Die größten Netflix-Enttäuschungen 2023: Millionenschweres Sci-Fi-Desaster und eine neue Horror-Regel aus der Hölle

26.12.2023 - 17:00 Uhr
Shadow and Bone wurde absetzt: Eine der Netflix-Enttäuschungen des JahresNetflix
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Bei Netflix war dieses Jahr nicht alles schlecht, aber vieles. Von der Absetzungsflut, über sinnlose Beschränkungen bis zu Filmsünden – wir haben die größten Aufreger gesammelt.

Netflix ist der beliebteste und meistgenutzte Streaming-Dienst der Welt. Er verdient sich diesen Status mit dem wohl abwechslungsreichsten Angebot. Jede Woche startet eine neue Serie, ein neuer Film oder eine neue Aufreger-Doku. Auch die Streaming-App gehört mit zum Besten, was die Unterhaltungsindustrie zu bieten hat.

Gründe, den mächtigen Streaming-Riesen und seinen Content zu kritisieren, gab es 2023 jedoch reichlich. Vielleicht mehr als in jedem anderen Jahr zuvor. Wir haben in der Moviepilot-Redaktion die größten Netflix-Sünden der letzten 12 Monate gesammelt. Jeder Beitrag spiegelt die Meinung eines Redakteurs oder einer Redakteurin wider.

Netflix' James Bond-Hoffnung mit Gal Gadot wird zum Reinfall

Immer wieder haut Netflix große Action-Filme raus und allzu oft wartet nur die nächste Enttäuschung. Besonders hart traf mich das dieses Jahr Heart of Stone. Hier wurde Wonder Woman Gal Gadot als potenzieller Netflix-Bond aufgebaut. Und tatsächlich legte der Agenten-Thriller bis Minute 50 spannende Unterhaltung mit Herz hin. Nur um danach die fatalste Twist-Entscheidung des Streaming-Jahres zu treffen und komplett abzuschmieren. Wenn das Potenzial nicht so groß gewesen wäre, hätte dieser Absturz aus der Höhe eines Zeppelins vielleicht nicht so weh getan. Aber so ...? (ES)

Die Maßnahmen gegen Account-Shairing haben mein Netflix-Erlebnis zerstört

2023 war das Jahr, in dem Netflix seine Ankündigung, Passwort-Teilen zu beschränken, in die Tat umsetzte. Wer das teuerste Premium-Abo nicht mit Personen teilte, die im selben Haushalt wohnen, kommt nicht mehr in seinen Account. Die Streaming-Realität vieler Netflix-Nutzer:innen wurde dadurch beeinträchtigt, wenn nicht gar komplett eingerissen – darunter auch meine. Den Netflix-Account, in dem vier Leute gleichzeitig streamen und vier Profile anlegen können, habe ich jahrelang ich mit vier Leuten genutzt, die ich sehr gut kenne, aber nicht zusammenwohne. Warum auch nicht? Damit ist nun Schluss. Meine "Netflix-WG" ist 2023 auseinandergebrochen.

Ja, klar, Netflix macht das alles nicht zum Spaß und muss seinen Profit steigern. Ja, klar, Passwort-Teilen oder Account-Sharing untersagte das Unternehmen theoretisch schon immer. Aber das macht diese Regel nicht sinnvoller. (HB)

Rebel Moon ist die größte Sci-Fi-Enttäuschung des Jahres

Rebel Moon

Rebel Moon sollte das Star Wars von Netflix werden: ein gigantisches Sci-Fi-Franchise mit Film-Trilogie, Serien, Videospielen, Comics und sogar einem Podcast. Teil 1 und 2 kosteten zusammen 166 Millionen US-Dollar. Monatelang habe ich mich auf den Auftakt Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers gefreut. Und wurde enttäuscht. Die Story ist bis ins Detail von größeren Vorbildern entlehnt. Das ist nicht schlimm, werden Snyder-Fans sagen, stattdessen gibt es bombastische Bilder. Aber die gibt es nicht. Das CGI erinnert an Videospiel-Sequenzen, die Action-Szenen werden vom Schnitt zerstückelt. Hoffentlich hat sich Zack Snyder den großen Knall für Teil 2 aufgehoben. (JF)

Die Absetzung von Shadow and Bone und Absetzungen generell

Netflix produziert mehr Serien als jedes Studio auf der Welt. Entsprechend viele dieser Serien enden vorzeitig nach der ersten oder zweiten Staffel. Etliche Geschichten bleiben unvollendet in der Luft hängen, Fans verzweifeln. Es ist immer dasselbe. Wer verstehen will, was das bedeutet, muss sich nur die Reaktionen auf die Absetzung von Shadow and Bone nach Staffel 2 anschauen. Netflix kann nicht jede Serie weiterführen, die offensichtlich kein ausreichend großes Publikum gefunden hat. Warum aber sind so viele beliebte Serien darunter? Das Unverständnis für diese Entscheidungen wächst. (HB)

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Netflix hat sich beim Hollywood-Streik von seiner schlimmsten Seite gezeigt

2023 legte ein großer Doppelstreik die Film- und Serienindustrie in den USA lahm. Drehbuchautor:innen der Gewekschaft WGA und Schauspieler:innen der Gewerkschaft SAG-AFTRA gingen auf die Straße, um für bessere Löhne, angemessene Tantiemen, mehr Transparenz im Streaming und klare Regeln für den Einsatz von KI-Technologie zu kämpfen. Besonders Netflix stand in der Kritik und war mitverantwortlich dafür, dass sich der Streik so lange gezogen hat. Einst kam Netflix als Disruptor in die Branche und hat etablierte Modelle mutig infrage gestellt. Plötzlich verhielt sich der Streamer aber wie ein konservatives Studio, das nicht in die Zukunft blicken will. (MH)

Netflix will nicht, dass ihr das Serien-Highlight D.P. schaut

Die südkoreanische Dramaserie D.P. war hierzulande immer ein Geheimtipp. Die Geschichte über einen jungen Soldaten, der in eine Abteilung für Deserteur-Jäger versetzt wird, ist emotional, erschütternd und verdammt gut. Nach zwei Jahren Pause kehrte D.P. dieses Jahr mit (einer überragenden) Staffel 2 zurück. Wer die Serie bisher auf Deutsch schaute, wurde aber von Netflix mächtig vor den Kopf gestoßen. Eine deutsche Synchronfassung bei den neuen Folgen? Fehlanzeige! Damit verbaut sich Netflix selbst die Chance, dass dieses Serienjuwel hierzulande seine verdiente Aufmerksamkeit finden kann. (MW)

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