Was Usernamen über Spieler & ihr Verhalten aussagen

16.03.2016 - 12:45 Uhr
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Oft denken wir nicht viel darüber nach, wie wir uns selbst in Multiplayer-Spielen nennen. Dabei stecken in einem Usernamen mehr Informationen über uns selbst, als uns vielleicht bewusst ist.

Wer viel online unterwegs ist und gern gegen andere Leute spielt, hat mit großer Sicherheit einen festen Usernamen, den er bei allen möglichen Diensten und Spielen angibt. Diese Online-Identität scheint auf den ersten Blick keine tiefere Bedeutung zu haben und nur ein belangloser Spitzname zu sein. Tatsächlich scheint aber deutlich mehr hinter dieser Namensgebung zu stecken, als wir vielleicht glauben.

Mehr: Studie erklärt, warum schlechte Spieler sexistisch sind 

Professor Alex Wade ist Leiter des Intelligent Games and Game Intelligence-Projekts IGGI, das von dem Enginieering and Physical Sciences Research Council (University of York) finanziert wird. Er hat sich gemeinsam mit seinem Studenten Athanasios Kokkinakis die Frage gestellt, was es mit den Usernamen in Online-Spielen auf sich hat . Grundlage der Forschung war natürlich League of Legends, das Spiel mit der größten Community weltweit.

In Zusammenarbeit mit Riot Games, die etwa 500.000 anonyme Spielerdaten zur Forschung bereitgestellt haben, konnte Wade das Verhalten der Spieler untersuchen und dadurch Rückschlüsse auf den gewählten Usernamen ziehen. Dabei wird deutlich: Wer rassistische, sexistische oder andere, unsoziale Usernamen nutzt, neigt zu anti-sozialem Verhalten. Das beinhaltet Beleidigungen anderer Spieler, egoistische Spielweisen und Spielabbrüche.

Zusätzlich kommt auch ein anderes, ungeschriebenes Gesetz zur Geltung: Wer Ziffern in seinen Namen einbaut, verrät damit in der Regel das eigene Alter. Hier konnten Wade und Kokkinakis erkennen, dass vor allem jüngere Spieler durch negatives Verhalten auffallen. Das liegt daran, dass die Fähigkeit mit Impulsen umzugehen noch nicht ausgebildet ist und Frust sowie Ärger sofort Luft gemacht werden muss. Ältere Spieler oder Spieler mit neutralen Nutzernamen fallen deutlich weniger auf und werden seltener reported.

Mehr: Wissenschaftliche Studie: "Videospiele machen psychisch krank!" 

Das soll aber nur die Spitze des Eisbergs sein, denn hinter Usernamen soll sich noch viel mehr verstecken. Mit den entsprechenden Daten könnte beispielsweise erörtert werden, ob bestimmte Namen auch bestimmte Spieltaktiken vorgeben. Ob sich Spieler eher offensiv, beziehungsweise defensiv, verhalten und ob sie viel Wert darauf legen, Reichtum und Items zu erlangen, könnte ebenfalls im Usernamen abzulesen sein. (via The Conversation )

Was haltet ihr von dem Ansatz?

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