Valve ändert das Steam-Bewertungssystem, um Missbrauch vorzubeugen

14.09.2016 - 15:00 Uhr
Steam bekommt ein neues Wertungs-System!
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Steam bekommt ein neues Wertungs-System!
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Valve hat das Review-System von Steam geändert: Wer Spiele-Keys über Drittanbieter oder kostenlos von den Developern bekommen hat, fließt nicht mehr in den durchschnittlichen Review-Score aller User mit ein. Die ersten Entwickler reagieren bereits.

Auf Valves Gaming-Plattform Steam gibt es die Möglichkeit, Reviews zu veröffentlichen und Spiele zu bewerten. Der durchschnittliche User-Score eines Titels kann bei Interessierten zu einer Kaufentscheidung führen – oder auch nicht, wenn er negativ ausfällt. Kein Wunder also, dass die meisten Spiele-Entwickler danach streben, eine möglichst gute durchschnittliche Bewertung zu erreichen. Was dazu führen kann, dass manch einer versucht, das System auszutricksen. Zum Beispiel, indem kostenlose Steam-Keys gegen positive Reviews getauscht werden. Valve geht jetzt gegen derartigen Missbrauch vor und ändert das System . Was nicht überall auf Gegenliebe stößt, denn die Änderungen sind einschneidend.

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In Zukunft können nämlich nur noch diejenigen Nutzer eine Bewertung abgeben, die das Spiel auch direkt bei Steam gekauft haben. Wenn ihr eure Spiele über Drittanbieter erworben oder den Key direkt vom Entwickler bekommen habt, könnt ihr zwar noch Reviews schreiben, eure Bewertungen fließen aber nicht mehr in den Review-Score des Spiels ein.

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Einerseits schiebt Valve dem Missbrauch damit tatsächlich einen Riegel vor: Entwickler können sich jetzt keine positiven Reviews mehr erschleichen, die sie im Gegenzug für kostenlose Steam-Keys erhalten. Aber andererseits gilt das auch für Backer von Spielen, die per Crowdfunding finanziert wurden. Denn es ist durchaus üblich, dass Backer als Anreiz oder Belohnung für ihre Unterstützung einen Steam-Key des fertigen Spiels erhalten. Ihre Bewertungen fließen in Zukunft dann auch nicht mehr in den durchschnittlichen User-Score der Spiele ein.

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Die ersten Reaktionen auf die Änderungen ließen nicht lange auf sich warten. Viele Entwickler befürchteten, dass die Durchschnitts-Bewertungen ihrer Spiele dadurch absacken, was bei einigen Indie-Entwicklern auch geschehen ist. Wes Platt von Prologue Games kommentiert die neuen Regeln folgendermaßen:

Einige Indie-Entwickler sind diesen Morgen aufgewacht und mussten feststellen, dass die meisten – oder sogar alle – ihrer Bewertungen nicht mehr zählen. Es fühlt sich so an, als hätte Valve eine Machete benutzt, um ein Problem zu lösen, das eigentlich ein Skalpell benötigt hätte – und vielleicht irgendeine Warnung.

Andere Indie-Entwickler wie Simon Roth oder Dan Marshall plädieren sogar dafür, das System komplett und von Grund auf zu erneuern, weil die Probleme viel tiefgreifender seien. (via: PC Gamer )

Was denkt ihr über die Änderungen?

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