Diese Woche soll es um die Spiele gehen, die einfach keinen Platz in unserem Herzen finden, während der Freundeskreis vor überschwänglichen Lobreden kaum noch zum Luft holen kommt. Die Gründe für diese unfreiwillige Abneigung sind vielfältig: Manchmal sagen uns die Spielmechaniken nicht zu, manchmal können wir den Protagonisten schlichtweg nicht leiden. Bevor wir nun aber den Beichtstuhl eröffnen und gespannt auf eure Antworten warten, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die letzte Woche. Wir fragten euch, welche Gaming-Vorsätze ihr für 2016 habt — und tatsächlich konnten einige aus ihren Silvester-Notizen zitieren.
Hitsugaya beispielsweise nimmt sich vor, 2016 weniger Spiele zu kaufen. Zeit ist immerhin kostbar und die solle zukünftig nur noch für die "Kracher" herhalten — ein Vorsatz, den wir wohl alle sehr gut nachvollziehen können.
Die Vorsätze hinter uns lassend fragen wir uns heute: Welches Spiel findet ihr doof, das sonst alle gut finden? An die Tastaturen, fertig, los!
Dom findet Fallout 4 doof
Ich habe es wirklich versucht. Als großer Fan von Fallout 3 und Fallout: New Vegas war ich unheimlich gespannt auf die postapokalyptische Wundertüte, die Bethesda 2015 für uns geschnürt hatte. Doch die Enttäuschung war groß: Schwach geschriebene Charaktere, eine nicht überzeugende Haupthandlung und der Abschied vom Karma-System ließen meine Stirnfalten noch tiefer werden. An die Möglichkeit, nun eigene Siedlungen aufzubauen, gewöhnte ich mich tatsächlich aber schneller als gedacht — wirklich retten konnte das Fallout 4 in meinen Augen allerdings nicht.
Rae kann mit GTA nichts anfangen
Wie kann man denn Grand Theft Auto nicht mögen, eine der erfolgreichsten/besten Reihen aller Zeiten? Ich behaupte das doch sicher nur, um anders/hip/cool/[beliebiges Adjektiv hier einfügen] zu sein.
Nein, dem ist leider nicht der Fall. Denn ich würde gern Interesse an GTA haben, allerdings fand ich in keinem Teil bisher das Setting oder die Charaktere oder das Gameplay spannend genug, um viel Zeit zu investieren. Ich mag Open World-Spiele sehr gern, allerdings müssen sie sich für mich zu einem gewissen Grad fremdartig anfühlen und etwas bieten, das ich in unserer Welt nicht unbedingt finde. Der satirische Realismus von GTA ist in der Theorie zwar spannend, in der Praxis aber einfach nicht mein Fall.
Conny hegt eine Abneigung gegen Die Sims
Die Faszination und die Begeisterung, die viele Menschen für das Die Sims-Franchise empfinden, ist für mich ganz und gar unerklärlich. Ich verstehe nicht, warum man sich stundenlang vor einen Bildschirm setzt, um das Alltagsleben von virtuellen Abziehbildern zu verfolgen. Ähnlich wie Rae vor mir, argumentiere ich auch damit, dass sich diese Spiele für mich zu nah an der Realität befinden. Selbstverständlich bietet die Die Sims-Reihe auch viele Optionen, um reichlich Unfug zu treiben. Aber ich persönlich fange mit meiner Freizeit lieber etwas anderes an als virtuellen Menschen in der Rolle einer allmächtigen Instanz das Leben schwer zu machen.
Hannes würde Assassin's Creed gern von der Treppe schubsen
Ich habe es schon öfter gesagt und kann auch jetzt nur noch einmal betonen, wie unfassbar langweilig ich das Assassin's Creed-Franchise finde. Natürlich hat die Reihe ihre Höhepunkte und hat viele Spieler wunderbar unterhalten, aber für mich ist die aufgeblasene Geschichte der Reihe uninspiriert, aussagelos und eine Aneinanderreihung von generischen Figuren, die sich durch "Geheimnisse" Schwere verleihen wollen.
Mit dem Gameplay der Assassin's Creed-Spiele weiß ich ebenfalls nichts anzufangen, denn mittlerweile scheint die Reihe keinen Fokus mehr zu haben, sondern einfach nur von allem ein bisschen zu bieten. Sowohl das Klettern, das Kampfsystem und die Stealth-Anleihen sind oberflächlich und wissen für mich keinen echten Reiz zu schaffen. Wenn sich die 100 besten Wissenschaftler vereinen würden, um das Videospiel mit der geringsten Persönlichkeit zu erschaffen, dann hätten wir einen neuen Assassin's Creed-Ableger. Aber den bekommen wir ja so oder so.
Tim ärgert sich über die Attitüde von GTA V
Und schon wieder GTA. Und wie Rae entscheide ich mich nicht dafür, um anders/hip/cool/[beliebiges Adjektiv hier einfügen] zu sein. Mich stört die Attitüde von GTA V, in der viele eine große, bissige und clevere Gesellschaftssatire sehen. Aber Rockstars Open World-Blockbuster hält mir gar keinen Spiegel vor Gesicht, sondern reibt ihn mir besserwisserisch unter die Nase — ohne irgendwas auszusagen, das nicht schon längst bekannt wäre.
Ja, manche Menschen machen alles für einen Funken Ruhm (Michaels Tochter). Ja, Facebook (Lifeinvader) will wirklich möglichst viele unserer Daten. Und oh, Folteropfer erzählen tatsächlich alles, nur eben nicht die Wahrheit. Dass GTA V mit diesen Ansichten offene Türen einrennt, merkt es gar nicht. Stattdessen tut es dauernd so, als habe es gerade die Bastille gestürmt.
Und nun seid ihr gefragt: Welches Spiel findet ihr doof, das sonst alle gut finden?