwechselbar. Im Verlauf seiner Karriere überzeugt Jean-Paul Belmondo als knallharter Actionheld und auch als Komödiant. Er begann seine Karriere 1958 zusammen mit Alain Delon. Mit dem Film Außer Atem von und mit Jean-Luc Godard schafft Jean-Paul Belmondo seinen Durchbruch. Mit 26 Jahren wird er zum Star und zu einer Leitfigur der Nouvelle Vague, die das französische Kino zu dieser Zeit mit unkonventioneller Filmsprache prägt.
Ich will nicht der fliegende Großvater des Französischen Kinos sein."
Seine anfänglichen Erfahrungen mit lustigen Actionhelden nutzt er auch weiterhin. Diese Rollen gehen ihm so natürlich von der Hand, dass viele Regisseure von ihm begeistert sind und er sich nur schwer vor Angeboten retten kann. Regisseur und Kollege Jean-Pierre Melville hält viel von Jean-Paul Belmondo. Er sei außergewöhnlich und könne einfach alles, urteilte er. Ab den 1970er Jahren konzentriert er sich auf Filme, die komplett auf ihn als Actionhelden zugeschnitten sind. Der gefühlvolle Draufgänger führt seine Stunts zu Beginn immer selbst durch. So lässt er sich beispielsweise in Der Profi von einem Hubschrauber aus durch die Fensterscheibe einer Wohnung katapultieren. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass Jackie Chan den Franzosen als seinen Lieblingsschauspieler nannte. Weitere Actionfilme auf seiner Liste sind Angst über der Stadt oder Der Windhund. Nachdem er aber bei den Dreharbeiten zu Der Boss (1985) verletzt wird, gibt Jean-Paul Belmondo das Actionkino auf.