In der letzten Woche haben wir euch gefragt, welche Videospiele ihr unbedingt vor euren Eltern geheim halten musstet , um Ärger zu vermeiden. Dabei wurden erwartungsgemäß am häufigsten Franchises mit hohem Gewalt-Faktor wie beispielsweise Counter-Strike oder Grand Theft Auto genannt. God-Eye erzählte uns, dass er bereits in seiner Kindheit Titel wie Resident Evil 3: Nemesis spielen durfte. Allerdings musste er die vorherige, eingehende Prüfung durch seine Mutter abwarten, die sich die Zeit auch gern mit Videospielen vertreibt.
In dieser Woche ist der Survival-Horror Until Dawn auf den Markt gekommen und aus diesem Grund wollen wir in dieser Community-Frage von euch erfahren, welches Spiel ihr einfach zu schaurig fandet und aus diesem Grund niemals durchgespielt habt. Denn die Mehrheit von uns kann sich sicherlich eingestehen, dass sie die folgende Situation bereits am eigenen Leib erlebt hat.
Es herrscht undurchdringliche Dunkelheit. Anstatt friedlich in süße Träume zu entschlummern, schwitzt ihr die Bettdecke voll, weil ihr darum bemüht seid, jedes eurer Körperteile mit ihr zu verhüllen. Ihr wagt kaum zu Atmen. Das Blut rauscht in euren Ohren. Was war das? Knackt nur der Fußboden oder sind da Schritte zu hören gewesen? Bewegt nur der Wind die Äste vorm Fenster oder ist dort eben jemand vorbeigehuscht?
Conny hat bei SCP-087 das schweißgetränkte Handtuch geschmissen
Allgemein habe ich so meine Probleme mit der First-Person-Perspektive und das nicht nur, weil ich schnell zur Motion Sickness tendiere. Wenn ich die Spielwelt auf diese Art und Weise betrachte, fühle ich mich sofort ein wenig unwohl. Das Indie-Spiel SCP-087 trieb mein Unbehagen aber auf die Spitze.
Ähnlich wie im Playable Teaser zu Silent Hills seid ihr darin auf engstem Raum unterwegs und lauft unaufhörlich Stufen in einem heruntergekommenden Treppenhaus hinab. Auf mich machte das Spielerlebnis in SCP-087 einen derart intensiven Eindruck, dass ich schon bei den kleinsten Andeutungen von Jumpscares kreischend das Weite suchen wollte. Ich bin mir nicht sicher, wohin euch der scheinbar ewig währende Abstieg in
SCP-087
wohl führen mag, weil ich ihn aus Angst vor Dehydration irgendwann aufgegeben habe.
Phil hat circa 15 Minuten mit Amnesia ausgehalten
Amnesia ist wohl das Spiel meiner absoluten Albträume. Weil der Titel keinen Multiplayer-Modus besitzt, ich aber trotzdem nicht alleine spielen wollte, hatte ich folgende Idee: Zwei Freunde und ich sitzen im Voice Chat und starten das Spiel gleichzeitig, damit wir quasi zusammen spielen können. Diese Methode hat auch tatsächlich viel Spaß gemacht, bis zu einem bestimmten Punkt.
Ich hatte so viel Angst, dass ich nach knapp 15 Minuten Dinge sah, die schlicht nicht existierten. Ich erinnere mich noch daran, dass ich meinen Charakter ruckartig bewegte und plötzlich hinter einem Balken eine Gestalt vermutete. Daraufhin schrie ich so laut, dass ich meine "Mitspieler" vermutlich noch mehr erschreckt habe. Ich habe Amnesia danach nie wieder angefasst und werde es vermutlich auch nie wieder tun!
Linda hat bei Slender - The Eight Pages niemals alle acht Seiten gefunden
Während abgerissene Körperteile, ungepflegte kleine Mädchen und zombifizierte Aliens allenfalls nur einen winzigen Schauder über meinen Rücken jagen, stellte sich Slender — The Eight Pages seinerzeit als mein schlimmster Albtraum heraus. Nichts finde ich furchterregender als eine sich anbahnende, nicht sichtbare Gefahr, die langsam aber gewiss immer näher kommt.
Begleitet von einem entsetzlichen Bollern wanderte ich also alleine im Wald umher und bereitete mich auf den größten Schreck meines Lebens vor - enttäuscht wurde ich nicht. Vier verlorene Seiten fand ich, bis der Anzugträger mit einem lauten ,,BZZZ" mir den schrillsten Schrei entlockte, den mein Körper jemals hervorbringen konnte.
Dom hat bei Dead Space vor Anspannung irgendwann nur noch geweint
Dead Space gehört zu den schlimmsten Spielen, die ich jemals gespielt habe. Dabei klang auf dem Papier alles vielversprechend und auch für mich zumutbar: Ja, ich werde mich durch ein teilweise sehr beengtes Raumschiff von einer Ecke durch die nächste schieben müssen und Ja, spinnenartige Viecher springen aus allen Richtungen auf meine Halsschlagader zu — aber ich habe Waffen! Waffen sind gut, Waffen beschützen mich.
Das stellte sich allerdings als eine (Achtung, Wortwitz!) zweischneidige Waffe (Ha!) heraus: Natürlich, Flammenwerfer, Lasergun & Co. waren innerhalb von Sekunden meine besten Freunde auf dem feindlichen Gebiet, doch wirklich auszuschalten waren die meisten Gegner nur durch gezielte Schüsse auf die Gelenke. Dieser Stress, auch in der Unterzahl gezielt und überlegt die wenige Munition einzusetzen versetzte mich nach einigen Stunden in eine solche Anspannung, dass mir bald erste Tränen aus den Augen kullerten und ich schließlich irgendwann einfach aufhören musste. Dieses Spiel ist einfach furchtbar.
Bei welchen Spielen habt ihr vor lauter Angst aufgegeben?