Microsoft wagt den Befreiungsschlag — und triumphiert

15.06.2015 - 21:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Microsoft hat beeindruckend abgeliefert
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Microsoft hat beeindruckend abgeliefert
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Was für eine beeindruckende Show! Nach großen und kleinen Krisen, mit denen Microsoft in den vergangenen Monaten zu kämpfen hatte, macht der Konzern mit seiner E3-Pressekonferenz nicht nur einen, sondern gleich mehrere große Schritte nach vorne.

Es war ein besonderer Moment, als der Microsoft-Mitarbeiter die feinteilige HoloLens aufsetzte und vor unseren Augen die vertraute Welt von Minecraft  wie aus dem Nichts auf einem einfachen Holztisch aufsteigen ließ: Mit simplen Handbewegungen manipulierte er die virtuellen Klötzchen, während gleichzeitig seine Kollegin als Spielfigur durch die eckigen Straßen marschierte. Gut, der Avatar-Name "MinecraftChick" war ein wenig unglücklich, doch die Gänsehaut war nicht mehr von meiner Haut zu schaben. Das Publikum, am Monitor und direkt vor Ort, jubelte begeistert.

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Dieser Moment war die Krönung einer enorm starken, abwechslungsreichen und selbstbewussten Pressekonferenz, die extrem viel zu bieten hatte. Die dystopischen Endzeit-Welten von Halo 5: Guardians , Dark Souls III  und Tom Clancy's The Division  wurden ebenso gezeigt wie frisches Gameplay-Material zu Fallout 4 , das bereits gestern  großzügig von Bethesda auf ihrer eigenen Pressekonferenz abgefeiert wurde. Allerdings waren diese Applaus-Garanten bei weitem nicht die Höhepunkte dieses Abends — für das große Staunen sorgten andere Ankündigungen.

Rückwärtskompatibiltät: Microsoft sammelt Sympathiepunkte

Es war eine gigantische Bombe, die bemerkenswerterweise nicht als Leak im Vorfeld enthüllt wurde: Ab kommenden Winter wird die Xbox One abwärtskompatibel sein und euch ermöglich, Spiele der Xbox 360 in die neue One-Konsole zu schieben und direkt loszuspielen — in einzelnen Fällen sogar mit einem leichten Grafik-Upgrade.

Modernste Technik in edlem Schwarz — nur der "Elite"-Name ist etwas peinlich.


Dieser tollkühne Schachzug von Microsoft sorgte für große Begeisterung und auch wir in der gamespilot-Redaktion hielten erstaunt Händchen, als uns bewusst wurde, wie viele unserer Spiele auf dem Pile of Shame nun doch endlich nachgeholt werden können. Zu der Ankündigung gesellte sich auch im Nebensatz die kurze Präsentation eines neuen Xbox-Controllers, der auf die Bezeichnung "Elite Gamer Controller" hört — auch wenn wir zweifeln, ob die Namenswahl wirklich so gelungen ist, so ist die Möglichkeit, einzelne Bestandteile zu individualisieren, eine nette Dreingabe.

Die Kleinen ganz groß

Neben der zukunftsweisenden HoloLens und der angekündigten Abwärtskompatibilität war das dritte Highlight das große Herz Microsofts für viele interessant aussehenden Indie-Spiele, die allerdings nur in einem kurzen Trailer zusammengefasst wurden. Drei Ausnahmen, die etwas mehr Aufmerksamkeit erhielten, begeisterten allerdings auf eigene Faust: Ein neuer Trailer für das Spiel der Entwickler von Gone Home, Tacoma , erinnerte an das riesige Potential des Projekts, das den Horror der Einsamkeit zum Thema macht.

Recore gehört zu den ganz großen Überraschungen der Pressekonferenz.


Cuphead 
hingegen ist grafisch an die Disney-Filme aus den frühen 1920er-Jahren angelegt und scheint auf seine Weise einzigartig. Recore  schließlich ist eine völlig neue Lizenz, die eine bisher noch namenslose Heldin an die Seite einer Lebenskugel stellt, die Objekte zum Leben erwecken kann: Ein vielversprechendes Spielkonzept, das sich vor den AAA-Blockbustern nicht verstecken muss und in eine ähnliche Kerbe wie das ebenfalls vorgestellte Beyond Eyes  schlägt. Dieses Spiel lässt euch als blindes Mädchen eine Welt erkunden, die vor Pastellfarben nur so strotzt. Toll!

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Microsoft hat es geschafft, innerhalb von zwei Stunden das Image ihrer Firma gründlich zu polieren und mit einer gelungenen Mischung aus riesigen AAA-Titeln und kleinen Herzensprojekten einen bunten Ausblick auf die Zukunft der Xbox One zu liefern. Die Konkurrenz von Sony wird es schwer haben, mit diesem Auftritt gleichzuziehen und ein ähnlich modernes Line-Up zu präsentieren, das so viel Potential und Abwechslung in sich birgt, wie das Angebot des grünen Giganten.

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