Legend of Tarzan - Das sagen die Kritiker zum Lianenschwinger

28.07.2016 - 09:30 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Legend of TarzanWarner Bros.
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Ab heute schwingt  Tarzan wieder durch die deutschen Kinos. Was die Kritiker von Legend of Tarzan halten, haben wir euch in einem Überblick zusammengestellt.

Die mythische Figur des Tarzan kam zum ersten Mal in Edgar Rice Burroughs' Geschichte von Tarzan of the Apes auf. Die heutzutage wohl bekannteste filmische Adaption ist Disneys Tarzan von 1999, der relativ modern ist, wenn man bedenkt, dass die ersten Tarzan-Filme noch aus der Stummfilmzeit stammen. Ab heute könnt ihr David Yates' Legend of Tarzan im Kino sehen.

Mit der neuesten filmischen Übersetzung des Tarzan-Stoffes erzählt der Harry Potter-Regisseur die bekannte Geschichte des Mannes, der im Dschungel von den Affen aufgezogen wurde, weiter. Legend of Tarzan ist damit ein Sequel, das nach der bekannten Tarzan-Geschichte ansetzt. Jahre nachdem Tarzan (Alexander Skarsgård) seine Jane (Margot Robbie) rettete, lebt er nun mit ihr als John Clayton III in London. Er behauptet, sich in der Zivilisation langsam wohlzufühlen, doch sieht man dem Mann an seiner animalischen Körperhaltung an, dass er dort immer noch nicht ganz angekommen ist. Als Handelspartner soll er nun in seine alte Heimat zurückkehren und wird dort Teil einer Verschwörung an deren Spitze der belgische Captain Rom (Christoph Waltz) sitzt. Schon bald hat Tarzan kein Hemd mehr an, dafür aber eine Liane in der Hand.

Was die englisch- und deutschsprachigen Kritiker von Legend of Tarzan halten, könnt ihr nun lesen.

Vorerst die harten Fakten zu Legend of Tarzan:

  • 13 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,1
  • 57 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,7
  • 9 Kritiken und 20 Kommentare
  • 346 Vormerkungen, 22 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Legend of Tarzan:

Todd McCarthy schrieb in seiner Kritik für den Hollywood Reporter  von einem schnellen Actionfilm, der nur im Finale etwas abnimmt:

In seinen besten Momenten schafft es der Film, das zu sein, was die Macher vorhatten: Ein mitreißendes Abenteuer, das das Alte in einem neuen Rahmen erfasst. [...] Der Film hält ein starkes Tempo bei Verfolgungsjagden auf Sklavenzügen und Booten und lässt nur im Finale in einer Militärbasis und Stadt nach. Im Vergleich zu allem, was davor kam, fühlen sich die letzten Minuten nur sehr leicht und routiniert an.

Für Variety  schrieb Peter Debruge von einem Film, der nicht mehr als ein uninteressanter Aufguss des Stoffes ist:

Ein geschwätziger und geschwollener Versuch des britischen Regisseurs David Yates, durch einen weiteren beliebten literarischen Helden an die epische Vision des Harry Potter-Finales anzuknüpfen. Legend of Tarzan ist Sequel, Origin Story und Rassenproblematik-Geschichtsstunde in einem. Was er nicht ist, ist Spaß für jeden, der je eine andere filmische Inkarnation von Edgar Rice Burroughs Affenmann gesehen hat. Auch wenn der Wiedererkennungswert des Namens eine ordentliche Zahl von denen anlocken sollte, die ihre popkulturellen Helden am liebsten mit Superkräften ausgestattet sehen, gab es zwischen diesem Film und dem letztjährigen Pan genug Beweise dafür, dass Warner Bros. die Live-Action-Reboots lieber Disney überlassen sollte.

Chris Hewitt von Empire  war von einer langsamen Story und unglaubwürdigen Effekten gelangweilt:

Herausgekommen ist eine Abenteuergeschichte ohne Abenteuer, wenn Jane sofort vom ruchlosen Leon Rom (Christoph Waltz: unheimlich überzeugend als Mann, der für einen Haufen Geld alles tun würde) entführt wird, obwohl sie noch schwört, nicht das Mädchen in Not sein zu werden. Also jagen Tarzan und George [Samuel L. Jackson] hinterher. Und das war es. [...] [Der] Film selbst ist eine sehr langsame Verfolgungsjagd. Tarzan sucht nach seiner Frau (die auf einem Dampfer gefangen gehalten wird, was nicht gerade das schnellste Fahrzeug ist), während er auf eine Horde Tiere trifft. [...] [Die] unterdurchschnittlichen Effekte behindern zudem die Actionszenen. Du glaubst nicht, dass ein Mann an einer Liane schwingen kann.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Legend of Tarzan:

Cecilia Kamuputa vom Tagesspiegel  findet die Heldengeschichte von Tarzan nicht mehr zeitgemäß:

Ja, Legend of Tarzan könnte ganz lustig und unterhaltsam sein, wenn man nur auf Alexander 'Tarzan' Skarsgårds Bauchmuskeln und sein grüblerisches Gesicht glotzt. Aber der Inhalt, die Story? Heute einen Film zu drehen, der Afrika noch immer als wilden prähistorischen Ort zeichnet und am Stereotyp des weißen Retters festhält, finde ich rückschrittlich. [...] Wie wäre es, mal von afrikanischen Helden zu erzählen, wenn man einen Film über Afrika drehen will?

Sven Hauberg von Radio Köln  fand, dass sich Legend of Tarzan zu ernst nimmt:

Einmal fällt dabei gar jener Satz, den Johnny Weissmüller zwar nie gesagt hat, der aber auf immer und ewig mit der Figur des Tarzan verbunden ist: 'Ich Tarzan, du Jane', sagt der ehemalige Waldmensch - und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das ist einer der wenigen Momente, in dem der über weite Strecken überraschend langweilig und blutarm inszenierte Film die Kurve kriegt: Wenn er sich selbst nicht so ernst nehmen würde, hätte Legend of Tarzan funktionieren können.

In der Kritik von OutNow  steht, dass der Film viel macht, aber wenig davon richtig:

Denn die Probleme des Filmes sind vor allem auf der Drehbuchebene zu finden. Und das kann man nicht einfach so mit dem Schnitt und mit Nachdrehs wieder geradebiegen. The Legend of Tarzan ist ein weiterer Film, der zu viel erzählen möchte und dabei völlig den Spass vergisst. [...] In eingebetteten Rückblenden kriegen wir zu sehen, wie der junge Tarzan von den Affen aufgenommen wurde und Jane kennenlernte. Diese Elemente sind Bremsklötze in einem Film, der ohnehin schon Probleme beim Tempo hat.

Fazit zu Legend of Tarzan:

Einige hatten Spaß mit David Yates' Spektakel-Interpretation der Tarzan-Geschichte. Die meisten Stimmen sind aber eher wenig angetan von einem technisch und erzählerisch kaum beeindruckenden Film, der sich dabei viel zu ernst nimmt.

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