The Divisions Dark Zone ist die beste Multiplayer-Idee seit LAN-Partys

11.03.2016 - 08:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Tom Clancy's The Division
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Seit Kurzem strömen zahllose Spieler ins endzeitliche New York von The Division, um auch den entlegensten Winkel der Spielwelt kennenzulernen. Doch ich fühle mich bislang nur in der Dark Zone heimisch und will euch erzählen, woran das liegt.

An einer anderen Stelle  habe ich euch bereits einmal erzählt, wie es als Kind und Jugendlicher um die Beziehung zwischen mir und den großen Weiten des Internets bestellt war. Achtung Spoiler: Nichts besonders gut. Daher schlug mein Herz natürlich hauptsächlich für Singleplayer-Titel. Mit anderen Spielern tummelte ich mich hingegen lange Zeit fast nur auf LAN-Partys. Die gemeinsamen Stunden und das einzigartige Gemeinschaftsgefühl auf De_Dust und Co. genoss ich dafür umso mehr.

Dass in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis heute eigentlich niemand mehr dazu bereit ist, mit PC und Monitor im Gepäck durch die halbe Stadt zu keuchen, verstehe ich. Schade fand ich es trotzdem – bis ich mich in die Dark Zone von Tom Clancy's The Division  stürzte.

Während sich mein Kollege Dom immer tiefer  ins endzeitliche New York City gräbt, kratze ich bislang noch an der Oberfläche des MMO-Shooters. Allerdings habe ich auch keine allzu große Lust, mich mit dem zu beschäftigen, was er eigentlich für Einsteiger bereithält.

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Zu gleichförmig fällt das Missionsdesign aus, zu ähnlich fühlen sich die Kämpfe gegen die immer selben Gegnertypen schon in den ersten Stunden an. Daher verließen wir, als wir kürzlich zusammen durch The Division stapften, auch nach gerade mal einer Koop-Mission den Handlungspfad und bogen in Richtung Dark Zone ab.

Bevor eine Seuche die US-Metropole vollends in den post-apokalyptischen Abgrund warf, sammelte die Regierung im von hohen Mauern umzäunten PvP-Gebiet erkrankte Personen und ließ Forscher nach einem Heilmittel suchen. Wie dieser Plan endete, zeigen die brennenden Häuserfassaden, die Leichensäcke oder verwaisten Straßensperren, an denen wir in der früheren Quarantänezone vorbeistreifen.

Aus der Ferne hallen immer wieder Schüsse durch die scheinbar leeren Straßen. Nur ab und zu laufen wir auch anderen Spielern über den Weg. In diesen Momenten weht ein Hauch von DayZ  durch The Division, und mit ihm eine Menge Fragen: Schießen wir auf sie, bevor sie es vielleicht tun? Gehen wir lieber direkt in die andere Richtung oder folgen ihnen sogar ein Stück? Für jede mögliche Antwort flüstern uns die Gameplay-Mechaniken gleich mehrere Gründe zu.

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Die Dark Zone lockt mit extrem wertvollen Items, die wir uns jedoch nicht einfach unter den Arm packen können, um mit ihnen zurück in die weniger tödlichen Ecken Manhattans zu spazieren. Stattdessen müssen wir unseren anfangs kontaminieren Loot zu speziellen Extraction Points bringen, an denen wir per Leuchtpistole einen Bergungshelikopter anfordern.

Dieses Prozedere dauert allerdings etwas. Gleichzeitig macht es fast frustrierend fiese KI-Gegner sowie umstehende Agenten auf uns aufmerksam. Die müssen in den quälend langen Sekunden des Wartens entscheiden, ob sie uns unterstützen, weil sie möglicherweise selbst Items abgeben wollen, sich aus der Sache raushalten oder uns hintergehen, um unsere Beute zu stehlen.

In solchen Momenten ist sich oft jeder selbst der nächste. Zumindest für den Augenblick. Schließlich macht es uns The Division nicht unbedingt leicht, allem und jedem in den Rücken zu schießen – so verführerisch der Gedanke auch ist. Denn der MMO-Shooter brandmarkt Charaktere, die friedliche Mitspieler offen attackieren, für gewisse Zeit als Verräter und setzt ein Kopfgeld auf sie aus.

Andererseits macht sich The Division eben doch einen Spaß daraus, seine Mitglieder gegeneinander auszuspielen. Wer als Rogue Agent stirbt, bekommt vom Spiel zwar eine Strafe aufgebrummt, dafür winkt für das Überleben in diesem Modus wiederum eine Belohnung.

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Aber bevor wir überhaupt die Gelegenheit dazu haben, unseren Loot in Sicherheit zu bringen und den Gefahren der Extraction Points zu trotzen, müssen wir uns erst einmal einen Weg zur Sammelstelle bahnen. "Hoffentlich treffen wir dabei keine feindlichen NPCs mehr", denke ich mir noch. Doch wie es das Schicksal so will, rennen wir an einem ehemaligen Kontrollpunkt gegen eine Horde Elite-Scharfschützen, die uns in Deckung zwingen, während eine andere Gegnergruppe unaufhaltsam näher rückt.

Gerade als ich mich von meinen schon sicher gewähnten Items verabschieden will, helfen uns zum Glück ein paar andere Agenten, die wir wenige Minuten später um ihre sicher schweren Loot-Behälter erleichtern. Nichts zu danken, Leute!

Klar, PvP-Gebiete sind alles andere als neu. Aber diese Mischung aus Jeder gegen jeden und gemeinsam gegen den Rest, der The Division immer wieder eine ordentliche Portion Misstrauen unterrührt, habe ich so noch nie erlebt. Auch nicht auf LAN-Partys.

Welche Erfahrungen habt ihr bislang in der Dark Zone von Tom Clancy's The Division gemacht?

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