Pokémon Go — Vegetarischer Inder verklagt Niantic wegen Poké-Eiern

08.09.2016 - 12:20 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Ein Inder versucht momentan Niantic Labs zu verklagen, weil Poké-Eier an Tempeln zu finden sind. Dies grenze an Blasphemie.

Es ist bekannt, dass Pokémon GO auch schon außerhalb der App einige Wellen geschlagen hat. Neben diversen Verhaftungen  und anderen Ärgernissen  gibt es jetzt einen neuen, skurrilen Fall.

Nach Angaben der BBC  hat jetzt der Inder Alay Dave Niantic und ihr Spiel verklagt. Grund dafür sind die Pokémon-Eier. Was erstmal vollkommen abstrus klingt, hat allerdings einen mehr oder minder plausiblen Hintergrund. Inder im Allgemeinen und Hindus im Besonderen sind oftmals Vegetarier. Sie setzten aus religiösen Gründen auf eine gewaltfreie und fleischlose Ernährung. Viele dieser Vegetarier sind sogenannte Lacto-Vegetarier. Das heißt, dass Milchprodukte und generell vom Tier produzierte Nahrung erlaubt sind. Dabei werden Eier allerdings ausgeschlossen.

Nun ist es generell so, dass religiöse Stätten wie Kirchen oder Tempel in der Pokémon GO-App zu Pokéstops geworden sind. Und hier kommen wir nun zu des Pudels Kern: An Pokéstops könnt ihr bekanntlich auch Eier erhalten, die ihr dann durch das Ablaufen einer bestimmten Kilometeranzahl ausbrüten könnt. Alay Dave stört sich genau an diesem Punkt: Das an heiligen Stätten und Tempeln Eier vergeben werden. In der Realität sind Eier aber an solchen Stätten verboten. Daher argumentiert Daves Rechtsanwalt auch:

Das Bereitstellen von Eiern in Tempeln, selbst wenn sie nur virtueller Natur sind, ist in höchstem Maße fragwürdig und grenzt an Blasphemie.

Als Konsequenz wird, laut Sputniknews , ein Verbot der App in Indien gefordert. Auf Twitter führte dies zu einer Menge Reaktionen. Viele fragen sich, ob das Gericht nichts besseres zu tun hätte, andere regen sich über die Absurdität der Klage auf.

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Ob Niantic sich zu diesem Vorfall äußern wird, ist noch nicht bekannt. Bis jetzt warten die Gerichte allerdings auf eine Reaktion. Pokémon GO ist in Indien nicht offiziell von den Entwicklern veröffentlicht worden. Dennoch gibt es viele Inder, die sich dennoch mittels einer ausländischen Apple ID oder einer APK-Version auf Pokémonjagd begeben. (via Kotaku )

Ist die Klage berechtigt? Könnt ihr nachvollziehen warum so etwas überhaupt vor Gericht verhandelt wird?

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