Indiana Jones 5-Bösewicht Thomas Kretschmann verrät: So war es, Harrison Ford zu würgen

10.07.2023 - 16:55 UhrVor 10 Monaten aktualisiert
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
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Indiana Jones und das Rad des Schicksals
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Im neuen Indiana Jones-Film spielt Thomas Kretschmann einen Nazi-Bösewicht und prügelt sich direkt in der Eröffnungssequenz mit Harrison Ford. Mehr über den Dreh verrät er im Interview.

Thomas Kretschmann ist in Hollywood kein Unbekannter. Seit den 2000er Jahren tritt der deutsche Schauspieler regelmäßig in internationalen Produktionen, von Resident Evil über Hitman bis zu den Avengers. Sogar King Kong hat er schon in die Augen geblickt. Jetzt legt er sich mit einer weiteren Kinolegende an: Indiana Jones. Im neuen Teil der Abenteuerreihe ist er als fieser Nazi-Bösewicht zu sehen.

Thomas Kretschmann im Interview über Indiana Jones 5: "Wir haben versucht, alles auf die Spitze zu treiben"

Indiana Jones und das Rad des Schicksals beginnt mit einer großen Flashback-Sequenz, die uns zurück in die 1940er Jahre bringt. Dort versucht eine digital verjüngte Version der Titelfigur, einen mächtigen Gegenstand vor den Nazis in die Hände zu bekommen. Doch der SS-Standartenführer Weber (Kretschmann) hat das Objekt der Begierde längst an sich gerissen und macht sich auf den Weg nach Berlin.

Was folgt, ist eine nervenaufreibende Action-Sequenz, die auf einem durch die Nacht rasenden Zug gipfelt. Aus dem Dampf der Lokomotive tritt der Gegenspieler hervor, um Harrison Fords Archäologen niederzustrecken. Über diesen Gänsehautmoment und mehr habe ich mit Thomas Kretschmann anlässlich des Kinostarts von Indiana Jones 5 im Interview gesprochen.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Moviepilot: Du bist im internationalen Kino bestens aufgestellt. Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist, in eine Lucasfilm-Produktion zu kommen. Wie sah dein Weg zu Indiana Jones 5 aus?

Thomas Kretschmann: Ich hatte gerade in Estland gedreht, da kam ein Zoom-Anruf von [Regisseur und Co-Autor] James Mangold. Er hat mich gefragt, ob ich die Rolle spielen will, und mir das Drehbuch geschickt. Ich habe sofort zugesagt. Besser als so ein Film geht es kaum. Danach haben wir uns über Musik unterhalten. Bei ihm standen ganz viele Platten im Regal im Hintergrund. Da ging es dann gar nicht mehr um den Film, sondern einfach um das Leben.

Dein großer Auftritt ist gleich zu Beginn des Films. Du prügelst dich mit Indy auf einem fahrenden Zug. Wie habt ihr das gedreht und vor allem: Mit wem hast du das gedreht?

Harrison Ford war tatsächlich die ganze Zeit am Set. Ich habe alles mit ihm gedreht. Er hatte diese Punkte im Gesicht, die später als Referenz verwendet werden, um sein Aussehen zu verändern. Da wird dann das junge Gesicht aus den alten Filmen drübergelegt. Beim Dreh hat sich mir aber gar nicht die Frage gestellt, ob er jetzt jung oder alt ist. Wir haben das einfach ganz normal gedreht – wie bei jedem anderen Film auch.

Und wie sah das mit den Stunts aus?

Natürlich gibt es einzelne Passagen auf dem Zug, bei denen Stuntleute zum Einsatz kamen. Wenn zum Beispiel jemand durch die Luft fliegt, dann war das nicht Harrison Ford. Aber das gibt es in jeder Filmproduktion. Schauspieler können nicht alle Stunts selbst machen, außer vielleicht Tom Cruise. Der ist der Einzige, dem man das durchgehen lässt. Bei allen anderen macht die Versicherung nicht mit.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Habt ihr das auf einem echten Zug gedreht?

Das war ein echter Zug und der ist auch gefahren. Es gab allerdings noch mehr Züge. Eine Version wurde im Studio nachgebaut.

Hattest du da manchmal Angst auf dem Dach bei der Geschwindigkeit?

Die Züge sind zwar gefahren, aber nicht mit so hoher Geschwindigkeit. Die Sache ist: Je größer die Action in so einem Film ist, desto zerschnippelter sind die Einstellungen. Eine Sekunde hiervon, eine Sekunde davon – am Ende wird alles im Schneideraum zusammengesetzt, obwohl es an völlig unterschiedlichen Orten gedreht wurde.

Wie war es, Harrison Ford mit der Peitsche zu würgen?

Das hat Spaß gemacht! Wir haben versucht, alles auf die Spitze zu treiben. Das ist das Prinzip dieser Filme. Das Fiese so fies wie möglich zu machen, das Lustige so lustig wie möglich und die Action so absurd wie möglich. Der Charme der Reihe ist, dass Indiana Jones nie alles im Griff hat. Er kommt immer nur gerade so davon. Und Harrison bringt das großartig rüber.

Der Film denkt sehr viel über die Zeit und die Vergangenheit nach. Wenn du dir einen Ort in der Geschichte aussuchen könntest, wohin würdest du gehen?

Ich finde, wir leben in einer Periode in der Geschichte der Menschheit, wo wir großes Glück haben. In ein paar Jahrzehnten wird es nicht besser, eher im Gegenteil. Wenn ich mich daran erinnere, wie ich als Kind in den 60ern aufgewachsen bin ... und vorher, vor hundert Jahren ... da war auch alles scheiße. Ich habe mit meiner Lebenszeit das größte Glück und brauche keine andere.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals läuft seit dem 29. Juni 2023 im Kino.

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