Es war ein besonderer Moment, als der Microsoft-Mitarbeiter die feinteilige HoloLens aufsetzte und vor unseren Augen die vertraute Welt von Minecraft wie aus dem Nichts auf einem einfachen Holztisch aufsteigen ließ: Mit simplen Handbewegungen manipulierte er die virtuellen Klötzchen, während gleichzeitig seine Kollegin als Spielfigur durch die eckigen Straßen marschierte. Gut, der Avatar-Name "MinecraftChick" war ein wenig unglücklich, doch die Gänsehaut war nicht mehr von meiner Haut zu schaben. Das Publikum, am Monitor und direkt vor Ort, jubelte begeistert.
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Dieser Moment war die Krönung einer enorm starken, abwechslungsreichen und selbstbewussten Pressekonferenz, die extrem viel zu bieten hatte. Die dystopischen Endzeit-Welten von Halo 5: Guardians , Dark Souls III und Tom Clancy's The Division wurden ebenso gezeigt wie frisches Gameplay-Material zu Fallout 4 , das bereits gestern großzügig von Bethesda auf ihrer eigenen Pressekonferenz abgefeiert wurde. Allerdings waren diese Applaus-Garanten bei weitem nicht die Höhepunkte dieses Abends — für das große Staunen sorgten andere Ankündigungen.
Rückwärtskompatibiltät: Microsoft sammelt Sympathiepunkte
Es war eine gigantische Bombe, die bemerkenswerterweise nicht als Leak im Vorfeld enthüllt wurde: Ab kommenden Winter wird die Xbox One abwärtskompatibel sein und euch ermöglich, Spiele der Xbox 360 in die neue One-Konsole zu schieben und direkt loszuspielen — in einzelnen Fällen sogar mit einem leichten Grafik-Upgrade.
Dieser tollkühne Schachzug von Microsoft sorgte für große Begeisterung und auch wir in der gamespilot-Redaktion hielten erstaunt Händchen, als uns bewusst wurde, wie viele unserer Spiele auf dem Pile of Shame nun doch endlich nachgeholt werden können. Zu der Ankündigung gesellte sich auch im Nebensatz die kurze Präsentation eines neuen Xbox-Controllers, der auf die Bezeichnung "Elite Gamer Controller" hört — auch wenn wir zweifeln, ob die Namenswahl wirklich so gelungen ist, so ist die Möglichkeit, einzelne Bestandteile zu individualisieren, eine nette Dreingabe.
Die Kleinen ganz groß
Neben der zukunftsweisenden HoloLens und der angekündigten Abwärtskompatibilität war das dritte Highlight das große Herz Microsofts für viele interessant aussehenden Indie-Spiele, die allerdings nur in einem kurzen Trailer zusammengefasst wurden. Drei Ausnahmen, die etwas mehr Aufmerksamkeit erhielten, begeisterten allerdings auf eigene Faust: Ein neuer Trailer für das Spiel der Entwickler von Gone Home, Tacoma , erinnerte an das riesige Potential des Projekts, das den Horror der Einsamkeit zum Thema macht.
Cuphead hingegen ist grafisch an die Disney-Filme aus den frühen 1920er-Jahren angelegt und scheint auf seine Weise einzigartig. Recore schließlich ist eine völlig neue Lizenz, die eine bisher noch namenslose Heldin an die Seite einer Lebenskugel stellt, die Objekte zum Leben erwecken kann: Ein vielversprechendes Spielkonzept, das sich vor den AAA-Blockbustern nicht verstecken muss und in eine ähnliche Kerbe wie das ebenfalls vorgestellte Beyond Eyes schlägt. Dieses Spiel lässt euch als blindes Mädchen eine Welt erkunden, die vor Pastellfarben nur so strotzt. Toll!
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Microsoft hat es geschafft, innerhalb von zwei Stunden das Image ihrer Firma gründlich zu polieren und mit einer gelungenen Mischung aus riesigen AAA-Titeln und kleinen Herzensprojekten einen bunten Ausblick auf die Zukunft der Xbox One zu liefern. Die Konkurrenz von Sony wird es schwer haben, mit diesem Auftritt gleichzuziehen und ein ähnlich modernes Line-Up zu präsentieren, das so viel Potential und Abwechslung in sich birgt, wie das Angebot des grünen Giganten.