Hatoful Boyfriend: Holiday Star im Test – Kein Herz für Turteltauben

15.12.2015 - 16:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Hatoful Boyfriend: Holiday Star
Devolver Digital
Hatoful Boyfriend: Holiday Star
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Hatoful Boyfriend: Holiday Star bietet euch eine unglaublich absurde Geschichte, in der Geister-Tauben, genetische Experimente und Pudding vorkommen. Warum es mir schwer gefallen ist, mit der Visual Novel wirklich warm zu werden, erfahrt ihr in meinem Review.

Im September diesen Jahres habe ich ein Review  über das bizarre Point & Click-Adventure Dropsy geschrieben. Nach diesem gleichermaßen eigenwilligen wie emotional aufwühlenden Spiel hätte ich jederzeit meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass es sich dabei um den abgefahrensten Titel handelt, der 2015 über meinen PC-Bildschirm flimmert. Ich hatte ja keine Ahnung. Denn während es in Dropsy um einen naiv-tollpatschigen Clown auf einem Selbstfindungstrip geht, sind in Hatoful Boyfriend: Holiday Star hauptsächlich Vögel der Dreh- und Angelpunkt einer vollkommen absurden Geschichte.

Die neuen Herrscher der Erde sind Vögel

Die Visual Novel ist in vier Haupt-Episoden unterteilt und bietet euch darüber hinaus zahlreiche Extras wie Radio-Sendungen, in denen Fragen von Fans beantwortet werden. Die Geschichte des Spiels lässt euch in die Rolle einer nicht in Erscheinung tretenden Protagonistin schlüpfen. Sie besucht als einziger Mensch eine High School namens St. PigeoNation's Institute. Denn die Ereignisse dieses Titels tragen sich in einer post-apokalyptischen Dystopie zu, in der Vögel nach der weitestgehenden Ausrottung der Menschheit durch ein Virus die neue vorherrschende Spezies auf der Erde sind.

Obwohl Hatoful Boyfriend: Holiday Star ein Sequel der Dating-Simulation Hatoful Boyfriend ist, geht es in diesem Titel nicht um Romanzen oder die große Liebe. Stattdessen bietet es euch insgesamt vier verschiedene Haupt-Episoden, in denen die Charaktere aus dem Vorgänger erneut zentrale Rollen spielen. Es ist allerdings sinnvoll, mit diesem Spiel vertraut zu sein, denn in Hatoful Boyfriend: Holiday Star werden die verschiedenen Charaktere nicht erneut vorgestellt.

Auch Pudding ist ein Teil der Geschichte

In der ersten Geschichte seid ihr Weihnachtsbaum-Dieben auf der Spur, die sich als misslungene genetische Experimente entpuppen. Die letzte Episode entführt euch hingegen in eine gefährliche Traumwelt, die eine Art Jenseits ist und in der ihr mehr über die Ängste eurer geflügelten Freunde erfahrt. Zwischendurch werdet ihr noch mit versnobbten Möwen, Geister-Tauben und Lasern konfrontiert, die auf Fangirls als Energie-Ressource setzen. Und wenn ihr jetzt denkt, dass all das abgrundtief absurd klingt, habt ihr absolut Recht.

Normalerweise bin ich kein Mensch, der auf den Mund gefallen ist, aber meine Erfahrungen mit Hatoful Boyfriend: Holiday Star haben mich tatsächlich sprachlos zurückgelassen. Obwohl ich ein großer Fan von Absurditäten bin, überforderte mich dieses Spiel tatsächlich ein wenig und das liegt nicht einmal daran, dass die Protagonisten Flügel und Federn haben. Viel mehr steckt die Geschichte der Visual Novel voll so vieler Merkwürdigkeiten, dass sie meiner Meinung nach schnell unzugänglich wird.

Hatoful Boyfriend: Holiday Star traut sich definitiv eigenwillig zu sein

Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass es sich bei Hatoful Boyfriend: Holiday Star um eine Visual Novel handelt, bei der Gameplay genretypisch gering ist. Für mich hätten häufigere Interaktionsmöglichkeiten aber für eine bessere Identifikation mit der ohnehin nicht in Erscheinung tretenden Protagonistin und für ein besseres Eintauchen in die Geschichte gesorgt. Deshalb wirkte Hatoful Boyfriend: Holiday Star auf mich statisch und gab mir zu selten das Gefühl, mit meinen Entscheidungen wirklich Einfluss nehmen zu können.

Zwar konnte ich die Protagonistin nach eigenem Belieben benennen, mich in Konfliktsituationen für Kampftechniken entscheiden oder die Geschichte durch Klicken vorantreiben, aber in den wenigsten Fällen hatte ich wirklich das Gefühl, etwas zu bewegen. Mit den gefiederten Charakteren gab es keine Interaktion und an so vielen Stellen hätte ich mir gewünscht, den Aussagen und Taten der Hauptfigur meinen Stempel aufdrücken zu können. Eine Auswahlmöglichkeit gegen Ende des Spiels führte allerdings zum vorzeitigen Game Over, ähnlich bedeutsame Entscheidungen hätte es in Hatoful Boyfriend: Holiday Star für meinen Geschmack häufiger geben sollen.

Schön anzusehen

Fazit

Der Humor in Hatoful Boyfriend: Holiday Star mit seinen Referenzen und Brüchen der vierten Wand sagte mir sehr zu, während der visuelle Stil des Spiels für die Geschichte sinnvolle Kontraste setzt.

Leider führten die seltenen Interaktionsmöglichkeiten dazu, dass ich mich nicht in die Protagonistin einfühlen konnte. Außerdem gaben sie mir zu selten das Gefühl, die Geschichte der Visual Novel zu beeinflussen.

Hatoful Boyfriend: Holiday Star wurde uns in Form eines PC-Codes zur Verfügung gestellt.

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