The Division – Experte hält Cheater-Problem für unlösbar

28.04.2016 - 12:30 Uhr
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Ein Netzwerk-Experte hat Glitches in The Division analysiert und kommt zu keinem guten Ergebnis. Seiner Einschätzung nach ist das Spiel in dieser Hinsicht womöglich nicht zu retten: Cheater können also im schlimmsten Fall nicht aufgehalten werden.

Glenn Fiedler dürfte bisher den wenigsten ein Begriff sein. Denn er ist Netzwerk-Experte für Online-Spiele und damit nicht unbedingt einer der Entwickler, die ihr oft zu Gesicht bekommt. Er hat zuletzt für Irrational Games, Sony und Respawn gearbeitet und unter anderem Titanfall und Titanfall 2 betreut. Erfahrung mit Multiplayer-Spielen und insbesondere Shootern kann er also vorweisen.

Nun hat Fiedler einen Blick auf Tom Clancy's The Division geworfen. Er kommt dabei zu dem Schluss , dass der MMO-Shooter ein fundamentales Problem haben könnte und der Code komplett neu geschrieben werden müsste, um Cheater auszumerzen. Dabei sei an dieser Stelle aber gewarnt: Er hat sich das Spiel nur angeschaut – im wortwörtlichen Sinn. Wie er selbst schreibt, besitze er keine eigene Fassung des Spiels, habe sich daher einige Videos angesehen und "herumgegraben", um der Sache auf den Grund zu gehen. Allerdings reicht das für einen erfahrenen Informatiker schon aus, um Fehler im Code zu erkennen.

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Was die Videos Fiedler verraten, ist folgendes: The Division nutzt zur Kommunikation zwischen Server und dem PC, beziehungsweise der Konsole (dem Client), ein sogenanntes Trusted Client Protocol. Das sei für Konsolenspiele gar nicht unüblich, weil dort der Spieler weniger Möglichkeiten dazu hat, den Code zu manipulieren. Aktionen des Clients werden vom Server direkt akzeptiert, dort abgebildet und so bei anderen sichtbar. Wenn also ein Spieler in seiner Version des Spiels cheatet, werden diese falschen Daten vom Server übernommen und nehmen somit Einfluss auf andere Spieler. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen bereits mehrere Reddit-User , die sich eingehend mit The Division beschäftigten, als sich Cheater während zwei Beta-Testphasen in New York breitmachten.

Deswegen nutzen kompetitive Shooter dieses Protokoll eigentlich nicht, um das Spiel fair zu halten. Stattdessen kommt ein Protokoll zum Einsatz, das schon für Quake entwickelt worden ist und beispielsweise in Call of Duty, Overwatch und Titanfall läuft.

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Dieses Protokoll macht den Server zur entscheidenden Instanz. Alle Aktionen, die der Client ausführt, werden auf dem Server mit den auf dem Server hinterlegten Daten des Clients ausgeführt. Nur das, was mit diesen Daten möglich ist, passiert also sichtbar für alle anderen Spieler und nimmt Einfluss auf diese. Wer sich hingegen beispielsweise Munition ercheatet und damit schießt, läuft ins Leere: Hier versucht der Server die vom Client gemachten Aktionen auszuführen, stellt fest, dass die Munition fehlt und tut nichts. Auch wenn der Client also Schüsse abfeuert, führen die nicht zu Treffern und andere Spieler werden von dem Cheater nicht beeinflusst.

Fiedler betont, dass er diese Analyse nur aus der Distanz macht und es sein kann, dass er sich irrt. Für ihn macht es aber den Eindruck, als steckte das Trusted Client Protocol hinter The Division. Wenn das stimmt, ist die Basis des Online-Shooters instabil und müsste mindestens auf dem PC komplett neu geschrieben werden, um Cheater in New York City unschädlich zu machen. Für ihn ist daher klar: Im aktuellen Zustand können Cheater nicht aufgehalten werden.

Habt ihr Probleme mit Cheatern in The Division?

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