MarcelN44 - Kommentare

Alle Kommentare von MarcelN44

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    Heftig packende Kriegs-Action, die mich ehrlich überrascht hat. Real? Besser nicht!

    R.I.P. Michael Nyqvist.

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      MarcelN44 23.04.2019, 23:17 Geändert 23.04.2019, 23:17

      Ich hab da eine neue Band entdeckt... Heftige Rock-Geschichte!

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      • 5 .5
        über Greta

        Die Pariserin Isabelle Huppert, 2017 für ihre qualvolle Rolle als "Elle" für einen Oscar nominiert, nimmt man die Hexe ab. Auch kann die als "Kick-Ass" bekannt gewordene Chloë Grace Moretz mit ihrer Naivität zunächst überzeugen. Im Schlussdrittel jedoch verliert der irische Autor und Regisseur Neil Jordan (Oscar 1992 für "The crying game") alle Zügel aus der Hand und die Glaubwürdigkeit wechselt im Takt des Metronoms die Richtung.

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        • 9

          Als gern gesehener Gast in auch mal Monolog lastigen Gerichtsfilmen hat mir "Der Fall Collini" sehr gut gefallen. Der auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2011 von Ferdinand von Schirach basierende Verlauf ist spannend konstruiert. Rückblenden und die Ermittlungen des Verteidigers bieten erzählerische Exkursionen aus dem grauen Einerlei des Gerichtssaales. Es ist allerdings auf Anhieb erst einmal gewöhnungsbedürftig, Elyas M'Barek, den liebenswerten Chaoten aus der "Fack ju Göhte"-Trilogie und GQ-Mann des Jahres 2014, als geschniegelten Anwalt zu akzeptieren.

          Die restliche Top-Besetzung aus den bewährt guten Heiner Lauterbach, Alexandra Maria Lara, Rainer Bock und Manfred Zapatka, dem stoischen Jannis Niewöhner, der erfrischenden Pia Stutzenstein und letztlich aus dem aus zahlreichen Italo-Western bekannten, stets wortkargen Franco Nero, macht Marco Kreuzpaintners neuen Kinofilm nach "Stadtlandliebe" 2016 zu einem lehrreichen Polit-Thriller.

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          • 7

            Sanfter Abgesang auf eine Hollywood-Legende.

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              "The hole in the ground" is as necessary as a hole in the head.

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                MarcelN44 18.04.2019, 21:52 Geändert 20.04.2019, 14:13

                Mein persönliches Interesse an Mottos und sie zelebrierende Filme macht auch vor dem Osterfest nicht halt. Fernab vom christlichen Ursprung haben diese putzigen 95 Minuten glücklicherweise nichts mit Folter und Zombies zu tun. Vielmehr steht wie vielleicht irgendwann in jeder Familie die Frage im Raum, ob der Junior in die Fußstapfen des Seniors tritt. In diesem Fall in die Löfflerspuren des Osterhasen höchstpersönlich. In der Welt der Menschen gilt es herauszufinden, ob das Talent nicht eher zum Rockstar taugt. Niemand geringeres als David Hasselhoff himself wird ihm dabei als Juror zur Seite stehen.

                Die wie bereits über 20 Jahre zuvor in "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" perfekt animierte Mischung aus Animation und Realfilm ist ein großer Pluspunkt im Werk von Tim Hill (Annie für "SpongeBob Schwammkopf"). Weitere Hinhörer sind die deutschen Stimmen von Alexander Fehling ("Goethe!"), Wolfgang Stumph ("Salami Aleikum") und Detlev Buck (Romy für "Rubbeldiekatz") als Stellvertreter mit Aufstiegsambitionen.

                Mit-Hauptdarsteller James Marsden (noch ein Animations-Realfilm-Hybrid-Tipp: "Verwünscht") fügt sich perfekt ein in diese sicher nicht anspruchsvolle, aber Ei-nmalig unterhaltsame Antwort auf die Frage, was will ich mal werden wenn ich groß bin. Seiner Film-Schwester Kaley Cuoco, die außerhalb des Bazinga-Theoretikums cinepraktisch noch nichts reißen konnte (Goldene Himbeere 2016 für "Die Trauzeugen AG"), bleibt da nur der Genuss ganz besonderer Jelly Beans. Nur einer von 92 geschickt eingewobenen Product Placements.

                Obwohl der zweite Film von Illumination Entertainment nach "Ich - Einfach unverbesserlich" das dreifache seiner Produktionskosten wieder einspielte, widerstand man einer Fortsetzung. Dafür stolpert Gru nächstes Jahr ein viertes Mal über die Leinwände.

                Flüchtiger Fellträger in fröhlichem Familienfilm, mit kuscheligen Küken und rolligem Rock machen mit Knuddelfaktor 100 saisonalen Spaß.

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                  Trotz der kraftvollen Inszenierung von J.C. Chandor (Oscar-Nominierung für "Margin Call") und des stark aufspielenden Fünferpacks in dieser Produktion von Kathryn Bigelow (2 Oscars für "The Hurt Locker") blieb von Anfang an das Gefühl, dass das nichts wird.

                  • 7

                    Als wiederkehrender Besucher von Freizeitparks und Achterbahnen schien der 3D-Genuss dieses Wunderlandes für mich Pflicht. Tatsächlich sind die rasanten Attraktionen im Park für mich ein Highlight, für kleinere Zuschauer aber vielleicht zu hektisch. Aber auch die Geschichte vom Festhalten an der eigenen Fantasie und Kreativität ist einen Blick wert, wenngleich die in ihr vorkommenden Tiercharaktere keine großen Symapathiewerte erreichen. Nur die von Lena Meyer-Landrut - die hier auch zwei Lieder auf Deutsch beisteuert - synchronisierte Hauptrolle June fasziniert in der spanisch-amerikanischen Nickelodeon Co-Produktion. June und ihrer im Original von Jennifer Garner (und ihrer deutschen Stimme) gesprochen Mutter gebühren die stärksten Momente. Seit "Oben" war wohl kein Animationsfilm mehr so ergreifend.

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                      MarcelN44 12.04.2019, 21:50 Geändert 13.04.2019, 00:08

                      David Harbour entwickelt in diesem Reboot von Neil Marshall ("Doomsday") unter der Maske zwar nicht das Charisma von Ron Perlman in den beiden Erstauflagen von 2004 und 2008, aber die Szenen mit ihm sind definitiv unterhaltsamer als jene ohne. Der History-Mashup, der Autor Andrew Cosby in seinem ersten Drehbuch aus dem Füller geflossen ist, ist jedenfalls aller Ehren wert. Der Bogen wird gespannt vom 6. Jahrhundert nach Christus bis heute, schließt verschiedenste Kreaturen ein und mixt aristokratische Geheimbünde mit moderner Ermittlungstechnik.

                      Dass die in den "Resident Evil"-Filmen überzeugende Milla Jovovich keine begnadete Schauspielerin ist, ist eigentlich nichts neues. Ihrer 'Red Queen'-Variante hätte ich hier dann aber doch weniger Blässe gewünscht.

                      Die abgefahrene Story ist also das Highlight im "Call of Darkness". Abgefahren ist auch die Altersfreigabe: Gerade im Finale finde ich erschreckend, was die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Minderjährigen durchgehen lässt.

                      Nicht zu schnell abfahren sollte der Kinozuschauer: Auch wenn der "Hellboy" kein Avenger ist, lohnt sich das Sitzenbleiben doppelt.

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                      • 6 .5
                        MarcelN44 10.04.2019, 00:19 Geändert 12.04.2019, 01:54
                        über Shazam!

                        Obwohl die richtigen Zutaten griffbereit auf dem Tisch liegen, rührt Chefkoch David F. Sandberg (iHorror-Award für "Lights out") leider keine Spezialität an, deren Vorspeise mich für die weiteren Geschehnisse fasziniert, deren Hauptgang mich abholt und deren dann süßer Dessert mir schon egal ist. Die Erwartungen an die Speisekarte dieser Heldengenese war ungleich größer.

                        Mark Strong ist die einzige Würze am Buffet, seine sieben Beilagen jedoch ungewollt lächerlich, und Zachary Levi & Co. sind austauschbar wie Konfitüren auf Pfannkuchen. Dieser Thermomix aus "Superman" und "Big" liegt dank "Deadpool" im Trend, ohne jedoch dessen Drei-Sterne-Fusion aus Humor und härterer Action Paroli bieten zu können.

                        Da hat sich Dwayne Johnson, hier ausführender Produzent und zukünftiger Antagonist "Black Adam", einen besiegbaren Gegner geschaffen.

                        • 6

                          Eine bisher filmisch wenig aufgearbeitete deutsche Epoche - die ersten Monate nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, gekennzeichnet durch Hungersnöte, fehlende Unterkünfte, Ermittlungen der Alliierten zur Entnazifizierung und Anschläge verbleibender deutscher Splittergruppen auf die Besatzer - verkommt hier zu einer seicht erotischen Schmonzette, die zwar nicht schlecht gespielt, aber für die wenige Wochen umfassende Geschichte im Hamburger Winter 1945 unglaubhaft geschrieben ist.

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                            MarcelN44 05.04.2019, 21:31 Geändert 05.04.2019, 21:34

                            Was für ein magischer Film! Besonders für die mittlerweile erwachsenen Freunde von Joe Dantes "Small Soldiers" aus dem Jahr 1998.

                            Wenn man die Traurigkeit überwunden hat, dass er auf wahren Tatsachen basiert, und sich wie ich sehr gut damit arrangieren kann, dass rund die Hälfte der knapp zwei Stunden - böswillig ausgedruckt - mit Barbies & Kens beschäftigt, erlebt eine inszenatorische Meisterleistung von Regie-Gigant Robert Zemeckis, der dieser Tage sein 40. Dienstjubiläum feiert. "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" geriet er dreimal "Zurück in die Zukunft", trieb ein "Falsches Spiel mit Roger Rabbit", erhielt höchste Ehren für seinen "Forrest Gump", stellte "Contact" her, nach "Der Polarexpress" war er "Verschollen" dank der "Legende von Beowulf", doch ein "Flight" mit anschließendem "The Walk" brachte ihn zurück in die Erfolgsspur für seine "Vertraute Feinde".

                            Mit seinem eigenen, auch mal sich selbst zitierenden Drehbuch schrieb Zemeckis die Hauptrolle auf den (Plastik-)Leib von Steve Carell, der damit nach seiner Oscar-Nominierung 2015 für "Foxcatcher" erneut beweist, dass er so viel mehr ist als bloß der amerikanische Stromberg in "Das Büro". Hier kann er sich tatsächlich mit Tom Hanks preisgekrönter "Forrest Gump"-Performance messen. Nicht nur im übertragenen Sinne ist sein Mark Hogencamp alias Cap'n Hogie dabei umringt von starken Frauen, darunter u.a. Zemeckis Ehefrau und Ex-Softporno-Sternchen Leslie.

                            Aus dieser Gruppe sticht letztendlich ein Trio heraus: Deutschland-Export Diane Kruger (Goldene Palme für "Aus dem Nichts") ist als 'grüne Fee' nicht wiederzuerkennen, Leslie Mann ("Immer Ärger mit 40") ist der Sonnenschein der Nachbarschaft und die bisher unter dem Radar gebliebene Merrit Wever (Emmy für "Nurse Jackie") verleiht Hogies Fels in der Brandung greifbare Herzlichkeit.

                            Alan Silvestri, Zemeckis Lieblingskomponist seit nun mehr 35 Jahren und zweifach Oscar nominiert für "Forrest Gump" und "Der Polarexpress", gelingt einmal das Kunststück ein filigranes Musikthema zu schreiben, dass den Film auf Jahre hinweg erkennbar machen wird. Dazu noch der eingängige Soundtrack, u.a. mit Robert Palmer, Tammy Wynette, Joan Osborne und Joni Mitchell.

                            Besonders erwähnt werden sollte noch das famose Szenenbild, dass vom Produktionsdesign über Make-up und Hairstyling bis zu den visuellen Effekten in der abgelaufenen Award-Season zu recht fünffach nominiert war und einen eigenen Bildsprachenfetisch erfindet. Apropos Awards: Dass der am 21. Dezember in den USA gestartete Film bei den namhaften Filmpreisen - und leider auch an den Kinokassen - unterging, ist sehr sehr traurig!

                            Filmkritikerin Antje Wessels bringt es auf Filmstarts.de trefflich auf den Punkt:
                            "Mit "Willkommen in Marwen" kombiniert Robert Zemeckis erotisierte Kriegs-Puppen-Action wie aus einem alten Groschenroman mit einem sensiblen Drama über einen Traumapatienten. Eine radikale Mischung, die das Publikum sehr viel mehr herausfordert als die üblichen glattgebügelten Wohlfühl-Oscardramen."
                            http://www.filmstarts.de/kritiken/224929/kritik.html

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                              MarcelN44 02.04.2019, 22:13 Geändert 02.04.2019, 22:17

                              Ich bin ehrlich gesagt erschrocken, wie schlecht die Tiere animiert sind! Ich bin kein Experte, aber im Zoo sehen die nicht so glatt gebügelt aus - Balu mal ausgenommen.

                              Den düsteren Ansatz mag ich auch nicht. 'Probiers mal mit Ungemütlichkeit' ist nicht mein Ding. Da fand ich "Solange ich atme", die erste Regie-Arbeit vom Motion Capture-Experten Andy 'Gollum' Serkis, um Längen bewegender.

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                                Bei der Besetzung rund um Sir Michael Caine und dem knackig geschnittenen Trailer waren die Erwartungen schon im oberen Drittel. Leider entpuppen sich die alten Herren als geschwätzige Chaoten, deren Bruch samt Vor- und Nachbereitungen von James Marsh ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") bruchstückhaft und langweilig inszeniert ist. Im Grunde ist "Ein letzter Job" ein Krimi auf TV-Niveau über hervorragende, polizeiliche Ermittlungsarbeit. Dabei hätte die Geschichte über den wahren Einbruch in das Londoner Garden Safe Deposit im April 2015, bei dem je nach Quelle bis zu 200 Millionen Pfund erbeutet worden sein sollen, eine packendere Umsetzung verdient gehabt.

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                                • 7 .5

                                  In der Regel mag ich, was Heather Graham so tut. Hier auch außerhalb.

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                                    La famille Verneuil est de retour!

                                    Nach etwas verhaltenem Beginn starten sie dann durch, die lockeren Mundwerke in dieser Fortsetzung des französischen Blockbusters von 2014. Eigentlich immer wenn Monsieur Claude nebst Frau bei Speis und Trank auf ihre Töchter, Schwiegersöhne und Enkel treffen.

                                    Philippe de Chauveron gelingt das Sequel seines eigenen "Qu’est-ce qu’on a fait au Bon Dieu?" zwar etwas weniger bissig und kritisch, doch der Unterhaltungswert der Verneuils ist wieder enorm. Ein weiterer der Diskriminierung ausgesetzter Aspekt bringt neue Würze ins Spiel der Originalbesetzung. Dazu ein Finale, dass dem schönen Chinon mehr als gerecht wird.

                                    Je suis très content!

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                                      über Dumbo

                                      Kein Aprilscherz, der ist gut.

                                      Von den drei Realverfilmungen seiner eigenen Zeichentrickfilme, die Disney dieses Jahr auf den Markt wirft, habe ich mir um "Dumbo" auch die wenigsten Sorgen gemacht. Kein Wunder, ist das nur 64 Minuten lange Original von 1941 und zählt damit nicht zu den Filmen, mit denen ich aufgewachsen bin. Ganz im Gegenteil zu "Aladdin" (VÖ: 23. Mai) und dem "König der Löwen" (VÖ: 18. Juli), aber ich möchte natürlich nicht vorverurteilen...

                                      Die nun 112 Minuten lange Version versöhnt Tim Burton weiter mit Walt Disney Pictures. Nachdem diese seinen Real(!)kurzfilm "Frankenweenie" 1984 im Giftschrank versteckten, trennte man sich und kam erst 2010 wieder zusammen, um mit "Alice im Wunderland" den Maus-Reigen der Realverfilmungen zu eröffnen (die "101 Dalmatiner" von 1996 mal außen vor).

                                      Die namhafte Schauspiel-Crew ist hier mit Feuereifer dabei und bietet u.a. ein Wiedersehen mit dem großartigen Comedian Danny DeVito (bildete mit Arnold Schwarzenegger die "Twins") in seinem vierten Tim Burton-Film, aber seiner ersten größeren Rolle in diesem Jahrzehnt. Auch war noch etwas Platz für den Berliner Lars Eidinger ("25 km/h").

                                      Der 2019er "Dumbo" greift lieb gewonnene Passagen des mit einem Oscar für seine Musik und einer Goldenen Palme als bester Zeichentrickfilm ausgezeichneten Originals auf (Klapperstorch, Maus, Feder und rosa Elefanten), erweitert um Geschichten rund um die menschlichen Artisten und ist ein Paradebeispiel dafür, wie sehr Bits & Bytes und Fis & dis Zuschauerinnen und Zuschauer bewegen können. Letzten Endes habe ich dann aber doch mehr Realität (so wurde bspw. alles im Studio gedreht), Herz, Charme und Burtons Visitenkarte vermisst.

                                      • 6 .5
                                        über Cam

                                        Kreativer Internet-Horror, dem am Ende leider das Datenvolumen ausgeht.

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                                        • 9

                                          Selten wurde Erotik im deutschen Film so schön inszeniert. Und dennoch erinnerte sie an die Euthanasie der ersten halben Stunde, deren Nacktheit pure Boshaftigkeit beinhaltete.

                                          Durch und durch starke Schauspielleistungen zeichnen Florian Henckel von Donnersmarcks diesjährigen Oscar-Kandidaten aus. In der ersten Hälfte dachte ich noch, dass der dreistündige Marathon keine Verschleißerscheinungen weckt, aber der zweiten Hälfte fehlte etwas Zug zum Tor. Als Zweiteiler hätte die drei Dekaden umspannende Geschichte sicher genauso gut funktioniert. 12 Jahre nach "Das Leben der anderen" ist Donnersmarcks überhaupt erst dritter Spielfilm sein zweiter Meilenstein im deutschen Kino.

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                                            MarcelN44 22.03.2019, 23:04 Geändert 22.03.2019, 23:04

                                            Es dürfte niemanden, der sich auf die Sichtung der Fortsetzung des ersten Teils von 2012 vorbereitet hat, verwundern, dass die Logik eine untergeordnete Rolle spielt.

                                            Wie bereits im Vorgänger spielt der finnische Regisseur Timo Vuorensola mit zahlreichen Klischees und Verschwörungstheorien. In der abstrusen Geschichte der auf der Nazi-Mondbasis den irdischen Atomkrieg überlebenden Flüchtlinge, die auf der Suche nach einer Energiequelle ins Erdinnere reisen müssen, spielen Handys nicht nur wieder eine gewichtige Rolle, sie sorgen auch für die zentralen Lacher und den Charme der Fortsetzung.

                                            Die arg geschnitten wirkenden 95 Minuten (der Director's Cut zum Original geht satte 21 Minuten länger) sind Trash de luxe! Die meisten Effekte sind wirklich gar nicht mal so schlecht. Gäbe es in der zweiten Filmliga eine Champions League, "Iron Sky 2" wäre Finalist.

                                            Ein Guilty Pleasure, dem gut und gerne das Heimkino genügt.
                                            Wozu der Tacker im Gesicht von Hauptdarstellerin Lara Rossi ("Robin Hood" 2019) gut sein soll, bleibt aber ungeklärt.

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                                                Harmony Korines peinlicher Nachfolger seiner gleichwohl überflüssigen "Spring Breakers" von 2013. Schon traurig, wofür in Hollywood Geld aufgetrieben werden kann, während gute Drehbücher auf der Black List schmoren.
                                                Einen Punkt für das feurige Finale.

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                                                  MarcelN44 17.03.2019, 23:02 Geändert 17.03.2019, 23:15

                                                  Selten schlecht gespielter und vertonter Meta-Horror, der angeblich zu den besten Filmen seines Genres aus Argentinien zählt. Das Filmposter (zu sehen in der IMDb: https://www.imdb.com/title/tt0778671) hat im Übrigen nichts mit dem Film gemein. Die Szenen gibt es schlicht nicht und selbst die Freigabe ab 18 ist angesichts der billigen Effekte und Schnitte übertrieben.

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                                                    MarcelN44 16.03.2019, 12:54 Geändert 16.03.2019, 18:03

                                                    Als Boris Blank und Carlos Perón im Jahre meiner Geburt in Zürich die Gruppe Yello - was übrigens nichts mit der ähnlich geschriebenen Farbe zu tun hat, sondern die Kurzform eines 'yelled hello' ist - gründeten, ahnten sie selbstverständlich noch nichts von ihrem Einfluss auf die elektronische Musik der nächsten 20 Jahre. Oder, wie in meinem Fall, auf Soundtracks. Nachdem ich das Elektropop-Duo 1991 mit ihrem Ohrwurm "Rubberbandman" entdeckte, tauchten sie immer wieder in meinen Filmen auf: "Das Geheimnis meines Erfolges", "Ferris macht blau", "Mein Partner mit der kalten Schnauze", "Manta Manta", "Santa Clause" oder auch "Ford Fairlane" nutzten die Musik der Schweizer. Und eben "Der Giftzwerg".

                                                    "Der Giftzwerg", das ist Doyle, gespielt vom damals dreizehnjährigen, hierfür mit dem Young Artist Award ausgezeichneten Ethan Embry, der mir fünf Jahre später aus Tom Hanks One-Hit-Wonder-Komödie "That thing you do!" nachhaltig in Erinnerung blieb. Doyles Mutter hat einen Lebensgefährten, der ihn ihr zu Liebe zu Thanksgiving aus dem Internat abholen fährt. Unterwegs werden sie sich gut kennen lernen...

                                                    Den neuen Mann an der Seite der Mutter mimt niemand geringeres als Ed O'Neill, der sich seit vier Jahren auf einem Höhenflug mit seiner Serie "Eine schreckliche nette Familie" befand, für die er u.a. zweimal für einen Golden Globe nominiert war. In bester 'Al Bundy'-Manier wird der 45jährige zwar mit dem verzogenen Jungen fertig, nicht aber ohne auf dem Heimweg so manche Widrigkeit überstehen zu müssen.

                                                    Der Trailer zeigt bereits, in welche Richtung die grimassierte Komik geht. Das ist zugegebenermaßen alles andere als eine spektakuläre Geschichte, die Regisseur Peter Faiman ("Crocodile Dundee") nach einem Drehbuch von John Hughes aber mit viel Herz und Zwerchfell erzählt. Hughes, der 'Philosoph der Adoleszenz' (Filmkritiker und Pulitzer-Preisträger Roger Ebert), hatte sich nach seinem Flop mit "Curly Sue" gerade erst vom Regie führen zurück gezogenen, schenkte uns jedoch zuvor und später noch als Autor Klassiker wie "The breakfast club", "Pretty in pink", die "Kevin"-Filme und die "National Lampoon's"-Reihe.

                                                    Humorig böse dabei: Christopher McDonald ("Tödliche Geschwindigkeit") als fieser leiblicher Vater.

                                                    Am Ende schließt sich dann der von Oscar-Preisträger Paul Hirsch ("Krieg der Sterne") zusammengefügte Kreis, als Doyle spielerisch ähnliche Entdeckungen macht wie ich in den 90ern, und dazu im Film einmal mehr die Musik von Yello ertönt: https://youtu.be/6jJkdRaa04g.