Gamergate: Falscher Alarm sorgt für großen Polizeieinsatz

05.01.2015 - 12:30 Uhr
Ein Streich, der definitiv nicht lustig ist
The Associated Press
Ein Streich, der definitiv nicht lustig ist
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Das sogenannte Swatting ist vor allem auf der Streaming-Seite Twitch seit einigen Monaten ein Negativphänomen. Jetzt sorgte ein Polizeieinsatz in den USA für Aufsehen, der gleich doppelt ein falscher Alarm war.

Seit August 2014 sorgt die Gamergate-Bewegung dafür, dass sich weibliche Spiele-Entwicklerinnen online und mittlerweile auch im echten Leben Beleidigungen, Drohungen und Belästigungen ausgesetzt sehen. Der Auslöser war die Unterstellung einiger Gamer, die Indie-Entwicklerin Zoe Quinn habe ein Verhältnis mit einem Journalisten, damit dieser über ihren Titel berichtet. Die Theorie verbreitete sich wie ein Lauffeuer und schon bald war Quinn nicht die einzige, die öffentlich angegriffen wurde.

Jetzt, knapp fünf Monate nach dem Beginn der Bewegung, sorgt ein Vorfall im Zusammenhang mit dem sogenannten Swatting für Aufsehen. Als Swatting bezeichnet man Falschmeldungen bei der Polizei, die daraufhin Einsatzkräfte zum Opfer schicken, das oftmals fälschlicherweise einer Geiselnahme oder dem Besitz einer Bombe bezichtigt wird.

Im Zentrum der Aktion stand laut The Verge  Grace Lynn, die einst selbst Unterstützerin der Gruppierung war, ihr letztlich allerdings den Rücken kehrte. Auf Twitter erklärte sie, dass einige User des Image-Boards 8chan (nicht 4chan) offensichtlich eine Falschmeldung bei der Polizei in Portland machten. Hier ist der besagte Post mit Screenshot zu sehen:

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Lynn wurde durch einen Eintrag in einem sehr expliziten Forum darauf aufmerksam und kontaktierte daraufhin die Polizei der Region, die den Anruf bestätigte. So dämlich und unnötig dieser "Streich" auch sein mag, etwas Positives hatte er dann allerdings doch, denn die Adresse, die für das Swatting verwendet wurde, war nicht mehr aktuell. Lynn lebt mittlerweile in Oakland, nichtsdestotrotz rückten die Einsatzkräfte, 20 an der Zahl, aus und standen vor der vermeintlichen Haustür der Entwicklerin.

Gerade als das Spezialtrupp sein Vorgehen planen wollte, bekamen sie vom Anruf Lynns mit, die Aufklärung darüber gab, dass es sich um Swatting handelt.

Bereits im August – also zeitgleich mit der Gamergate-Bewegung – wurde diese Methode des Mobbings immer populärer. Der Counter-Strike: Global Offensive-Spieler Kootra bekam während seines Live-Streams Besuch von einem Spezialteam der Polizei, das Video findet ihr hier .

Was haltet ihr von solchen "Streichen"?

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