Neue Studie: Immer weniger sexualisierte Frauen in Spielen

28.07.2016 - 12:45 Uhr
Könnte für den Peak von 2012 mitverantwortlich sein: Hitman: Absolution
Square Enix
Könnte für den Peak von 2012 mitverantwortlich sein: Hitman: Absolution
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In den letzten zehn Jahren hat die sexualisierte Darstellung von Frauen in Videospielen deutlich abgenommen. Zumindest besagt das eine neue Studie der Indiana University. Es gibt allerdings Unterschiede bei den Genres und viele weitere, interessante Details.

Eine neue Studie zeigt , dass die sexualisierte Darstellung von weiblichen Charakteren in Videospielen im Verlauf der letzten zehn Jahre deutlich abgenommen hat. Wissenschaftlerinnen der Indiana University haben dazu insgesamt 571 Spiele untersucht, die zwischen 1983 und 2014 veröffentlicht wurden: Der Abwärtstrend begann 2005, erlebte 2012 allerdings nochmal einen Aufschwung. Interessant wirkt daneben vor allem, dass es Unterschiede zwischen den einzelnen Genres gibt und dass Frauen in der Werbung für Games häufig sehr viel sexualisierter dargestellt werden als in den Spielen selbst. Außerdem werden weibliche Charaktere offenbar auch deutlich sexualisierter dargestellt , wenn sie als Alternative zu einem männlichen Protagonisten daherkommen.

Es sieht also ganz danach aus, als seien Entwickler und/oder Publisher durchaus auf das Feedback und die Kritik eingegangen, die insbesondere Spiele aus den 1990ern und 2000ern zurecht über sich ergehen lassen mussten. Allerdings kommt die Studie auch zu dem Ergebnis, dass Frauen zum Beispiel in Rollenspielen sehr viel weniger oft sexualisiert dargestellt werden. Die eingangs erwähnten Unterschiede zwischen Werbung und tatsächlichem Spiel sind aber offenbar eher historischer Natur: Grafik-Grenzen ermöglichten in den 1980ern und frühen 1990ern schlichtweg kaum sexualisierte Darstellung von Frauen, die in der Werbung allerdings sehr wohl schon machbar war. Mit der 3D-Grafik einer neuen Konsolengeneration kam dann der Ausgleich.

Mehr: Neues Video klärt auf: Sind Frauen wirklich schwieriger zu animieren? 

Die Studie ist wie jede Studie natürlich mit Vorsicht zu genießen: Sie lässt beispielsweise den Triumphzug der Mobile Games völlig außen vor, in denen weibliche Charaktere regelmäßig sexualisiert dargestellt werden. Wie Gamasutra  angibt, können die Kriterien für eine sexualisierte Darstellung auch je nach Kontext oder angelegten Standards variieren. Die oft fragwürdige Funktion weiblicher Charaktere in Sachen Storytelling – selbst wenn sie nicht sexualisiert dargestellt werden – kommt ebenfalls gar nicht zur Sprache. Hier findet ihr die komplette Studie .

Wie denkt ihr über die Studie und deren Thema? Erlebt ihr das auch so?

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