Die besten Dokumentarfilme der 2000er - Rassismus

  1. US (2009) | Dokumentarfilm
    Defamation
    7
    7.4
    34
    14
    Dokumentarfilm von Yoav Shamir mit Uri Avneri und Yaakov Bleich.

    Defamation wagt sich an eines der Tabuthemen unserer Zeit: Der israelische Regisseur Yoav Shamir stellt die provokative und zuweilen auch respektlose Frage, was Anti-Semitismus heute wirklich bedeutet.

  2. 6.5
    7.4
    37
    7
    Investigativer Dokumentarfilm von Malte Ludin.

    60 Jahre nach der Hinrichtung des verurteilten Kriegsverbrechers Hanns Ludin, zeigt der Dokumentarfilm des Sohnes Malte Ludin die verzweifelte eigene Suche nach der Wahrheit und die Schwierigkeit, mit ihr zu leben. Er geht der Frage nach, wie viel Schuld der Vater auf sich geladen hat und er will wissen, was seine älteren Schwestern wussten oder hätten wissen müssen. Hanns Ludin wird bereits in der Weimarer Republik berühmt, weil er in der Reichswehr für Hitler konspiriert. Nach 1933 steigt er schnell zum SA-Obergruppenführer auf. Ihm werden der Blutorden und andere hohe Weihen des Nazistaates zuteil. 1941 schickt ihn Hitler als Gesandten in den "Schutzstaat" Slowakei. Als "Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches" soll er dort die Interessen Berlins durchsetzen: vor allem die "Endlösung". Nach dem Krieg wird Hanns Ludin von den Amerikanern an die Tschechoslowakei ausgeliefert, 1947 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Diese Tatsachen nimmt sein jüngster Sohn, der Filmemacher Malte Ludin, zum Ausgangspunkt einer schmerzlichen filmischen Auseinandersetzung mit den Legenden, die in der Familie über den Vater kursieren. War er ein Held und Märtyrer oder ein Verbrecher? Auf einmal sind alle bereit zu reden: Die Schwestern, Schwager, Nichten und Neffen.

  3. ?
    5
    1
    Dokumentarfilm von Thomas Bergmann und Mischka Popp.

    Sie kommen aus Russland. Sie sind Juden. Sie kommen nach Deutschland. "Mazel Tov" ist ein Film über Menschen, die die Welten gewechselt haben. Und davon erzählen. Spannende, anrührende, lebendige Geschichten. Unbekannte Geschichte. Ihre Religion war verboten in der UdSSR. Ihre Kultur war verboten. Als sich die Grenzen öffneten vor 19 Jahren, machten sie sich auf den Weg. Junge und Alte, ganze Dörfer, halbe Städte. Hunderdtausende wanderten aus. Nach Westen. Nach Israel. Nach Deutschland. Für kurze Zeit war Deutschland die am schnellsten wachsende Gemeinde weltweit. Der 9. Mai ist ein besonderer Tag für sie. Der Tag der Befreiung. Der Tag des Sieges. Da legen die Alten die Orden an und erzählen vom Kampf gegen Nazi-Deutschland. Und die Jungen haben Tränen in den Augen. Und die Band spielt "Mazel Tov": Glückwunsch, dass Ihr gekämpft habt. Dass Ihr hier seid. Die Geschichte der jüdischen Kämpfer in der Roten Armee ist eine unterdrückte Geschichte, unerhört und unglaublich zugleich. Die Alten im Film erzählen sie. Mit Würde. Ohne Hass. Mit Weisheit. Die Jungen sprechen von anderen Erfahrungen. Von Verlust und Neuanfang. Von der Suche nach Heimat, Identität, Wurzeln. Vom dreigespaltenen Lebensgefühl: russisch - jüdisch - deutsch. Und von der Neuentdeckung jüdischer Religion, Tradition, Kultur. "Erst in Deutschland," sagt ein junger Einwanderer, "habe ich gelernt, was es heißt, Jude zu sein." "Mazel Tov" ist ein Film der Stimmen und Erzählungen. Vom Leben, Kämpfen, Überleben. Vom Wechsel der Welten. Von Jungen und Alten. Von Juden, die nach Deutschland gekommen sind. Und Deutsche werden. Sie bringen Leben in die jüdischen Gemeinden. In die Gemeinden der Überlebenden. Veränderung, neue Kraft. Und Leben in die deutsche Gesellschaft. Die froh sein müsste über die Zuwanderung gut ausgebildeter und hoch motivierter Menschen. Ist sie es? Sie kamen mit zwei Koffern. Aber ihr unsichtbares Gepäck sind ihre Geschichten. Diese Geschichten sind der Schatz unseres Films. Wir sind auf Schatzsuche gegangen. "Mazel Tov" spielt in Frankfurt am Main.

  4. ?
    5
    Geschichts-Dokumentation von Wolfgang Schoen und Frank Gutermuth.

    Anhand von neuen Dokumenten, Zeitzeugenberichten und Aussagen von Historikern zeigt der zweiteilige Film Nach Fahrplan in den Tod, wie die europäischen Staatsbahnen mit den Deutschen kollaborierten und sich an den Judendeportationen im Zweiten Weltkrieg beteiligten.

  5. ?
    1
    Reisedokumentation von Davide Ferrario.

    Eine Dokumentation über Primo Levis Rückkehr aus Auschwitz nach Italien, die ihn zehn Monate durch das zerstörte Osteuropa führte.

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  7. US (2006) | Dokumentarfilm
    ?
    8
    Dokumentarfilm von Peter Miller mit John Turturro und Tony Shalhoub.

    Peter Millers Dokumentarfilm Sacco und Vanzetti arbeitet die Geschichte der zwei Anarchisten auf, die 1927 eher aus fremdenfeindlichen Gründen als aufgrund einer echten Beweislast in Amerika zum Tode verurteilt wurden.

  8. ?
    3
    Geschichts-Dokumentation von Antoine Vitkine mit Jean Sorlot und Ulrich Herbert.

    In den Jahren 1925 bis 1945 wurde Adolf Hitlers "Mein Kampf" allein in Deutschland über zwölf Millionen Mal gedruckt. Die internationalen Auflagen in 16 Sprachen gingen in die Hunderttausende. In vielen Ländern der Welt ist das Buch noch heute zu kaufen. Der Nimbus des Verbotenen fasziniert, und viele Fragen zu "Mein Kampf" bleiben bis heute unbeantwortet: Unter welchen Umständen ist das Buch entstanden? Welche Rolle spielte es für die Machtergreifung Hitlers? Wie wurde es in Deutschland und wie zum Beispiel in Frankreich aufgenommen? Wie viele der Millionen Deutschen, die es besaßen, haben es tatsächlich gelesen? Offenbart es die Gefahren der Naziideologie? Gibt es eine Verbindung zwischen "Mein Kampf" und der Shoah? Die Tragweite dieser Fragen ergibt sich aus der Tatsache, dass Hitler die während seiner Festungshaft im bayerischen Landsberg niedergeschriebenen Gedanken fast eins zu eins umsetzte, darunter die Feldzüge gegen Frankreich und die Sowjetunion, den Anschluss Österreichs, die Verfolgung und Ausrottung der Juden, die sogenannte Rassenhygiene und die sogenannte Rassenlehre. Während die Nationalsozialisten nach 1933 alles für eine weite Verbreitung von "Mein Kampf" taten, zensierte der inzwischen zum Reichskanzler ernannte Autor Adolf Hitler die Ausgabe für Frankreich, um seine wahren Absichten zu verschleiern. Um die Frage zu klären, warum Hitlers "Mein Kampf" heute für die einen ein Tabu, für andere jedoch noch immer ein Faszinosum ist, befragte Filmemacher Antoine Vitkine Zeitzeugen, Historiker und einen ehemaligen Neonazi. Außerdem stellte er Nachforschungen im bayerischen Finanzministerium an, dem derzeit die Urheberrechte gehören. Allerdings wird nach aktuellem Urheberrecht ein Text 70 Jahre nach dem Tod des Autors gemeinfrei. Das bayerische Nachdruckveto hält also nur noch bis zum Jahr 2015 - spätesten bis zu diesem Termin muss eine politische Entscheidung getroffen werden, wie mit diesem Buch umzugehen sei.

  9. DE (2009) | Dokumentarfilm
    ?
    5
    1
    Dokumentarfilm von Renate Günther-Greene.

    Die Unwertigen erzählt von einem bisher kaum veröffentlichten Thema der Nazizeit. Die Nazis sortierten Jugendliche nach ihrem Wertesystem der Rassenhygiene und Eugenik. Die wertigen Kinder wurden gefördert, die unwertigen aussortiert und ausgemerzt: Waltrauts Mutter kommt ins Konzentrationslager, Waltraut und ihre Geschwister in Heime. Günter muss ins Jugendkonzentrationslager, weil er die verbotene Swing Musik hört. Elfriede erlebt im Kinderheim wie Kinder Opfer der Euthanasie werden. Richard wird als uneheliches Kind seiner Mutter für immer entrissen und leistet mit vier Jahren Zwangsarbeit. Der Film erzählt aber auch von der gesellschaftlichen Verdrängung nach 1945 und den Auswirkungen für die Betroffenen bis heute: Richard und Elfriede bekommen die Folgen des nationalsozialistischen Denkens noch lange nach dem Krieg zu spüren. Elfriede bleibt bis 1970 eingesperrt im Heim. Richard leistet weiter Zwangsarbeit als Kind und Jugendlicher. Richard ist jetzt ein Zeuge im aktuellen Petitionssauschuß Heimkinderdiskussion im Bundestag. Er erhofft für sich und alle Betroffenen eine emotionale und finanzielle Wiedergutmachung.

  10. DE (2009) | Dokumentarfilm
    ?
    5.8
    8
    2
    Dokumentarfilm von Eduard Erne und Christian Schneider.

    In den "nationalpolitischen Erziehungsanstalten" (NPEA, im Volksmund "Napola" genannt) sollte die künftige zivile Führungsschicht des Nationalsozialismus herangebildet werden. Viele ehemalige Napola-Schüler bekleiden heute wichtige Posten in Wirtschaft, Politik und Kultur. Der ehemalige Herausgeber der ZEIT, Theo Sommer, der Literaturkritiker Hellmuth Karasek, der Dirigent Joachim Carlos Martini, der ehemalige Justizminister Österreichs Harald Ofner - sie alle waren Schüler der Napolas. Der Dokumentarfilm von Eduard Erne und Christian Schneider erzählt das Napola-Thema als Generationsgeschichte. Er fragt nicht nur, was aus den Schülern von damals geworden ist, sondern auch, wie sich deren Erziehung auf die ihrer Kinder und Kindeskinder ausgewirkt hat.

  11. 7.4
    19
    3
    Dokumentarfilm von Neil Diamond und Catherine Bainbridge mit Clint Eastwood und Jim Jarmusch.

    In Hollywood entstanden mehr als 4000 Filme über Eingeborene die 100 Jahre lang weltweit das Bild des Indianers prägten. Dokumentarfilmer Neil Diamond vom Volk der Cree reist auf dem Geschichtspfad durch Nordamerika und wirft anhand von Interviews und Archivmaterial einen unterhaltsamen und aufschlussreichen Blick auf die Filmhistorie und den durch sie erschaffenen, verklärenden Indianermythos.

  12. CH (2005) | Dokumentarfilm
    7.3
    68
    5
    Dokumentarfilm von Daniel Schweizer mit Daniel Schweizer und Christine Brand.

    In den vergangenen fünf Jahren hat sich die rechtsextreme Bewegung stark verändert: Die Veteranen sind verschwunden und an ihrer Stelle sind vor allem in den Vereinigten Staaten, Europa und Russland neue Vordenker aufgetaucht, die sich nicht zwangsweise auch ihre Köpfe kahl rasieren. Sie haben alte Symbole durch neue ersetzt und organisieren sich über selber gegründete Vertriebe, Musikclubs, Magazine, eigene Verlage und das Internet. Im Zug der Globalisierung fallen einst klar definierte Grenzen. In unserer Zeit der schnellen Kommunikationswege mussten die USA und Schweden bestürzt zur Kenntnis nehmen, dass ihre Jugend zunehmend der Verführung rassistisch motivierter Gewalt erliegt. Diese hat mittlerweile sowohl die westliche Welt als auch Russland und seine Grenznachbarn infiziert. Sechzig Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs sind die Vereinigten Staaten zur Hochburg der Nazi-Vordenker geworden. Die Verbreitung rassistischer Propaganda über das Internet und eine wachsende Anzahl rassistischer Bücher, Magazinen, CDs, Videos und DVDs erreichen immer grössere Bevölkerungsgruppen. Auf diesem Weg hat die Neonazi Ideologie dankbare neue Empfänger für Ihre Propaganda gefunden. Für die Vertreter der jüngeren Generation ist Geschichte lediglich virtuelle Vergangenheit, in welcher Tatsachen und Fälschungen schlecht oder gar nicht getrennt werden können. Ihre Vision der Zukunft ist eine düstere.

  13. CH (2009) | Dokumentarfilm
    7.2
    7.2
    39
    5
    Dokumentarfilm von Vadim Jendreyko.

    Die Dokumentation Die Frau mit den 5 Elefanten zeichnet die Lebensstationen der berühmten Dostojewski-Übersetzerin Svetlana Geier zwischen Stalinismus, Nazidiktatur und heute nach.