Der 6. Harry Potter-Film hat einen Handlungsstrang der Buchvorlage gestrichen, der die Zaubererwelt grundlegend verändert hätte

07.10.2023 - 19:00 Uhr
Harry Potter und der HalbblutprinzWarner Bros.
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Eine entscheidende Szene, die Harry Potter und der Halbblutprinz nicht aus der Buchvorlage in den Film übernahm, hätte die magische Welt grundlegend umgekrempelt.

Harry Potter und der Halbblutprinz hat als 6. Teil der beliebten Fantasy-Reihe eine stattliche Laufzeit von 153 Minuten. Trotzdem musste er seine Vorlage noch stark kürzen. Um den Halbblutprinzen zu adaptieren, strich der Film 11 wichtige Szenen aus dem 6. Harry Potter-Buch – und eine davon hätte die Zaubererwelt völlig neu eingeordnet.

Kein Muggel-Brückenschlag: Harry Potter und der Halbblutprinz lässt die erste Buch-Szene weg

Die Buchvorlage des 6. Harry Potter-Teils * beginnt deutlich anders, als der Film: Darin treffen wir den englischen Premierminister, der über die neusten Unfälle und düsteren Vorkommnisse im Land nachdenkt, als er Besuch vom Zaubereiminister Cornelius Fudge erhält.

So erfahren wir, dass die englische Zaubererwelt in Zeiten der Not das britische Muggel-Oberhaupt über magische Bedrohungen informiert. Das umfasst Gefängnisausbrüche gefährlicher Insassen aus Azkaban ebenso wie die schreckliche Nachricht zur Rückkehr Voldemorts. Fudge enthüllt dem verblüfften britischen Premier in dem ersten Kapitel außerdem seine Absetzung als Zaubereiminister und stellt seinen Nachfolger Rufus Scrimgeour vor.

Harry Potter-Zaubereiminister: Cornelius Fudge (Robert Hardy) & Rufus Scrimgeour (Bill Nighy)

Die Verfilmung von Harry Potter und der Halbblutprinz zeigt zu Beginn mit der gesprengten Londoner Millennium-Bridge zwar das Unheil, was Voldemorts Anhänger in der Muggel-Welt anrichten, doch weder Cornelius Fudge (Robert Hardy aus Harry Potter 2, 3, 4 und 5) noch Rufus Scrimgeour (Bill Nighy aus Teil 7) haben einen Auftritt. Geschweige denn der Muggel-Premierminister. Wahrscheinlich, weil die gestrichene Szene eine entscheidende Veränderung in den Filmen bewirkt hätte.

Keine Politik in Harry Potter 6: Warum wurde das Treffen der Premierminister gestrichen?

Nachdem schon der 4. Harry Potter-Film Hermines kontroversesten Handlungsstrang strich, lässt sich darüber spekulieren, dass auch der 6. Film lieber die Finger von der Politik ließ. Das 24-seitige Kapitel  schlägt aus der Zaubererwelt zwar eine faszinierende Brücke in unsere echte Realität, hätte aber auch zwei Schwierigkeiten mit sich gebracht:

  • Erstens: Auf der Buchseite kann der Premierminister als Muggle-Stellvertreter unscharf bleiben. Im Film hätte er ein Gesicht bekommen müssen. Doch hätte man seinen Schauspieler optisch auf einen realen Premier wie John Major (1990-1997), Tony Blair (1997-2007) oder Gordon Brown (2007-2010) zugeschnitten oder ein fiktives Staatsoberhaupt gewählt? Diese Entscheidung hätte Harry Potter unumstößlich an die Realität oder eine Parallelwelt gebunden.
Harry Potters Ort für Politik: Das Zaubereiministerium
  • Zweitens: In den Büchern spielt der 6. Band im Jahr 1996, wenn man die Timeline an den Grabsteinen von Harrys Eltern festmacht. Der Film Harry Potter und der Halbblutprinz erschien allerdings 2010 und orientiert sich als solcher auch am Kleidungsstil dieser Zeit. Die konkrete Bindung an die britische Politik zu einer bestimmten Zeit hätte die zeitliche Einordnung unnötig verkompliziert. So aber können die Harry Potter-Filme sich weiterhin in einem zeitlosen Rahmen bewegen.

Außerdem funktioniert die Filmhandlung von Harry Potter und der Halbblutprinz auch sehr gut ohne den britischen Premierminister. Und so war die Entscheidung gegen den Buch-Auftakt am Ende wohl auch eine Laufzeit-Frage für den über zweieinhalb-stündigen Film. Bleibt nur die Frage, ob die geplante Harry Potter-Serie das anders angehen wird.

Wenn ihr Harry Potter und der Halbblutprinz nicht im Fernsehen schaut oder als DVD/Blu-ray * zu Hause habt, könnt ihr den Film im Stream leihen oder kaufen *.

Podcast: Ist die Harry Potter-Serie wirklich eine gute Idee?

Lange wurde darüber spekuliert, jetzt wurde sie bestätigt: Die erste Serie in der Geschichte von Harry Potter wird produziert. Fans reagieren jedoch gespalten.

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Im Podcast beantworten wir wichtige Fragen rund um die Serie, an der Harry Potter-Schöpferin J.K. Rowling beteiligt ist. Darunter: Warum wird Rowlings Beteiligung so kritisiert. Und was sind die Vor- und Nachteile einer Neuverfilmung der Bücher?

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