Daredevil Staffel 2 - Folge 7 der Marvel-Serie im Recap

19.03.2016 - 17:07 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
ElektraMarvel Studios/Netflix
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Daredevil und Elektra nähern sich dem Geheimnis der japanischen Gangster, doch darunter leidet Matts Arbeit. Zur Halbzeit der 2. Staffel kommt es zum großen Streit zwischen Foggy und ihm.

Übers (lange) Wochenende begleite ich die 2. Staffel von Daredevil mit Recaps zu allen 13 Episoden. Hier gibt es eine Übersicht aller bereits veröffentlichter Recaps.

Ist er ein Held oder ein Scheusal? Die Selbstjustiz des Punishers (Jon Bernthal) polarisiert auch die Jurykandidaten im Fall Der Staat gegen Frank Castle. Selbst Karen (Deborah Ann Woll) rutscht es in der 7. Folge der 2. Staffel von Marvel's Daredevil heraus: "Richtig oder falsch, was er tut zeigt Wirkung". Matt (Charlie Cox) mag das natürlich gar nicht hören, dabei bringt er mit seinen nächtlichen Kämpfen gegen J-Pop-Gangster den wichtigsten Fall seiner Karriere in Gefahr. Kein Wunder, dass Foggy (Elden Henson) mächtig sauer auf seinen Partner ist. Andererseits steht er am Ende der Episode auch nicht vor einem gigantisch tiefen Loch, das quasi im Herzen New Yorks klafft. Es ist Halbzeit bei Daredevil Staffel 2 und Autor Luke Kalteux bemüht sich redlich, die wichtigsten Konflikte auf den nötigen Siedegrad für den Start in die 2. Hälfte zu bringen.


Frank Castle

Semper Fidelis lautet der Episodentitel, also wie das Motto des US Marine Corps, für das Frank Castle in Afghanistan diente. "Immer loyal" ist Frank seinem früheren Dienstherrn geblieben. Er bleibt es allerdings auch gegenüber seinen Kameraden, wenn er darauf verzichtet, vor Gericht auf ein Posttraumatisches Belastungssyndrom (PTSD) zu setzen. Es wäre eine Lüge und gegenüber den tatsächlich darunter leidenden Veteranen eine Beleidigung. Nelson & Murdock können sich eigentlich nur auf die M'Naghten Rules  berufen, also die Unzurechnungsfähigkeit ihres Mandanten. Ohne PTSD stehen ihre Chancen vor Gericht allerdings schlecht. Erst recht als Elektra den Anwälten einen Bärendienst erweist, in dem sie jenen Pathologen einschüchtert, der Franks Familie obduziert hatte. Statt des Antrags auf eine Exhumierung der Leichen oder eines Fehlprozesses wird dieser Zeuge schlicht aus dem Protokoll gestrichen. Da nützt auch Foggys improvisiertes Eröffnungsplädoyer wenig, welches dem dritten Rad am Kanzleiwagen eine nötige Chance sich zu beweisen liefert. Für die Verteidigung steckt der Fall in der Sackgasse (bzw. einem sehr tiefen Loch), was die Gemüter naturgemäß erhitzt.

Der Streit zwischen Foggy und Matt war in vielerlei Hinsicht unausweichlich. Von Matt als Anwalt haben wir zuletzt wenig gesehen. Vielmehr hat sich das Gleichgewicht seiner Identitäten seit der Ankunft Elektras verschoben. Das ist schließlich das Befreiende am Vigilantentum des Punishers: nichts anderes vortäuschen zu müssen, vollständig über den Institutionen der Gesellschaft zu stehen. Nun mag man diskutieren, wie viel Täuschung in der Identität Matt Murdock steckt und wie viel Matt Murdock in Daredevil. Der viel zitierte Teufel in ihm läuft momentan Gefahr die Überhand zu gewinnen. Der maskenlose Punisher bildet in dieser Staffel ein Extrem des Vigilantismus, Elektra ein anderes. Ihm geht es ums Richten, ihr ums Adrenalin. Sicher, das Vermögen ihres Vaters spielt eine Rolle, Elektra verkörpert darüber hinaus vor allem den Thrill an der Sache; den Spaß, in eine fremde Villa einzubrechen und vom Käse zu kosten. Oder japanische Lederjackenfetischisten zu vermöbeln. Bis einem die Luft ausgeht und noch weiter. Nur haben wir ihre moralischen Grenzen noch nicht gesehen, falls sie denn existieren.

Am Abgrund

Also prügelt Matt beinahe einen Professor durch ein Hochhausfenster und ist nur einen Schlag davon entfernt, dem Adrenalin nachzugeben und zum Täter zu werden. Wie meinte Karen noch: Ein Cluster weniger Sekunden, die das Leben verändern. Schon hier sollten alle Alarmsignale angehen, doch die werden wohl erstmal von dem gewaltigen Loch auf dem Midland Circle-Gelände geschluckt. Haben wir es hier mit einer Vibranium-Mine zu tun? Dem verzweifelten Versuch H.G. Wells Morlocks zu finden? Eigentlich sollte Matt heimgehen und endlich seine Hausaufgaben machen, eben seinen Freunden und Kollegen "dienen". Der Abgrund allerdings scheint zu verlockend...

Anmerkungen am Rande:

  • Matt hat wegen Elektra sein Studium beinahe in den Sand gesetzt
  • Sieht man in der Lethal Weapon-Narbenvergleichsszene (so der Fachausdruck) nicht ziemlich deutlich den Kleber, der die Narben auf Charlie Cox' Brust hält?
  • Wer war der John Doe, der neben Castles Familie obduziert wurde? Und wer hat die "animals" in das Büro des Pathologen geschickt?
  • "Did it hit the bottom?" - "No." - "Tell me when it does."

Alle Recaps im Überblick:

Staffel 2, Folge 1: Bang
Staffel 2, Folge 2: Dogs to a Gunfight
Staffel 2, Folge 3: New York's Finest
Staffel 2, Folge 4: Penny and Dime
Staffel 2, Folge 5: Kinbaku
Staffel 2, Folge 6: Regrets Only
Staffel 2, Folge 7: Semper Fidelis
Staffel 2, Folge 8: Guilty as Sin
Staffel 2, Folge 9: Seven Minutes in Heaven
Staffel 2, Folge 10: Man in the Box
Staffel 2, Folge 11: .380
Staffel 2, Folge 12: The Dark at the End of the Tunnel
Staffel 2, Folge 13: A Cold Day in Hell's Kitchen



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