Neues Deus Ex — Entscheidungen sind wichtiger als je zuvor

09.10.2015 - 14:30 Uhr
Deus Ex: Mankind Divided
Square Enix
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Auch wenn sich Deus Ex: Human Revolution zumindest für mich als Stealth-Offenbarung herausstellte, krankte die Story an Langatmigkeit und Emotionslosigkeit . Mit Mankind Divided, dem kommenden Nachfolger, will Eidos Montreal alles anders machen.

Mit Deus Ex: Mankind Divided erwartet uns am 23. Februar 2016 die die direkte Fortsetzung des nunmehr vier Jahre alten Deus Ex: Human Revolution, mit der uns Eidos Montreal abermals in der Haut des Agenten Adam Jensen in eine düstere, gold-schwarze Cyberpunk-Dystopie führt.

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Paul Dean ist Redakteur bei Eurogamer  und hatte nicht nur die Möglichkeit, das Stealth-RPG bereits anzuspielen, sondern unterhielt sich in einem Interview mit den Eidos Montreal Mitarbeitern Olivier Proulx, Mary DeMarle und Patrick Fortier unter anderem über das Storytelling, den Protagonisten und die Entscheidungen, die die Geschichte diesmal von uns abverlangen wird.

Dass sich das Gameplay von Mankind Divided Dean zufolge nicht groß vom Vorgänger unterscheide, ist nicht überraschend. Schon im vor einigen Monaten auf der E3 gezeigten Gameplay-Trailer schleicht, hackt und schießt sich Jensen durch die nunmehr etwas detailreicheren Areale der tschechischen Hauptstadt Prag, in die es den Agenten zwei Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers verschlägt.

Wie Proulx zu verstehen gibt, wolle man an diesem Konzept nicht viel verändern, um die "DNA eines Deus Ex-Spiels" beizubehalten. An der Story soll hingegen einiges anders gemacht werden. Diese soll nun nicht nur düsterer und komplexer werden, sondern uns auch vor bedeutsameren Entscheidungen stellen

In der Tat fesselte mich der Stealth-Aspekt von Human Revolution derartig, dass jegliches Kontingent an Aufmerksamkeit und Konzentration ins Gameplay flossen, während die Geschichte des Titels still im Hintergrund rauschte, gen Ende hin gar vollends verpuffte und bedeutungslos für mich wurde. Was mich damals primär störte war nicht der eigentliche Story-Ansatz von Intrigen und Verschwörungen in einer dystopischen Zukunft, sondern Adam Jensen als grummeligen, gefühlskalten Protagonisten, der jegliche Ausdruckskraft mit seiner Sonnenbrille verdeckte und mit einer immer barschen Stimme einer distanzierten Agenten-Marionette überspielte.

Was mir damals fehlte, waren Emotionen und Zwischenmenschlichkeit, die weder der Held noch jedwede andere Charaktere aufbauen konnten, weil sie sich dem dicken Mantel einer düsteren, von Technik beherrschten Cyber-Welt versteckten. Schade ist, dass das Team von Eidos Montreal trotz Story-Ambitionen offensichtlich nicht viel an Jensens überbetonter Coolness ändern will: "Jensen 2.0" — wie er von Eidos genannt wird — sei sich stattdessen nun seiner Existenz als biotechnisch verstärkter Soldat im Klaren, was ihn nicht nur selbstbewusster, sondern auch noch stärker mache.

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Aber nicht nur die Hauptfigur war das narrative Problem des Vorgängers, sondern auch dessen Ende, welches mich aus dem Nichts vor vier finalen Handlungen mit vier grundlegend verschiedenen Ausgängen stellte, die mir jedoch aufgrund des nicht nachvollziehbaren Bezugs zur Geschichte allesamt gleichgültig waren. Dies soll sich nun laut Proulx ändern, in dem uns das Spiel schon von Beginn an vor relevanten Fragen stellt. Und wie es scheint, spielen Entscheidungen und deren Konsequenzen diesmal eine größere Rolle als je zuvor:

Der narrative Bogen, den Human Revolution schlug, war zwar großartig, jedoch hattet ihr am Ende lediglich die Möglichkeit, mit eurem Save-Game eines von vier Enden zu wählen. Dieses Mal fragten wir uns, wie sich das Ende wohl gestalten würde, wenn einige Entscheidungen bereits in den ersten Spielstunden getroffen werden.

Dies können moralische, praktische oder gar skurrile Entscheidungen sein, deren Konsequenzen nicht nur die Geschichte formen und ausgestalten, sondern uns auch überraschen sollen. Wie Narrativ Designerin Mary DeMarle betont, wird es in Mankind Divided letztendlich darum gehen, Wahrheit und Lüge zu erkennen und zwischen den Menschen zu unterscheiden, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht.

Das vollständige Interview findet ihr auf Eurogamer .

Ob Eidos Montreal es schafft, um Deus Ex: Mankind Divided eine packende Geschichte zu spinnen, erfahren wir am 23. Februar 2016.

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