GoldenEye 007 konnte ich als Kind auf dem Flohmarkt erstehen — und das war ein kleines Wunder. Der Ego-Shooter ist hierzulande nämlich indiziert, obwohl er nie offiziell in Deutschland erschienen ist. Dabei hätte das Spiel eigentlich sogar noch brutaler werden sollen, wie der Ex-Rare-Mitarbeiter Martin Hollis auf dem GameCity Festival in Nottingham erzählt hat. (via The Guardian )
Bond ist ein brutales Franchise, und es war eine Herausforderung, es an die Firmenpolitik des familienfreundlichen Nintendo anzupassen. Eine Weile hatten wir etwas Gore — es war im Grunde nur ein Daumenkino von rund 40 Texturen — wunderschön gerenderter Gore, der einem entgegen explodierte. Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, fand ich es großartig. Es war eine Blutfontäne, wie bei der Szene in Shining, in der sich die Lift-Türen öffnen. Dann dachte ich: 'Hmm, das könnte ein bisschen zu viel Rot sein.'
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Während der Entwicklung von GoldenEye hat Mario-Erfinder und Nintendos Superhirn Shigeru Miyamoto ein Fax an die Entwickler bei Rare geschickt, das einige Vorschläge enthalten haben soll.
Ein Kritikpunkt war, dass es zu viel Töten aus nächster Nähe gab – Miyamoto fand das ein bisschen zu schrecklich. Ich denke, ich habe dieses Feedback gar nicht umgesetzt. Der zweite Kritikpunkt war, dass das Spiel durch all das Töten zu tragisch sei. Miyamoto schlug vor, dass es doch nett sein könnte, wenn man am Ende des Spiels dazu käme, allen Feinden im Krankenhaus die Hand zu schütteln.
Spoiler-Alarm: Die Szene gibt es nicht am Ende des Spiels, Shigeru Miyamoto konnte sich mit seinen Ideen also (zum Glück) nicht durchsetzen.
Was hättet ihr von diesem Ende im Krankenhaus gehalten?