Robert Downey Jr. stand vor dem Nichts und fürchtete, ein schlechter Schauspieler zu werden: Oppenheimer beweist das Gegenteil

23.07.2023 - 10:00 UhrVor 10 Monaten aktualisiert
Robert Downey Jr. als Iron ManDisney
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Robert Downey Jr. hatte nach vielen Jahren als Iron Man Angst, sein Schauspiel-Talent verloren zu haben. In Christopher Nolans Oppenheimer ist er stärker denn je zurück.

Seit 2008 war Robert Downey Jr. praktisch nur noch mit seiner Marvel-Rolle als Tony Stark bzw. Iron Man verbunden. Dass der Schauspieler vorher als wandelbarer Charakterdarsteller auftrat, haben viele seiner Fans vielleicht gar nicht gewusst. Durch das Iron Man-Ende in Avengers 4: Endgame gibt es für Downey Jr. ein Leben nach dem MCU. Zuletzt stürzte er in eine regelrechte schauspielerische Krise und zweifelte an seinem Talent.

Im neuen Christopher Nolan-Blockbuster Oppenheimer ist der Star jetzt in einer Nebenrolle als reale Persönlichkeit Lewis Strauss zu sehen. Was Downey Jr. aus dem späteren Gegenspieler der Hauptfigur macht, bringt ihn wahrscheinlich schlagartig zurück nach ganz oben. Der größte Karriere-Triumph des Ex-Iron Man fängt hoffentlich jetzt erst richtig an.

Robert Downey Jr. brilliert in Oppenheimer mit fast vergessenem Facettenreichtum

In der Handlung des Films rund um den sogenannten Vater der Atombombe spielt Downey Jr. den Vorsitzenden der United States Atomic Energy Commission (USAEC), die sich in den USA auf die Forschung und Entwicklung von Atomwaffen spezialisiert hatte.

Zu Beginn des Films spielt der Star seine Figur Lewis Strauss noch als ruhigen, gefassten Strategen, der vor Gericht seine Position in der Geschichte rund um Oppenheimers Atombomben-Projekt darlegt.

Schon hier ist der schnell redende, zu ständigen Scherzen aufgelegte und mit purem Narzissmus auftretende Tony Stark in keiner Sekunde mehr zu erkennen. Downey Jr. legt die Paraderolle, die er über 10 Jahre lang so oft gespielt hat, von einem Moment auf den nächsten ab.

Das liegt nicht nur an der veränderten Optik, mit der sein Lewis Strauss nach dem realen Vorbild präsentiert wird. Downey Jr. spielt auch mimisch und mit seiner Sprechweise bewusst gegen sein Image an, um taktisch, energisch und verbissen aufzutreten, ohne jemals in die gewohnten, überheblichen Tony Stark-Manierismen zu verfallen.

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Während er in den ersten zwei Dritteln des Films noch als Nebenfigur zwischen vielen anderen Charakteren auftritt, läuft Downey Jr. in der letzten Stunde von Oppenheimer endgültig zur Höchstform auf.

Wenn Strauss als klarer Antagonist enthüllt wird, der den titelgebenden Physiker mit perfiden Mitteln diskreditieren und zerstören will, verwandelt Downey Jr. seine Figur in ein teilweise wutschnaubendes, von persönlicher Kränkung und Eifersucht angetriebenes Monster.

In vielen Reaktionen auf Nolans neuen Film wird Downey Jr. schon als sicherer Kandidat für den Oscar als bester Nebendarsteller im kommenden Jahr gehandelt. Für seine Performance in Oppenheimer hätte er die Auszeichnung auf jeden Fall verdient, doch sie ist noch viel bedeutender als das.

Oppenheimer zieht Robert Downey Jr. aus einer gefährlichen Karriere-Sackgasse

Nach dem MCU wollte sich der Star mit Die fantastische Reise des Dr. Dolittle als Produzent und Hauptdarsteller ein neues Franchise aufbauen. Der Fantasy-Blockbuster wurde aber zum persönlichen Desaster und floppte an den Kinokassen so hart, dass Downey Jr. den Plan direkt wieder aufgab.

In einem New York Times-Interview  sprach der Schauspieler erst vor Kurzem darüber, dass er nach all den Jahren in der Iron Man-Rolle selbst an seinem Schauspiel-Talent zweifelte. Für Oppenheimer wurde er konkret herausgefordert:

Ich wusste, dass es einen Punkt gab, an dem Chris Nolan befürwortete: 'Lass uns die anderen Muskeln trainieren, aber lass es uns tun, während du auf deine übliche Art verzichten musst.'

Oppenheimer zeigt jetzt die Art von Schauspielleistung, mit der Robert Downey Jr. schlagartig wieder ganz oben ankommen dürfte. Die erwähnte Oscar-Nominierung für 2024 dürfte ihm sicher sein, doch das ist erst der Anfang.

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In der kommenden Serie The Sympathizer von Oldboy-Regisseur Park Chan-wook spielt Downey Jr. gleich vier verschiedene Rollen, während er als Produzent und womöglich auch Darsteller ein Remake von Alfred Hitchcocks Meisterwerk Vertigo realisieren will.

Robert Downey Jr. konnte sich lange nicht von seiner Marvel-Verbindung trennen. Oppenheimer ist jetzt der Beweis, dass es den wandlungsfähigen Charakterdarsteller in ihm noch gibt. Endlich ist Tony Stark wirklich tot.

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