Wie spielt man ein Spiel, in dem wir das Gedächtnis verlieren?

15.10.2015 - 16:20 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Memoranda
Bit Byterz
Memoranda
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Memoranda ist ein spannendes Projekt des jungen Teams Bit Byterz: Es erzählt die Geschichte einer tragischen Heldin, ihres allmählichen Gedächtnisverlusts und ihrem verzweifelten Versuch, sich an ihre verbliebenen Erinnerungen zu klammern.

Es ist eine Idee, die in der Videospielgeschichte bisher noch nicht allzu häufig verfolgt wurde: Mit Memoranda wollen die EntwicklerInnen die Geschichte der jungen, tragischen Heldin erzählen, die allmählich begreift, dass sie nach und nach ihren Namen und damit auch ihre Identität vergisst. Die große Frage des Spiels ist, ob dieser Prozess eine unaufhaltbare Krankheit ist, oder es doch einen Weg für uns gibt, die Frau vor ihrem schlimmen Schicksal zu bewahren.

In mehr als 40 Szenen sollen wir im fertigen Spiel rund 30 Charakteren begegnen, mit denen wir in typischer 2D Point-and-Click-Manier interagieren können. Jeder einzelne dieser vielschichtigen und farbenfrohen Charaktere teilt sich eine Gemeinsamkeit mit der Protagonistin: Sie sind im Begriff, irgendetwas in ihrem Leben zu verlieren — ob nun einen Gegenstand, ihr Leben oder die eigene geistige Gesundheit.

Mehr: Brauchen Videospiele Triggerwarnungen? 

Unverkennbar sind die Einflüsse des Spiels, aber nur, wenn ihr dafür die richtigen Bücher gelesen habt: Wie das Team selbst erklärt, sind viele Geschichten von den Büchern des japanischen Bestseller-Autors und mehrfachen Literaturnobelpreis-Anwärters Haruki Murakami inspiriert. Surreale Charaktere und Gespräche wechseln sich ab mit dramatischen, oft tödlichen Szenen und harmlosen Alltagsbegegnungen. Es ist ein ständiges Auf und Ab, in das uns sowohl Murakami in seinen Büchern, als auch Bit Byterz in ihrem Spiel eintauchen lassen.

Memoranda wird einzig und allein via Kickstarter finanziert und hat noch rund einen Monat, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Auf der offiziellen Seit e findet ihr reichlich Einblicke und Informationen zum Projekt und der Vision des Teams — und vielleicht lasst ihr ja ein paar Dollar dort.

Das Spiel soll im besten Fall noch im Dezember 2015 erscheinen, doch noch ist grundsätzlich ungewiss, ob das spannende Projekt überhaupt gänzlich finanziert werden kann.

Ich drücke dem Spiel die Daumen — und wenn ihr Lesetipps zu Haruki Murakami wünscht, dann ruft laut "Hier!" im Kommentarbereich!

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