Letzte Vorstellung 2009

29.12.2009 - 09:00 Uhr
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Kein Jahresrückblick ist komplett ohne Würdigung all der Talente, die uns 2009 verliessen. moviepilot blickt zurück, verabschiedet sich von Dirty Dancern, Aliens Papa, Jugendverstehern, Königen und Sexbomben…

John Hughes 1950 – 2009

Einer der größten Verluste des Jahres 2009 war der Tod von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent John Hughes. Er war eines dieser stillen Idole, dessen Bild kaum einer kannte, und der doch ganze Generationen von Jugendlichen beeinflusste. Seine Filme Breakfast Club – Der Frühstücksclub oder Ferris macht blau waren nicht nur Teenie-Filme, sie sprachen einer ganzen Altersgruppe aus dem Herzen. John Hughes -Filme standen für mehr als nur Unterhaltung: Sie machten das Erwachsenwerden erträglich. Kevin – Allein zu Haus und Curly Sue – Ein Lockenkopf sorgt für Wirbel waren zwar weitaus erfolgreicher, unsterblich war John Hughes da aber schon längst. Er starb am 6. August 2009.

Patrick Swayze 1952 – 2009

Patrick Swayze war kein großer Schauspieler. Er war kein hochdekorierter Mime, der einen Preis nach dem anderen abräumte. Zwar bewies er mit To Wong Foo, Thanks for Everything, Julie Newmar und Stadt der Freude wie vielseitig er war, aber die Riesenerfolge hatte er nur zwei: Dirty Dancing und Ghost – Nachricht von Sam. Trotzdem ging sein Tod am 14. September durch alle Medien und sogar Mütter, die sonst keine Ahnung von Schauspielern haben, wußten davon. Patrick Swayze berührte mit nur zwei Rollen mehr Leben, als die meisten Schauspieler in ihrer ganzen Laufbahn. Das ist wahrer Ruhm.

Dan O’Bannon 1946 – 2009

Dan O’Bannon sagt Euch nichts? Der Name vielleicht nicht, aber ohne ihn hätte es weder Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt noch Die totale Erinnerung – Total Recall gegeben. Zumindest nicht in der Form, wie wir sie kennen. Dan O’Bannon schrieb nicht nur das Drehbuch zu Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, er schlug auch H.R. Giger als Designer vor. Ohne ihn hätte ein ganzes Franchise ein anderes Gesicht bekommen. Weniger bekannt, aber dafür um so kultisch verehrter sind seine Filme Dark Star und Verdammt, die Zombies kommen. Während er bei ersterem nicht nur für das Drehbuch, sondern auch für Effekte und Design verantwortlich zeichnete, führte er bei letzterem zusätzlich noch Regie. Sein letztes Drehbuch Silvaticus 3015 wird 2010 verfilmt werden. Dan O’Bannon starb am 17. Dezember an Morbus Crohn.

Barbara Rudnik 1958 – 2009

Keine deutsche Schauspielerin verkörperte würdevolle und doch verletzliche Stärke und spröde Schönheit so sehr wie Barbara Rudnik. Zwei ihrer eindrucksvollsten Auftritte hatte sie an der Seite von Götz George in Der Sandmann und Solo für Klarinette. Seit 2002 war sie eine feste Größe im rotierenden Ensemble der Serie Polizeiruf 110. Noch 2007 hatte sie einen Auftritt in Keinohrhasen. Nachdem bei ihr Krebs diagnositiziert wurde, zog Barbara Rudnik sich zurück. Sie starb am 23. Mai. Til Schweiger widmete ihr seinen neuesten Film Zweiohrküken.

Farrah Fawcett 1947 – 2009

Farrah Fawcett war ein Star, und das mit nur einer einzigen Rolle. In Drei Engel für Charlie spielte sie nur für kurze Zeit die Jill Munroe – aber das reichte, um sie in den Zimmern von Millionen Jungs als Pinup-Girl zu verewigen. Zwar bewies sie später auch mit Filmen wie Extremities, dass sie mehr zu bieten hat als bloss Sexappeal, aber in Erinnerung bleiben wird sie für immer als die Verkörperung von Sex in den 1970ern. Farrah Fawcett starb nach langer Krankheit am 25. Juni 2009. Ihr Tod sollte von einem noch größeren Star überschattet werden…

Michael Jackson 1958 – 2009

Am selben Tag ging eine Nachricht um die Welt, die viele schockierte: Michael Jackson war tot, Herzstillstand nach einer Überdosis Medikamente. Kein Entertainer, kein Musiker war jemals berühmter und berüchtigter als er. Noch immer hält er mit Thriller den Rekord des meistverkauften Albums der Welt. Seine letzte Tournee sollte ein großes Comeback werden – übrig blieb nur der fragmentarische Film Michael Jackson’s This Is it. Besser als der Batzman könnte ich keinen Nachruf auf eine der bizarrsten, tragischten, aber auch talentiertesten Berühmtheiten unserer Zeit schreiben. Der King of Pop ist tot, es lebe der King.

David Carradine 1936 – 2009

David Carradine erlangte seinen größten Ruhm durch sein Rollen in Kampfsportfilmen wie Kung Fu – Im Zeichen des Drachen. Die Krönung seiner Karriere erfuhr er jedoch als Charakterdarsteller mit Golden Globe-Nominierungen für seine Rollen in Dieses Land ist mein Land und Kill Bill: Volume 2. Der Schauspieler, Regisseur, Kampfsportler und Sänger David Carradine starb plötzlich während der Dreharbeiten zu seinem letzten Film unter immer noch ungeklärten Umständen am 4. Juni 2009.

Bea Arthur 1922 – 2009

Auch Bea Arthur wird nicht in Vergessenheit geraten. Als Dorothy in den Golden Girls amüsierte sie Millionen von Zuschauern. Bei uns in Deutschland ist sie vielleicht nur für diese Rolle bekannt, Bea Arthur war aber mehr, sehr viel mehr. Von 1972 bis 1978 spielte sie als Maude, ganz wie später ihre Dorothy, die erste wirklich emanzipierte Frauenfigur im US-amerikanischen Fernsehen. Ihr Leben lang tourte sie mit eigenen Comedy-Programmen und Musicals durch die Vereinigten Staaten. Ihre letzte Rolle war die von Larrys Mutter in der Comedyserie Curb your Enthusiasm. Bea Arthur starb am 25. April dieses Jahres.

Ricardo Montalbán 1920 – 2009

Den meisten wird Ricardo Montalban nur als Khan zuerst in der Serie Raumschiff Enterprise, später auch im Kinofilm Star Trek II: Der Zorn des Khan bekannt sein. Dass er aber auch einer der wenigen lateinamerikanischen Schauspieler war, die sich seit den 1950ern in Hollywood eine Karriere aufbauen konnten, ohne als bloßes Gimmick in Filmen über Weiße verheizt zu werden, wird viel zu oft vergessen. Ricardo Montalban starb am 14. Januar mit 78 in seiner Wahlheimat Los Angeles. Es war ein langer Weg, den er da aus Mexiko gekommen war.

Monica Bleibtreu 1944 – 2009

Monica Bleibtreu war viel mehr als nur die Mutter von Moritz Bleibtreu. Zweimal erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis und noch dieses Jahr die Romy als Beliebteste Schauspielerin. Trotz ihrer Erfolge, konzentrierte sich Monica Bleibtreu immer mehr auf das Theater als auf den Film. Sie feierte Erfolge auf den Bühnen in Berlin, München und Wien. 10 Tage nach ihrem 65. Geburtstag starb Monica Bleibtreu am 14. Mai 2009 nach zweijährigem Kampf gegen den Lungenkrebs.

Brittany Murphy 1977 – 2009

Und schließlich Brittany Murphy: Die Schauspielerin, bekannt aus 8 Mile, Clueless – was sonst! und Sin City verstarb am 20. Dezember aus noch ungeklärten Gründen an Herzversagen. Neben ihrer Karriere als Filmschauspielerin stand Brittany Murphy auch am Broadway auf der Bühne, arbeitete als Synchronsprecherin (z.B. für Happy Feet 2) und versuchte sich als Sängerin. Zusammen mit Paul Oakenfold landete sie einen Hit in den britischen Charts. Ihre drei letzten Filme warten noch auf einen Veröffentlichungstermin.

Die moviepilot-Redaktion verneigt sich. Und seid nicht böse, falls wir den ein oder anderen Namen übersehen haben.

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