Wissenschaftliche Studie: "Videospiele machen psychisch krank!"

20.05.2015 - 14:45 Uhr
Call of Duty: Back Ops 3
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Videospiele werden regelmäßig zur Grundlage wissenschaftlicher Studien, die Vor- und Nachteile unseres Hobbys analysieren wollen. Die Ergebnisse sind allerdings nie eindeutig. Eine neue Studie möchte nun alle Zweifel aus dem Weg räumen — schon wieder.

"Menschen, die regelmäßig Actionspiele konsumieren, leiden unter dem erhöhten Risiko, neurologische Schäden zu entwickeln." Mit anderen Worten: Die ganz frisch veröffentlichte Studie  des Psychologischen Instituts der Universität von Montreal will herausgefunden haben, dass bestimmte Videospiele die Entwicklung von neurologischen Krankheiten wie Alzheimer oder Depression begünstigen.

Noch eine Studie: Sexistische Videospiele machen nicht sexistisch 

Professor Greg West, der die Untersuchung leitete, ist sich der positiven Effekte bewusst, die dem Konsumieren von Videospielen seit einiger Zeit (wieder) nachgesagt werden: Dennoch zweifelt er an, dass die kognitiven Fähigkeiten wirklich verbessert werden würden und selbst wenn, dann stünde das Risiko, dabei eine neurologischen Krankheit zu entwickeln, in keinem Verhältnis zu den Vorteilen.

Die Forscher gaben 59 gesunden, jungen Menschen mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren die Aufgabe, sich in einer virtuellen Simulation geographisch zurechtzufinden. Die Nicht-Spieler nutzten hierfür einen Hirnbereich, der zur Orientierung in einer echten Umgebung ebenfalls aktiviert wird und mussten ganz bewusst Landschaftsmarker erkennen und zuordnen, um sich zu orientieren. Spieler hingegen nutzten Bereiche des Gehirns, die man als "Autopiloten der Orientierung" bezeichnen könnte — und auch von Rentnern und älteren Menschen bei der Navigation aktiviert wird.

Mehr: Brauchen Videospiele Triggerwarnungen? 

Die Forscher schlossen aus der Beobachtung, dass Spieler in gewissen Situationen Hirnbereiche nutzen, die normalerweise in gleichen Situationen nur von wesentlich älteren Menschen genutzt werden und daher auch insgesamt über eine verminderte Gehirnleistung verfügen müssten. Die Anfälligkeit für neurologische Schwächen sei damit vorprogrammiert, so die Forscher. Auf die Idee, dass Spieler bereits mit der Orientierung in virtuellen Umgebungen vertraut sind und daher anders navigieren als Ungeübte, kamen die klugen Köpfe allerdings nicht.

Naja.

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